Yendi
mich aus. Vor einer Weile hatte ich fast alles verloren, aber jetzt geht es wieder.«
»Gut«, erwiderte er. »Aber wie kommt es, daß du beinahe alles verloren hast? Das ist nicht gut.«
»Ich weiß, Noish-pa. Eine Zeitlang haben die Schatten mich abgelenkt, so daß ich das Ziel nicht sehen konnte.«
Er nickte. »Kommt herein, und eßt etwas.«
»Danke, Noish-pa.«
Zaghaft sagte Cawti (und ich glaube, das war das erstemal, daß sie bei irgendwas zaghaft war): »Danke … Noish-pa.«
Und als er uns hineinbat, wurde sein Grinsen noch etwas breiter.
Am folgenden Tag bin ich in Laris’ altes Büro eingezogen und habe die Geschäfte in die Hand genommen. Ich traf mich mit Toronnan und machte mich daran, die Kontrolle über Laris’ ehemaliges Gebiet an mich zu nehmen – aber das gehört jetzt wirklich nicht hierher. Im übrigen weiß ich, während ich dies erzähle, noch gar nicht, wie alles enden wird, deshalb kann ich es euch vielleicht überhaupt nicht mehr berichten. Ich lasse noch immer nach Wyrn und Miraf’n suchen und habe ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt, folglich erwarte ich, sie in Kürze zu sehen – wie man so sagt.
Am gleichen Tag, als ich Laris’ altes Büro übernahm, hatte ich schließlich die Gelegenheit, für Cawti zu kochen. Und ich muß sagen, ich habe mich selbst übertroffen – Gänsebraten mit ostländischem roten Pfeffer, Kethnaknödel à la Valabar, in Anis eingelegte … aber das ist für euch ja gar nicht interessant.
Ich will aber noch sagen, daß ich beim Kochen an eine Zwiebel kam, die an der Seite ein bißchen angefault war. Ich habe die Stelle herausgeschnitten, und die restliche Zwiebel war absolut in Ordnung.
So ist das Leben manchmal.
Klett-Cotta
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel »Yendi«
bei Ace Books, New York
© 1984 Steven K. Z. Brust
Für die deutsche Ausgabe
© J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH, gegr. 1659,
Stuttgart 2003
Fotomechanische Wiedergabe nur mit Genehmigung des Verlags
Printed in Germany
Epub 01/2014
Vermittlung: Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH
Umschlaggestaltung: Dietrich Ebert, Reutlingen
Gesetzt aus der Poppel Pontifex
von Offizin Wissenbach, Höchberg bei Würzburg
Auf säure- und holzfreiem Werkdruckpapier gedruckt
und gebunden von Kösel, Kempten
ISBN 3-608-93470-7
STEVEN BRUST,
1955 in Minneapolis geboren, Programmierer, Drummer in einer Reggae-Band, Schauspieler, Gitarrist in verschiedenen Bands, liebt vor allem zwei Dinge: die Küche seiner ungarischen Vorfahren und den Kampfsport. Seine Vlad-Taltos-Romane sind Kult.
OLAF SCHENK
übersetzt vor allem aus dem Amerikanischen, z. B. Autoren wie Eric Hansen und besonders Lyrik. Er lebt in Düsseldorf.
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