Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
tun.“
„Das wirst du schon sehen.“ Er stand auf.
„Ich bin deine Tochter. Ich dachte, du liebst mich.“
Eine einzelne Träne löste sich von ihrem Auge, doch sie drückte sie zurück, wollte ihre Schwäche nicht zeigen. Sie hatte ihr gesamtes Leben lang zu ihm aufgeblickt. Wie konnte er sie derart betrügen?
„Darum biete ich dir diese Möglichkeit. Wenn ich dich nicht so sehr lieben würde, hätte ich jemanden anderen gewählt, der der Führer der neuen Rasse werden soll. Siehst du das nicht? Ich mache dich zu einer Königin.“
Portia drückte ihre Lippen aufeinander, versuchte ein Wimmern zu verhindern. Erfolglos. Sie wollte keine Königin und keine Prinzessin sein und auch sonst kein Anführer. Sie wollte Zanes Frau sein, seine Gefährtin. Für immer.
„Nein…nein“, flüsterte sie und schloss ihre Augen, versuchte, die Welt auszuschließen.
„Ruh dich aus. In zwei Nächten wird dein Gefährte hier sein und du wirst alles anders sehen.“
Er marschierte aus dem Raum und schloss die Tür. Als sie seine Schritte den Flur hinunterwandern hörte, ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Sie war in einem Albtraum erwacht, und dies war erst der Anfang.
36
Die gut geölte Maschine von Scanguards war wieder im Einsatz. Innerhalb zwei kurzer Stunden war alles organisiert worden. Jeder verfügbare Vampir, der für Scanguards arbeitete, wurde mobilisiert und saß nun in dem speziell ausgestatteten Jet. Selbst Haven, der Ex-Kopfgeldjäger, war bereit, mitzufliegen.
Zu ihrer Enttäuschung musste Maya, Gabriels Gefährtin, bei Delilah und dem Baby bleiben, um diese zu beschützen. Sie hätte lieber an der Seite ihres Mannes gekämpft, doch Samson hatte aus Erfahrung gelernt, seine Frau nicht unbeschützt zurückzulassen.
Zane verstand ihn jetzt nur zu gut. Er wusste, was es bedeutete, die eine Person zu verlieren, die einem alles bedeutete. Er schwor sich, Portia nie wieder unbeschützt zu lassen, egal ob sie ihn zurücknahm oder nicht. Wenn sie ihn nicht mehr haben wollte, würde er einfach einen Bodyguard engagieren, der sie von der Ferne beschützen würde, der sie immer beobachtete, damit ihr nichts zustieß.
Er hatte eine lange Unterhaltung mit Samson gehabt, während sie darauf gewartet hatten, dass das Flugzeug fertiggemacht wurde. Er hatte seinem Boss von den Männern erzählt, die er gejagt hatte, dem Attentäter, den er umgebracht hatte, und von seiner Lebensaufgabe, die Monster von Buchenwald bezahlen zu lassen. Samson verstand ihn, und Zane war froh, seine volle Unterstützung zu bekommen.
Als Oliver sich im Flugzeug neben ihn setzte, legte Zane seinen Sicherheitsgurt an.
„Du schuldest mir etwas, Kumpel“, sagte er leise.
Zane drehte seinen Kopf zu ihm. „Hör zu, es tut mir leid, Mann.“ Er schluckte schwer. „Aber ich würde es wieder tun, wenn ich es müsste.“
Oliver starrte ihn an. „Du hättest mich ja wenigstens informieren können. Verdammt! Ich hätte für dich gelogen, wenn ich Bescheid gewusst hätte.“
„Was?“ Hatte er richtig gehört? Oliver hätte ihm den Rücken frei gehalten?
Sein Kollege lehnte sich näher zu ihm. „Du weißt, dass ich immer zu dir aufgesehen habe. Warum hast du mir nicht vertraut? Wir hätten zusammen dafür sorgen können, dass keiner davon erfährt. Aber nein, du musstest mich ja mit diesem blöden Anruf austricksen.“
Oliver stupste Zane mit dem Zeigefinger auf die Brust, Enttäuschung funkelte in seinen Augen.
„Ich wusste nicht…“
Oliver drehte seinen Kopf von ihm weg und schaute geradeaus. „Hast du irgendetwas ernst gemeint, was du gesagt hast?“
„Was ich wann gesagt habe?“
„Was du über’s Vampirdasein gesagt hast. Dass du mir helfen würdest, wenn ich einer werden wollte.“
Zane strich sich mit der Hand über die Glatze. „Gott, ich bin so ein Idiot.“
„Da kann ich dir nicht widersprechen.“
„Aber warum solltest du sein wollen wie ich? Ich führe ein schreckliches Leben.“ Und es würde noch schlimmer werden.
Oliver wandte seinen Kopf ihm zu. „Schrecklich? Hast du eine Ahnung, was du da sagst? Dir wurde ein Geschenk gemacht. Weißt du nicht, wie viele Menschen da draußen alles geben würden, um ein paar Jahre mehr von ihrem Leben zu bekommen? Die Chance der Unsterblichkeit? Ein Leben ohne Krankheiten?“
Zane schüttelte den Kopf. „Es bedeutet nichts, wenn du dieses Leben allein verbringen musst.“
„Was redest du da? Du hast Portia. Quinn hat mir erzählt, wie sie dich
Weitere Kostenlose Bücher