Zauberhaft Entbrannt
sie Tate über einen Kessel gebeugt stehen.
„Was versuchst du denn da anzurühren?“ Als ob sich Tate e rtappt fühlte, hob sie den Kopf und schaute Amy aus einem rot gewordenen Gesicht entgegen.
„Ach, ich experimentier nur etwas herum. Hast du was von La uren gehört?“ Gut abgelenkt, aber Amy ließ es ihr erst einmal durchgehen.
„Ich war beim Haus, in dem wir gestern die Party ausgerichtet haben. Wo sind denn unsere Mütter?“
„Tante Tabea müsste gleich kommen, meine Mutter ist in der Küche und backt wie eine Weltmeisterin. Das macht sie in letzter Zeit ziemlich häufig. Der Rest ist entweder bei der Arbeit oder anderswo beschäftigt.“
„Sue?“ Fragte Amy nach Chloes Tochter.
„Ist noch immer im Internat. “
„Na gut, dann lass uns in die Küche gehen und ich erzähl euch, was ich herausgefunden habe.“ Auf dem Weg nach unten hörten sie Tante Janet herumhantieren. Als sie eintraten, schob sie g erade ein Blech mit frischen Muffins in den Ofen. Bei einer Tasse Tee und Keksen berichtete Amy von ihren Erlebnissen im Haus. Instinktiv spürte sie, dass die beiden Frauen eigentlich auch mehr über ihre Erlebnisse mit dem Drachen wissen wollten, doch sie schaffte es, das Thema weitestgehend zu umschiffen.
„Das heißt als o, dass Lauren von etwas nicht Sichtbarem verschleppt wurde?“ Sagte Janet. Amy nickte.
„Tate, Schatz, kannst du mir bitte meine Tarotkarten bringen?“ Janet schaute geistesabwesend aus dem Fenster, bis das Karte nset vor ihr auf dem Küchentisch lag.
Wie immer ziemlich beeindruckt sah Amy ihrer Tante zu, wie sie die Karten legte und die verschiedenen Symbole deutete. Sie selbst war für so etwas viel zu ungeduldig, daher funktionierte es nie. Nacheinander deckte Janet die Karten auf. Als zum Schluss die Karte der Gerechtigkeit aufgedeckt wurde, schwiegen sie noch ein paar Minuten. Dann hörten sie die Haustür auf und zufallen. Als Amys Mutter in die Küche rauschte und sie gleich in den Arm nahm, schauten sie und Tate sich an. Wobei beide die Augen verdrehten. Egal, wie alt sie wurden, für ihre Mütter würden sie immer die kleinen Töchter sein. Als Tabea sich von Amy löste, strich sie sich einmal kurz über den Rock, ehe sie sich eine Tasse Tee nahm und sich auf den Stuhl gegenüber von Janet setzte.
„Okay, was habt ihr heraus gefunden?“ Also erzählte Amy noch einmal ihre Geschichte. Dann sagte Janet: „Die Karten geben uns leider nur Hinweise. Es scheint ihr gut zu gehen. Körperlich und Seelisch. Doch sie scheint zu schlafen. Im Moment ist es uns nicht möglich, sie zu finden. In diesem Haus scheint es noch Leben zu geben, wenn auch wie unter einem Vorhang versteckt.“ Janet tippte mit dem Zeigefinger auf die letzte Karte. Auf die Gestalt, die Gerechtigkeit symbolisiert.
„Anscheinend hat Lauren eine Aufgabe vor sich, die sie bewältigen muss.“ Tabea nahm die Karte in die Hand und fuhr mit den Fingern die Kanten nach.
„Das deckt sich in etwa mit dem, was mir die Zwillinge gesagt haben. Laut ihrer Vision wird sie erst in ein paar Tagen zurück kehren. Ich habe die alten Familienbücher durchforstet, doch es ist noch nie vorgekommen, dass eine Hexe von einem Haus gefangen gehalten wurde.“ Beruhigend strich Amy ihrer Mutter über den Arm.
„Mach dir keine Sorgen, es wird ihr schon gut gehen.“ Da sie nun tatsächlich beruhigter war, schaute Tabea ihre Tochter mit einem Lächeln an.
„Ja, ich weiß. Zumindest wissen wir jetzt mehr, als vorher. Ich werde noch ein wenig tiefer graben, vielleicht finde ich etwas über das Haus und die Familie, die mit einem Mal verschwunden ist.“ Erst kämpfte sie mit sich, dann stellte sie doch die Frage, die ihr schon die ganze Zeit im Kopf herum schwirrte.
„Sag mal Amy, möchtest du uns nichts über deine Begegnung mit diesem Drachen berichten?“ Aufgeregt stellte Janet die Tasse geräuschvoll ab, als sie fragte: „Wie heißt er denn eigentlich?“ Tate lehnte sich zurück und versuchte, nicht zu lächeln. Sowohl sie als auch Amy wussten, worauf ihre Mütter hinaus wollten. Der Liebeszauber hing seit dem letzten Jahr wie eine Art Damokles Schwert über den Töchtern. Einige hatten es erfolgreich verdrängt, andere nicht. Auch wenn Amy es vielleicht nicht zugeben wollte, so hatte wahrscheinlich auch sie daran gedacht. Und das sie noch nichts von dem Drachen erzählt hatte, deutete darauf hin, dass irgendetwas im Busch war. Sonst hatte sie keine Probleme damit, von ihren Männerbekanntschaften zu
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