Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung

Titel: Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
Vom Netzwerk:
miteinander. Aber vorher müssen Sie den Protest absagen.« »Nein«, sagt Marcus. »Der Protest bleibt aufrecht. Ich werde ihn aufschieben, aber ich brauche von Ihnen ein Zeichen des guten Willens. Sie müssen Mandi und Dave freilassen.«
    Das dröhnende Lachen der Stimme hallt durch die Gänge und sogar Maria zuckt in Marcus’ Armen zusammen. »Sie können Dave haben – er ist wertlos für mich. Aber Mandi nicht. Sie kann nicht gegen uns aussagen, wenn – na ja – wenn sie einem Unfall zum Opfer fällt. Nein, Mandi bleibt hier.« »Dann muss Mandi bei der Verhandlung dabei sein«, sagt Marcus. »Zusammen mit den maßgeblichen Vertretern jedes Unternehmens. Wir kennen die Leute – sie sind auf den Fotos.«
    »Die Verhandlung muss noch 24 Stunden warten. Diese Zeit brauche ich, um das Produkt zu prüfen, von dem Sie sprachen und das Sie mir natürlich ausliefern werden«, fordert die Stimme.
    »Ich gebe Ihnen eine allgemeine Beschreibung dieses Zusatzes, mehr nicht«, sagt Marcus. »Mandi und die zwölf Männer müssen bei der Besprechung dabei sein.«
    »Sie werden nicht im Ernst glauben, dass zwölf Unternehmensleiter alles liegen und stehen lassen, um mit einem Niemand aus Neuseeland zu sprechen, dessen Beweise gerade in diesem Moment zerstört werden? Seien wir doch realistisch, oder?«, sagt die Stimme mit wiedergewonnener Arroganz.
    »Ihre Entscheidung. Entweder bekomme ich innerhalb von zwei Stunden eine Bestätigung von jedem der Männer persönlich oder der Protest findet statt wie geplant. Ein paar der Firmenchefs können sich über Videokonferenz dazuschalten, wenn es nicht anders geht, aber die Mehrheit muss anwesend sein.«
    Während Marcus und die Stimme weiterverhandeln, wird Dave, begleitet von vier bewaffneten Männern, zu ihnen gebracht. Als die Wachen Para-Barry sehen, bleiben sie stehen und heben ihre Pistolen. Marcus kann sehen, wie ihre Arme zittern.
    »Rufen Sie sie zurück! Wie kann ich Ihnen vertrauen, wenn Sie nicht einmal Ihre eigenen Leute unter Kontrolle haben?«, ruft Marcus. Er fühlt sich erschöpft und er weiß, dass er mit seiner Parafähigkeit die Grenze erreicht hat.
    Die Stimme sagt schnell und laut etwas in Indonesisch zu den Männern, die daraufhin ihre Waffen sinken lassen und einige Schritte zurückweichen.
    »Einverstanden«, sagt Marcus. »Wir sehen uns in genau 24 Stunden. Ich werde den Protest so lange aussetzen. Und Sie garantieren Mandis Erscheinen und ihre Sicherheit bei der Verhandlung.«

    Nachdem sie die Villa verlassen haben, führt Marcus auf dem Weg zum Hotel einige kurze Gespräche. Er ruft Evette an und diskutiert mit ihr die Situation. Sie stimmt seinem Vorschlag zu, alles für 24 bis 32 Stunden auf Abruf bereitzuhalten. Allerdings warnt sie ihn, dass sie die Unterstützung von einigen Protestierenden verlieren könnten. Aber Marcus meint, dass sie das riskieren müssten.
    Als Nächstes ruft er Klaus an. Dieser erzählt eine seltsame Geschichte: Sandra sei überraschenderweise beim Labor von SR Inc. vorbeigekommen und habe ihn zum Abendessen mitgenommen. Es war ein regnerischer, kalter Tag und so hatten sie beschlossen, dass ihnen eine warme Mahlzeit in einem ihrer Lieblingsrestaurants gut tun würde. Sandra sah besonders »reizend« in ihrem neuen marineblauen Kleid aus und so kamen sie nicht so schnell aus dem Labor raus, wie sie es geplant hatten.
    »Als wir so richtig bei der Sache waren«, fährt Klaus fort, und man hört an seiner Stimme, dass es ihm ziemlich peinlich ist, »hörten wir, wie jemand versuchte, ins Labor einzudringen. Sie wollten das Sicherheitssystem umgehen, das ich aber noch gar nicht aktiviert hatte. Und Sandras Parafähigkeiten sprachen sofort an. Sie las die Emotionen der Eindringlinge und sagte, sie wären von der besonders schlimmen Sorte. Sie bestand darauf, sofort den höchsten Alarm auszulösen.«
    »Binnen Sekunden waren alle Türen und Fenster verschlossen und die Lichter gingen an. Sandra und ich versteckten uns unter meinem Schreibtisch. Glücklicherweise war auch meine Bürotüre verschlossen worden, denn Sandra fürchtete, dass die Einbrecher brutal vorgehen würden, wenn sie uns finden würden. Sie rannten im Labor herum wie Ratten im Käfig, die versuchen zu fliehen. Nach wenigen Minuten wurden sie von der Polizei abgeführt. Wir haben sie uns genau angesehen, aber sie waren mir völlig unbekannt und sie haben kein Wort gesprochen«, beendet Klaus seinen Bericht.
    »Das heißt, er hat nicht gelogen«, sagt Marcus.

Weitere Kostenlose Bücher