Xperten - e-Smog: Elektromagnetische Umweltverschmutzung
widerspricht Marcus. »Um 1 Uhr nachts Ortszeit – das ist in weniger als sieben Stunden – wird eine Serie von weltweiten Protesten losbrechen, die sich gegen Ihre illegale Produktion von e-Helpern richten. Morgen Früh wird die Sache auf den Titelseiten der Zeitungen sein. Das wird interessanten Lesestoff abgeben.«
Die Stimme seufzt. »Ach ja, die Klage wegen Patentbruchs. Wir nennen Ihr Patent ‚Monopol‘, und wir hängen der Idee des freien Marktes an. Wir machen e-Helper für Milliarden von Menschen verfügbar, die ihn sich zu Ihren Preisen nicht leisten könnten. Ich denke, wir werden unsere Sache gut vertreten können – Unterstützung der Armen, Sie verstehen schon.«
»Bilden Sie sich nur nichts ein«, entgegnet Marcus nicht weniger sarkastisch. »Ich glaube nicht, dass man das halbe Dutzend internationale Konzerne, aus denen Ihre Kooperative besteht, als philantropischen Verein ansehen wird. Weder Ihre Philosophie noch Ihre Produkte. Sie verdienen sich dumm und dämlich an den raubkopierten e-Helpern. Sie vernachlässigen die Qualität. Und was am schlimmsten ist, sie gefährden Milliarden Menschen mit den Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung.«
»Sie haben nichts gegen uns in der Hand«, sagt die Stimme. »Keine Fotos, keinen Beweis. Ihre und Mandis Forschung ist gründlich, konsistent und gut gemacht, aber sorglos.«
»Sorglos!?«, fragt Marcus aufgebracht.
»Ja, sorglos«, lacht die Stimme. »Ihre Arbeit ist gut, ja sogar pedantisch, aber Sie und Mandi sind sorglos. Sie haben die besten Werte in Ihren Labors herumliegen. Unfälle in Labors passieren manchmal, wissen Sie? Versuchsobjekte, wie zum Beispiel Ratten, infizieren sich mit Viren und sterben. Daten gehen verloren … lassen Sie uns sehen. Während wir sprechen, sollten Mandis Daten bereits fast vollständig zerstört sein. Ihre Daten folgen gleich danach.«
»Sie werden es nicht schaffen, ins Labor von SR Inc. vorzudringen«, sagt Marcus zuversichtlich. »Und was ‚sorglos‘ anbelangt, haben Sie zwei Aspekte übersehen, die alle Ihre sechs Unternehmen in wenigen Monaten in den Bankrott treiben werden. Der eine ist der Aspekt des unfairen Handels, der andere ist die Gefährdung der Öffentlichkeit durch die Missachtung empfohlener Standards für elektromagnetische Strahlung. Wenn wir an die Öffentlichkeit gehen, werden wir alle sechs Unternehmen beim Namen nennen. Wir haben Beweise für gefährlich hohe Mengen von e-Smog und wir können sie direkt auf Ihr Produkt zurückführen und auf Ihre Firmen. Sie werden die Mitteilung nicht ignorieren können, die zur weltweiten Verbreitung veröffentlicht wird. Wenn diese Nachricht rausgeht, können Sie und die anderen zusperren. Ihre Ware wird weltweit boykottiert werden. Sie können glücklich sein, wenn Sie nicht persönlich wegen grober Fahrlässigkeit verklagt werden.«
Schweigen.
Marcus sieht Para-Barry an und sagt leise: »Ich glaube, er braucht noch ein bisschen ‚Überzeugungsarbeit‘. Ich werde Maria und mich selbst mit meinen Pseudohänden abschirmen, für den Fall, dass er komisch wird, aber ich werde diesen interessanten Dialog fortsetzen. Ich werde auch dich schützen, so lange ich kann. Wie wäre es mit ein bisschen überzeugendem Chaos?«
Para-Barry lächelt und verschwindet. Marcus formt seine Pseudohände wie eine Ritterrüstung um Para-Barry, dann rennen sie beide durch den Tunnel los, so schnell sie können. Als Para-Barry abwechselnd vor Mandis und Daves Türe erscheint, werden die Wachen von Panik ergriffen. Sie schießen auf ihn, aber ihre Kugeln treffen Marcus’ Pseudohände und fallen plump zu Boden. Para-Barry bleibt unverletzt vor ihnen stehen. Die Männer nehmen an, dass dieser Mann, den sie nicht töten können, ein Geist sein muss!
Im Laufen erkundet Para-Barry verschiedene Bereiche der Tunnelgänge. Immer wieder sieht er Männer, solche, die als Wachen erkennbar sind, und andere. Schreie und Schüsse sind zu hören und Marcus spürt die Kugeln an seinen Pseudohänden. Den Schutzschild, den er mit einen Pseudohänden um Para-Barry bildet, kann er aber nicht länger in dieser Größe aufrechterhalten. Er gibt Para-Barry ein Zeichen, dass er seine Pseudohände zurückziehen muss.
»Ich weiß nicht, wer oder was er ist, aber rufen Sie ihn zurück«, brüllt die Stimme. »Das hier ist ein Unternehmen, kein Zirkus. Und blasen Sie Ihren Protest ab oder Sie werden hier ohne Ihre Kollegen fortgehen.« »Wir müssen verhandeln«, gibt Marcus ruhig zur
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