Yachtfieber
unbedingt
sympathisch!« Sie lachten. »Aber ich auch nicht, als Paparazzo!«
Die drei Frauen standen weiterhin unbeweglich an der Reling, und auch Marc und Uli hatten sich inzwischen dazugesellt. Nur Franco hatte sich zurückgezogen, von den beiden Polizisten beobachtet, die mit Murat an Bord gekommen waren.
Als sie ein leises Motorengeräusch hörten, das immer lauter wurde, hielten sie unwillkürlich den Atem an. Ein Motorboot kam heran, aber als es in den Lichtkegel der »Dogukan«
eintauchte, wurde klar, daß es sich nur um das Beiboot handelte.
Güven legte an der Treppe an, und die Enttäuschung war groß, auch wenn es niemand zeigen wollte.
»Ferhat hat mich angerufen und gesagt, daß Alissa wieder da ist«, sagte er in langsamem Deutsch, »aber was ist das dort?«
Er zeigte zu dem leichten roten Widerschein, der noch immer zu sehen war: »Ist das etwa das Rennboot von Franco?«
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Uli erklärte ihm in wenigen Sätzen, was geschehen war, und wollte ihm an Bord helfen. Güven schüttelte den Kopf.
»Dann fahr ich auch noch einmal los«, sagte er und drehte auf der Stelle um. »Zwei Augen sehen mehr!«
»Warte!« Uli winkte ihm zu. »Ich komme mit! Ich hole nur noch eine starke Taschenlampe!«
Yavuz war von seinem Sitz aufgesprungen, als er die Explosion hörte und dann die Feuersäule sah.
»Ist das nicht Francos Boot?« Er drehte sich zu seinen Männern um. »Was hat das zu bedeuten?« Sie sahen ihn an, gaben aber keine Antwort. »Wir haben doch jeden Millimeter auf diesem Scheißkahn untersucht, dort war nichts!«
Er starrte wieder zu dem roten Lichtschein am Horizont.
»Anastasios hatte ihn doch in der Mangel! Und sagt mir, er redet nur von einer Höhle.« Er schwieg, dann drehte er sich wieder um. »Und jetzt frage ich euch: Lügt Anastasios?«
Einer der Männer wog bedächtig den Kopf.
»Hatte Franco gar kein Koks? Und lag er gar nicht als Geschenk verschnürt auf Kreta?« In sein Gesicht zog eine ungute Röte. »Lacht sich Anastasios gerade tot, weil er das Geld und das Koks hat?«
Seine Hände umklammerten die Reling, und er fragte sich selbst: »Aber warum fliegt dann das Boot in die Luft?«
»Vielleicht weil Franco drin war?« Der Türke mit den mächtigen Bizeps verschränkte die Arme.
»Du meinst …?«
Yavuz schaute ihn an, dann wandte er sich an die anderen:
»Los, macht unser Speedboot klar. Wenn es Anastasios war, können wir ihn ja gleich mal freundlich fragen …!« Er warf dem 277
Muskelpaket einen entsprechenden Blick zu. »Und wenn er uns gelinkt hat, dann ist es heute sein letzter Tag!«
Alissa und Kim ruderten schon seit einer geschlagenen halben Stunde. Sie hatten in der schmalen Kabine des Rennboots einige Liter Rum aus ihrem Plastikkanister auf den Boden gegossen und dann eine Rumspur über den italienischen Plüschboden nach draußen gezogen. Es wollte nicht gleich brennen, aber als sich die Flamme wie bei einer Zündschnur weiterfraß, drehten sie den Gashahn ihres Fischerboots auf und fuhren so schnell sie konnten außer Reichweite. Es dauerte eine Weile, und sie befürchteten bereits, die Flamme könnte erloschen sein, aber dann übertraf die Explosion alle ihre Vorstellungen, und die Druckwelle warf ihr Boot fast um. Sie saßen still, faßten sich an den Händen und sahen dem Schauspiel zu.
»Mein Gott, das war ja irre! Gott sei Dank war kein anderes Schiff in der Nähe, der Tank muß ja bis zum Anschlag voll gewesen sein!«
Kim nickte grimmig. »Ja, ganz im Gegensatz zu unserem! Da hat der Fischer wohl gespart!«
Alissa bückte sich und zog zwei Ruder hervor: »Nur gut, daß das nicht vorhin passiert ist und daß er das hier an Bord hat!«
Sie sahen das schnelle Beiboot der »Dogukan« in der Ferne an sich vorbeiflitzen, aber sie hatten nichts, um auf sich aufmerksam zu machen.
»Was ist mit deinem Feuerzeug?« fragte Alissa Chara, aber die schüttelte nur den Kopf.
»Glaubst du, darauf habe ich auch noch geachtet?«
Sie wechselten sich reihum ab und hatten schon Blasen an den Händen, als sich wieder ein Boot näherte. Diesmal ein Speedboot in Kleinformat.
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»Das kenne ich«, flüsterte Alissa. »Macht euch dünne, das sind die Jungs von nebenan, Yavuz!«
Sie beobachteten schweigend, wie sich das Speedboot der brennenden Rennzigarre näherte, langsamer wurde und
schließlich wieder mit voller Kraft aufs Meer hinausschoß.
Alle drei atmeten auf. »Was hat die jetzt gestochen? Na, egal, Hauptsache, sie sind weg«, sagte Chara, die gerade
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