Zauberhaft Entbrannt
und schaute durch ein Fenster in die Nacht hinaus. Sie wusste, dass Amy sich an einem sicheren Ort befand, doch Lauren war noch immer verschwunden. Als Janet hinter sie trat, drehte sie sich hoffnungsvoll um.
„Hast du sie gefunden?“
„Nein, ich hatte kein Glück. Die Zwillinge haben sich jetzt ebenfalls an der Suche beteiligt. Was ist mit Amy?“ Tabea seufzte.
„Sie verbringt die Nacht in einer Höhle auf dem Berg der Götter. Zusammen mit einem Drachen.“
„Mit einem Drachen?“ Als Tabea den berechnenden Ausdruck im Gesicht ihrer Schwester sah, konnte sie ein Lächeln nicht unterdrücken.
„Du bist unverbesserlich, weißt du das?“
„Tabea, mach dir keine Sorgen. Wir finden Lauren. Bestimmt gibt es eine einfache Erklärung für ihr Verschwinden. Sie ist nicht machtlos. Denk immer daran. Deine Tochter kann auf sich aufpassen.“
„Ja, du hast ja recht. Aber es ist noch nie vorgekommen, dass eine unsere Töchter ohne ein Wort einfach verschwinde t. Ich weiß, dass sie lebt. Aber was ist, wenn Loc sie in seine Gewalt gebracht hat? Ich glaube, diese ganzen Geheimnisse machen mich nur noch nervöser.“ Tröstend strich Janet ihrer Schwester übers Haar. Als sie den Dachboden verließ, spielte sie mit dem Anhänger um ihren Hals. Auch wenn sie es nicht aussprach, machte auch ihr das Verschwinden ihrer Nichte schwer zu schaffen.
Als Amy erwachte, brauchte sie einige Minuten, um herauszufinden, wo sie sich befand. Und was war das Schwere, das auf ihrem Bauch lag?
Ein Arm - aber wem gehörte der Arm?
Ach ja, richtig. Sie hatte die letzte Nacht zusammen mit einem Drachen in einer Höhle auf dem Berg der Götter übernachtet.
Vorsichtig hob sie den Kopf und schaute in diese smaragdgrünen Augen, die sie beobachteten.
„Guten Morgen “, sagte sie, während sie sich leicht streckte und sich von ihm wegrollte. Als er einen Laut ausstieß, der sich fast wie ein Knurren anhörte, sah sie ihn alarmiert an.
„Fehlt dir etwas?“
„Nein, alles in Ordnung“, grummelte Mac vor sich hin, als er aufstand, sich ebenfalls streckte und zum Höhleneingang ging. Der Nebel war größtenteils verschwunden, nur kleine Fetzen hingen noch in der Morgenluft. Das nächste Mal würde Mac es sich doppelt überlegen, als Wärmedecke zu fungieren. Er hatte die letzte Nacht kaum ein Auge zugetan, doch das musste er der kleinen Hexe ja nicht auf die Nase binden.
„Kannst du dich wieder verwandeln?“ Ertönte Amys Stimme hi nter ihm aus der Höhle. Nach dem er eine kleine Überprüfung vorgenommen hatte, sagte er erstaunt: „Ja, du hast recht. Meine Kräfte sind wieder hergestellt. Was auch immer das für ein Blitz gewesen war, normal war das auf jeden Fall nicht.“
„Okay, dann würde ich sagen, lass uns von hier verschwinden. Wenn du möchtest , helfe ich dir weiterhin bei deiner Suche. Vielleicht können wir das Artefakt auspendeln.“ Amy wusste selbst nicht, warum sie das gesagt hatte. Er musste ja denken, dass sie einfach nur aufdringlich war. Doch zu ihrem Erstaunen lächelte er sie fröhlich an.
„Ja, dafür wäre ich dir sehr dankbar. Wie wäre es, wenn ich mo rgen bei dir vorbei kommen würde?“
„ Ja, das sollte klappen.“ Als sie ihm sagte, wo sie wohnte, kam auch schon ihr Besen angeflogen.
„Dann bis morgen, kleine Hexe.“ Mit diesen Worten verwandelte sich Mac und flog davon. Amy schaute ihm noch ein paar Seku nden hinterher, ehe sie sich auf ihren Besen schwang und nach Hause flog. Sie flitzte schnell in ihren Wohnbereich, sprang unter die Dusche und zog sich frische Sachen an. Ihre Mutter war nicht zu Hause, also hatte sie noch Zeit, zu dem Haus zu gehen und da nach Lauren zu suchen. Als sie die Haustür öffnete, traute sie ihren Augen kaum. Vor dem verschlossenen Tor stand Jonny, Chloes Exfreund. Er kreischte geradezu wie ein Mädchen, weil sich Tates und Nates Kater an seinen Rücken festkrallte und wie verrückt fauchte. Sie wartete noch ein wenig, dann ging sie zu dem armen Mann und nahm ihm die Katze ab, die in ihren Armen lammfromm wurde.
„Jonny, was hast du hier zu suchen?“ Fragte sie, darum bemüht, eine unbeteiligte Miene aufzusetzen. Der Mann schaute sie aus traurigen Augen an. Sein Gesicht zierten bereits einige Kratzer.
„Ich wollte nur mit Chloe reden. Und dann fiel dieses Mistvieh aus heiterem Himmel einfach über mich her.“ Anklagend zeigte er auf den Kater, der friedlich in Amys Armen lag und schnurrte, als sie ihm über den Kopf streichelte.
„Chloe ist nicht
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