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Yendi

Yendi

Titel: Yendi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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rasch durch.
    »Heilige Scheiße, Vlad! Was hast du gemacht, die Schatzkammer der Dragon ausgeräumt?«
    »Nur einen Teil davon, mein Freund«, sagte ich und hörte zu zählen auf. »Sagen wir, an die zwanzigtausend.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß zwar nicht, wie du das geschafft hast, Boß, aber es gefällt mir. Ehrlich, das gefällt mir.«
    »Gut. Dann laß uns doch mal überlegen, wie wir es ausgeben können.«
     
     
    An jenem Abend nahm Kragar Kontakt zu sieben freiberuflichen Vollstreckern auf, und fünf von ihnen konnte er überzeugen, für die Dauer der Angelegenheit für mich zu arbeiten. Während er das tat, nahm ich Verbindung zu Temek auf.
    »Was gibt’s denn, Boß? Wir fangen gerade an –«
    »Ist mir egal. Was habt ihr bis jetzt?«
    »Häh? Eigentlich nicht viel.«
    »Vergiß das ›nicht viel‹. Habt ihr wenigstens einen Ort? Oder einen Namen?«
    »Na ja, da gibt es ein reichlich beliebtes Freudenhaus an der Ecke Silberschmied und Pier.«
    »Wo genau?«
    »Am nordwestlichen Ende, über dem Gasthaus Dschungelhawk.«
    »Gehört das Gasthaus auch ihm?«
    »Weiß nicht.«
    »Na gut. Danke. Bleibt dran.«
    Als Kragar kurz hereinschaute, um bekanntzugeben, daß er den zweiten angestellt hatte, sagte ich: »Mach mal eine Pause. Schnapp dir Narvane. Er soll das, was er gerade macht, sein lassen – er hilft Temek –, wenigstens so lange, daß ihr den zweiten Stock des Dschungelhawk-Gasthauses auf der Ecke Silberschmied und Pier auslöschen könnt. Nur den zweiten Stock. Kapiert?«
    »Kapiert, Boß. Sieht aus, als ginge es los.«
    »Darauf kannst du deine Belohnung verwetten. Auf geht’s.«
    Ich nahm mir einen Zettel und kritzelte ein paar Notizen hin. Mal sehen, wenn ich jedes meiner Geschäfte für zwei Monate gegen Zauberangriffe beschützen würde, was würde das kosten … hmm. Na gut, dann einen Monat. Ja. So, dann brauchte ich noch –
    »Laß das, Boß.«
    »Hm? Was lassen, Loiosh?«
    »Du bist am Pfeifen.«
    »Tschuldigung.«
     
     
    Den Laden eines Feindes niederzubrennen ist nicht gerade normal in einem Krieg unter Jhereg. Es kostet viel und ist auffällig, und weder das eine noch das andere ist gut. Aber Laris hatte gehofft, mich mit einem guten Angriff erledigen zu können. Meine Antwort darauf war, ihn sehen zu lassen, daß ich nicht nur nicht am Boden lag, sondern daß es mir noch nicht mal etwas ausgemacht hatte. Das war eine Lüge, sollte ihn aber von weiterem knallharten Unsinn abhalten.
    Narvane meldete sich am nächsten Morgen und sagte, der Auftrag sei planmäßig verlaufen. Für seine Anstrengungen erhielt er ordentlich was extra und sollte fürs erste im Verborgenen bleiben. Ich traf mich mit den neuen Vollstreckern und wies sie in ihre Aufgaben ein, die allesamt mit Verteidigungsarbeit zu tun hatten – diesen oder jenen Ort beschützen. Noch hatte ich nicht ausreichend Informationen über Laris’ Operationen, daß ich wissen konnte, wo er zu treffen war, also mußte ich mich selbst schützen.
    Der Morgen ging ganz ruhig vorbei. Ich nehme an, Laris schätzte seine Lage auf der Basis der Ereignisse der letzten Nacht neu ein. Möglicherweise bedauerte er das alles bereits – aber inzwischen steckte er natürlich zu tief drin für einen Rückzug.
    Ich fragte mich, womit er mich wohl als nächstes treffen würde.
    Eine Zauberin kam pünktlich eine Stunde nach Mittag. Ich legte ihr fünfhundert in Gold hin. Sie ging auf die Straße hinaus, erhob die Hände, konzentrierte sich kurz, nickte und ging wieder. Fünfhundert in Gold für fünf Sekunden Arbeit. Ich war neidisch auf ihren Berufsstand. Fast.
    Etwa eine Stunde später ging ich mit Wyrn und Miraf’n als Leibwächter nach draußen und besuchte jedes meiner Geschäfte. Anscheinend bemerkte mich niemand. Gut. Ich hoffte, die Ruhe würde lange genug andauern, daß Temek eine angemessene Menge an Informationen sammeln konnte. Es war frustrierend, so blind vorzugehen.
    Der übrige Tag verging unruhig, aber ohne daß etwas passierte. Das gleiche galt für den nächsten Tag, abgesehen davon, daß diverse Zauberinnen der Zickenbrigade jedes meiner Etablissements vor Zauberei schützten. Ich meine vor direkter Zauberei. Man kann sie nicht schützen vor, sagen wir, jemandem, der einen Fünfzig-Gallonen-Kanister mit Kerosin in die Luft zaubert, ihn anzündet und dann fallenläßt. Aber die Vollstrecker, die ich angeheuert hatte, sollten etwas dergleichen bemerken, vielleicht sogar rechtzeitig genug, um einzuschreiten.
    Zu diesem

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