Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
ansieht.“
Zane spürte seine alte Wut wieder aufkochen. „Ach ja. Quinn. Mit ihm habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Er hat mich an Samson verraten.“
Überraschung zog über Olivers Gesicht. „Quinn hat dich nicht verraten. Ganz im Gegenteil, er hat bezüglich Portia und dir seinen Mund gehalten. Selbst als Samson es bereits wusste.“
„Aber wer –?“
„Ich habe nichts gesagt. Nicht einmal, dass sie bei dir zu Hause war“, verteidigte sich Oliver.
Zane hob seine Hand. „Hey, ich werfe dir ja nichts vor. Ich frage ja nur.“
„Ich bin nicht der Typ, der andere auslief –“
„Wer?“, unterbrach ihn Zane.
Oliver zögerte. „Samson hat Thomas gefragt und scheinbar hat der etwas bemerkt.“
Ein Fluchen kam über seine Lippen. Thomas anzumotzen, weil er auf Eddie stand, war wohl keine gute Idee gewesen, besonders da alle sowieso wussten, dass Thomas ohnehin nicht entsprechend handeln würde. Er war Eddies Mentor und Eddie war hetero. Kein Wunder, dass Thomas es ihm heimzahlen wollte.
„Ich schätze, das habe ich verdient.“
Oliver schaute ihn verwirrt an.
„Frag nicht.“
Er schuldete Thomas eine Entschuldigung. Scheiße, er hatte sich Jahrzehnte lang bei niemandem entschuldigt. Und jetzt war er dabei, sich zwei Mal innerhalb einer Stunde zu entschuldigen. Sein Leben war definitiv dabei, sich zu ändern.
„Wir sind zum Abflug bereit“, kam die Stimme des Piloten durch die Sprechanlage.
Zane wurde still, bis sie in der Luft waren. Doch es bot sich keine Gelegenheit während des Fluges privat mit Thomas zu sprechen, da alle damit beschäftigt waren, eine Strategie auszuarbeiten.
***
Samsons Kontakte sorgten dafür, dass ihnen bei ihrer Ankunft in Seattle ein sicheres Haus zur Verfügung stand, von wo aus sie handeln konnten.
Herauszufinden, wo genau Müller sich aufhielt, war nicht leicht. Obwohl die Vorwahl, die sie hatten, einem bestimmten Stadtteil zugeteilt war, mussten sie noch immer ein großes Gebiet abdecken. Während Thomas seine Magie am Computer spielen ließ und durch ein Ausschlussverfahren versuchte, Müllers Quartier zu finden, suchte Amaury nach Objekten, die Müller gekauft haben könnte. Zane stellte sicher, dass er nach allen Namen suchte, die Müller in der Vergangenheit verwendet hatte.
Tagsüber durchkämmten die Menschen, die auf der Mission dabei waren – Oliver, Nina und zwei Bodyguards – die Gegend.
Nina warf etwas Wichtiges ein. „Wir brauchen ein Bild von Müller.“
„In Portias Geldbörse war ein Foto“, erinnerte sich Zane. „Scheiße, daran habe ich nicht gedacht.“ Seit dem Moment, in dem Portia davongelaufen war, konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen. Was war er nur für ein Bodyguard!
Gabriel legte seine Hand auf Samsons Schulter. „Keine Sorge, ich weiß, wie er aussieht. Ich schicke meine Erinnerung an Samson, und der kann uns ein Bild zeichnen.“
Gabriel drehte sich zu seinem Boss um. „Geht das in Ordnung?“
Samson nickte. „Sicher.“
„Manchmal beneide ich euch um eure Gaben“, gab Zane zu.
Gabriels Gabe, die Erinnerungen von anderen anzuzapfen und sie dann anderen einzupflanzen, war vermutlich die coolste Gabe, von der er je gehört hatte. Und die Tatsache, dass Samson ein fotografisches Gedächtnis hatte und er ein Spitzenzeichner war, war auch nicht übel.
„Das solltest du nicht“, sagte Amaury. „Einige Gaben können auch eher ein Fluch sein.“
Zane nickte. Amaurys Gabe, die Gefühle von anderen wahrzunehmen war eine buchstäbliche Plage gewesen, bis er Nina getroffen und sie ihn geheilt hatte.
Als die Nacht wieder vom Tag abgelöst wurde, wagten sich die Menschen wieder nach draußen und fuhren mit ihrer Suche fort, Häuser auszukundschaften, die Thomas anhand seiner Recherchen angepeilt hatte. In der Zwischenzeit war Zane dazu verbannt zu warten. Seine Füße trugen ihn zu dem Zimmer, in dem Thomas seinen Computer aufgebaut hatte und sich in jedes erdenkliche System hackte.
Nach einem kurzen Klopfen öffnete Zane die Tür und trat ein.
„Hey“, begrüßte Thomas ihn.
„Hey.“ Zane verlagerte sein Körpergewicht von einem auf den anderen Fuß, während er die Tür hinter sich schloss.
„Was gibt’s?“, fragte Thomas, ohne die Augen vom Monitor zu nehmen.
„Können wir reden?“
Sein Kollege drehte sich im Stuhl. „Worüber?“
„Über das, was ich gesagt habe.“
„Was hast du denn gesagt?“ Eine untypische Spannung lag in Thomas’ Stimme.
„Über dich und Eddie.“
Thomas
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