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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Nicholas Flamel liegt im Sterben.
    Dies ist die Zeit, vor der ich mich so lange gefürchtet habe; dies ist die Nacht, in der ich möglicherweise Witwe werde.
    Mein armer, tapferer Nicholas. Obwohl er gealtert, geschwächt und vollkommen erschöpft ist, hat er sich mit Prometheus und mir an den Tisch gesetzt und den letzten Rest seiner Kraft in den Kristallschädel gelenkt, damit wir Josh ins Zentrum von San Francisco folgen konnten, mitten hinein in Dr. John Dees Versteck.
    Entsetzt beobachteten wir, wie Dee aus dem Jungen einen Totenbeschwörer machte, einen Geisterrufer, und ihn zwang, Coatlicue herbeizurufen, die hässliche Archonin, die man auch »Mutter aller Götter« nennt. Wir versuchten, Josh zu warnen, doch Dee war zu stark und hat unsere Verbindung zu dem Jungen unterbrochen. Und als Aoife, Niten und Sophie eintrafen, hat sich Josh auf die Seite von Dee und seiner mordlüsternen Gefährtin Virginia Dare geschlagen. Ich frage mich, ob er das aus freien Stücken getan hat.
    Sehen zu müssen, wie Josh – unsere letzte Hoffnung, unsere letzte Chance, die Dunklen des Älteren Geschlechts zu besiegen und die Welt zu retten – mit dem Feind davongeht, war zu viel für meinen Mann. Er brach bewusstlos zusammen. Bis jetzt ist er nicht wieder zu sich gekommen, und ich habe nicht mehr die Kraft, ihn ins Leben zurückzuholen. Die wenige Kraft, die ich noch habe, muss ich aufsparen für das, was kommt.
    Einen nach dem anderen haben wir diejenigen verloren, die vielleicht an unserer Seite gekämpft hätten: Aoife ist nicht mehr. Sie ist gefangen in einem Schattenreich, auf ewig verstrickt in den Kampf mit der Archonin Coatlicue. Scathach und Johanna befinden sich in der fernen Vergangenheit, von Saint-Germain haben wir nichts mehr gehört und auch zu Palamedes und Shakespeare besteht kein Kontakt mehr. Selbst Prometheus ist durch das Aktivieren des Schädels so geschwächt, dass er nicht mehr genügend Kraft hat, sein Schattenreich zusammenzuhalten. Es beginnt bereits, sich um ihn herum aufzulösen.
    Nur Sophie ist uns geblieben, doch der Verrat ihres Bruders hat sie in tiefe Verzweiflung gestürzt. Sie ist irgendwo in San Francisco, wo genau, weiß ich nicht, aber wenigstens ist Niten bei ihr, um sie zu beschützen. Ich muss sie finden – es gibt vieles, das sie wissen muss.
    Dann hängt jetzt also alles von mir ab. Dass es so kommen würde, wusste ich von jeher.
    Vor über sechshundertundachtzig Jahren, als ich noch ein kleines Mädchen war, hat meine Großmutter mich einem verhüllten Mann vorgestellt, der anstelle seiner linken Hand einen Haken hatte. Er hat mir meine Zukunft vorausgesagt und die Zukunft der Welt. Und dann hat er mich zum Schweigen verpflichtet. Mein ganzes Leben lang habe ich auf diesen Tag gewartet.
    Jetzt, da das Ende kurz bevorsteht, weiß ich, was ich zu tun habe.
    Aus dem Tagebuch von Nicholas Flamel, Alchemyst
Niedergeschrieben am heutigen Tag, Mittwoch, den 6. Juni,
von Perenelle Flamel, Zauberin,
im Schattenreich des Prometheus,
das an San Francisco grenzt,
die Stadt meiner Wahl

MITTWOCH , 6. Juni

KAPITEL EINS
    D ie Anpu erschienen als Erste, hochgewachsene Krieger mit dem Kopf eines Schakals, durch und durch roten Augen und säbelförmigen Reißzähnen. In ihren auf Hochglanz polierten Rüstungen aus schwarzem Glas strömten sie aus einem rauchenden Höhleneingang und verteilten sich über Xibalba. Einige stellten sich vor den neun Toren auf, die in die riesige Höhle führten, andere streiften durch das primitive Schattenreich, um sicherzustellen, dass sich kein Unbefugter dort aufhielt. Wie immer bewegten sie sich vollkommen lautlos. Gewöhnlich blieben sie stumm bis zum letzten Moment, bevor sie sich in den Kampf stürzten. Dann heulten sie markerschütternd.
    Erst als die Anpu sicher waren, dass Xibalba vollkommen verlassen war, erschien das Paar. Wie die Anpu trugen auch der Mann und die Frau Rüstungen aus Glas und Keramik, wobei die eher schmückend als praktisch waren. Einen solchen Stil hatte man zuletzt im Alten Ägypten gesehen.
    Nur Minuten zuvor hatte das Paar eine fast perfekte Kopie von Danu Talis verlassen und war über ein Dutzend miteinander verbundener Schattenreiche durch Welten gereist, die der Erde zum Teil erstaunlich ähnelten und zum Teil vollkommen fremdartig waren. Und obwohl sich beide von Natur aus sehr für die Myriaden von Welten interessierten, über die sie herrschten, verweilten sie nirgendwo. Sie eilten durch das komplexe Netz von Krafttoren,

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