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Zeiteise in Technicolor

Zeiteise in Technicolor

Titel: Zeiteise in Technicolor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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Whisky hat er auch noch drinnen«, sagte einer der Zimmerleute traurig.
     

 
11
     
    »Was mir am elften Jahrhundert wirklich gefällt, ist das köstliche Fischfleisch«, sagte Barney und spießte einen großen Happen auf die Gabel. »Liegt das daran, daß das Meerwasser noch nicht so verseucht ist?«
    Der Professor schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich liegt es daran, daß Sie kein Fischfleisch des elften Jahrhunderts essen.«
    »Das kaufe ich Ihnen nicht ab. So etwas Köstliches haben wir niemals in unseren Gefriertruhen. Oh, die Wolken lockern sich auf. Wenn es so bleibt, können wir heute den Rest der Heimkehr filmen.«
    Sie hatten die Öffnung des Kantinenzeltes hochgeklappt und konnten hinter den Feldern ein Stückchen Meer sehen. Professor Hewett deutete hinüber.
    »Die Fische, die es hier gibt, sind die gleichen wie die des zwanzigsten Jahrhunderts. Aber die Trilobiten auf Ihrem Teller gehören einer anderen Rasse und Zeit an. Die Leute haben sie von den Wochenend-Parties auf Catalina mitgebracht.«
    »Jetzt weiß ich, was in den nassen Kisten war.« Er betrachtete mißtrauisch das Fleisch auf seinem Teller. »Einen Moment – was ich da esse, hat doch nichts mit Charley Changs Augen und Zähnen zu tun?«
    »Nein«, erwiderte der Professor. »Sie vergessen, daß wir eine andere Zeit wählten, als wir beschlossen, die Freizeit unserer Mitarbeiter nach Santa Catalina zu verlegen. Mister Chang war durch einen Irrtum meinerseits in der Devon-Epoche gelandet, als die amphibischen Lebewesen gerade den Siegeszug aufs Festland antraten. Vollkommen harmlose Geschöpfe wie beispielsweise der Lungenfisch. Aber es waren Dinge im Wasser …«
    »Augen und Zähne, ich weiß.«
    »Deshalb wählte ich für die Wochenendausflüge das Kambrium. Die Badenden wurden nicht gestört, denn im Wasser tummeln sich nur kleine Trilobiten.«
    »Schon wieder dieses Wort. Was bedeutet es?«
    »Ein ausgestorbenes Gliedertier. Man ordnet es im allgemeinen zwischen die Krustentiere und Frösche ein. Die meisten Arten sind klein, aber das Tier, das Sie auf Ihrem Teller haben, gehört einer verhältnismäßig großen Gattung an. Es handelt sich um eine sechzig Zentimeter lange Holzlaus, die sich vorwiegend im Wasser aufhält.«
    Barney legte die Gabel hin und nahm einen langen Schluck Kaffee. »Das war ja ein herrliches Essen«, sagte er. »Aber könnten wir jetzt über die Kolonie in Vinland sprechen? Haben Sie den Ort schon gefunden?«
    »Meine Nachrichten sind nicht sonderlich gut.«
    »Nach der Trilobitenmahlzeit ist alles gut.«
    »Sie müssen wissen, daß ich über diese Periode verhältnismäßig wenig weiß. Aber Dr. Lyn ist Geschichtsexperte, und er kennt alle Sagas über die Entdeckung und Besiedlung Vinlands. Ich habe mich nach seinen Anordnungen gerichtet. Es war nicht leicht, einen geeigneten Platz zu finden, da die Küste von Neufundland und Neuschottland sehr unregelmäßig ist. Aber wir hatten letzten Endes Erfolg. Wir setzten das Motorboot ein und suchten die ganze Gegend gründlich ab.«
    »Was haben Sie gefunden?«
    »Nichts.«
    »Sowas hört man gern«, sagte Barney und schob das Essen noch weiter weg. »Holen Sie bitte Lyn her. Ich möchte Näheres von ihm erfahren.«
    »Es stimmt«, sagte Jens Lyn mit finsterer Miene. »Es gibt keine nordischen Siedlungen in Nordamerika. Das ist höchst beunruhigend. Wir haben alle möglichen Punkte vom zehnten bis zum dreizehnten Jahrhundert abgesucht und nichts gefunden.«
    »Wie kamen Sie überhaupt darauf, daß sich dort etwas finden ließe?«
    Lyns Nasenflügel bebten. »Darf ich Sie daran erinnern, daß seit der Entdeckung der Vinland-Karte kaum noch Zweifel daran bestehen, daß die Nordmänner Amerika erforschten und sich dort ansiedelten? Es ist in den Aufzeichnungen festgehalten, daß im Jahre 1121 Bischof Eirik Gnuppsson eine Mission nach Vinland unternahm. Die Sagas schildern die vielen Reisen dorthin, ebenso die Siedlungen, die angelegt wurden. Nur über den genauen Standort der Siedlungen ist man sich bis heute nicht im klaren, und wir hofften, ihn durch unsere Reisen in die Vergangenheit zu entdecken.«
    »Dann haben sich also alle Kapazitäten getäuscht?«
    »Hm … ja«, sagte Lyn mit unglücklicher Miene.
    »Seien Sie nicht traurig, Doktor«, sagte Barney und hielt der Kellnerin seine leere Tasse hin. »Sie können ein Buch darüber schreiben, dann sind Sie die neue Kapazität. Wichtiger ist folgendes – wie machen wir jetzt weiter? Schließlich steht in unserem

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