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Zeiteise in Technicolor

Zeiteise in Technicolor

Titel: Zeiteise in Technicolor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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Plastikregenmäntel gehüllt. Ein besorgter Maskenbildner hielt ihm zusätzlich einen Schirm über den Kopf.
    »He, Barney«, rief Ottar. »Ich sehe gut aus, nicht?«
    Er sah tatsächlich gut aus. Man hatte ihn in einen Zuber geweicht – das Wasser mußte dreimal gewechselt werden – sein Haar und sein Bart waren gewaschen, getönt und geschnitten worden, und Rufs Kostüm war für seine Figur erweitert worden. Er war eindrucksvoll, und er wußte es und sonnte sich in seinem Glanz.
    »Du bist eine Wucht«, sagte Barney. »So großartig, daß ich noch ein paar Aufnahmen von dir machen möchte. Du siehst sie dir sicher gern an, nicht wahr?«
    »Gute Idee. Ich bin auf Bildern schön.«
    »Genau. Und jetzt hör zu, was du tun sollst.« Barney schloß die Nischentür. »Ich werde mit der Kamera da drinnen sein. Du stehst hier und öffnest die Tür – so – und wenn sie weit offen ist, wirfst du einen Blick auf das Bett – so – und lächelst langsam. Das ist alles.«
    »Klingt dumm. Mach doch hier draußen ein Bild von mir.«
    »Vielen Dank für den Vorschlag, Ottar, aber ich glaube, wir machen es so, wie ich es sagte. Schließlich bekommst du pro Tag eine Flasche, und dafür kannst du schon etwas tun.«
    »Das stimmt – jeden Tag eine Flasche. Wo ist Flasche von heute?«
    »Die bekommst du, wenn wir mit der Arbeit fertig sind. Also, bleib hier stehen. Ich gehe mit der Kamera da hinein.« Er zog den Regenmantel an und watete zum Aufnahmeschuppen hinüber.
    Nach lautem Hin- und Herrufen und einigen Fehlstarts schien Ottar zu verstehen, was man von ihm wollte. Die Türen wurden noch einmal geschlossen, und Barney winkte den Kameraleuten. Die Kameras schnurrten los, als die Türen mit viel Kraft aufgerissen wurden. Einer der Griffe blieb in Ottars Hand, und er warf ihn zu Boden.
    »Mist, verdammt«, knurrte er.
    Barney holte tief Luft. »So darfst du nicht spielen, Ottar«, sagte er. »Du mußt dich in deine Rolle hineindenken. Du kommst unverhofft heim, du bist müde. Du öffnest die Bettnische, um dich auszuruhen, und entdeckst die schlafende Gudrid in deinem Bett. Du lächelst auf sie herab.«
    »Niemand auf der Insel, der Gudrid heißt.«
    »Gudrid ist in diesem Film Slitheys Name. Du weißt, wer Slithey ist.«
    »Ja, aber sie ist nicht hier. Barney, das alles ist dumm.«
    Barney hatte jahrelang mit gleichgültigen und schlechten Schauspielern zu tun gehabt und blieb deshalb ruhig. »Warte einen Moment«, sagte er. »Dann versuchen wir es noch einmal.«
    Ottar knurrte. Aber schließlich ging die Tür wieder auf, diesmal etwas weniger heftig. Ottar starrte finster in die Kamera. Dann warf er einen Blick auf das Bett, und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem glücklichen Lächeln. Seine Augen wurden groß, und seine Hand schnellte ins Innere.
    »Schnitt! Das war sehr gut.« Barney erwischte die Flasche Jack Daniels noch schneller als Ottar. »Ich hebe sie dir für später auf. Auu!«
    Der Wikinger hielt sein Handgelenk wie in einem Schraubstock fest, und Barneys klammen Fingern entglitt die Flasche. Noch während er ins Haus zurückging, rieb er sich das schmerzende Handgelenk.
    Slithey war angekommen. Als man sie aus den Gummistiefeln und Plastikumhängen geschält hatte, stand sie barfuß in einem durchsichtigen rosa Nachthemd da. Sie klapperte mit den Zähnen. Das Gewand war tief ausgeschnitten, und darunter trug sie nur ein fleischfarbenes Trikot.
    »Ein Original-Wikinger-Kostüm«, bemerkte Jens Lyn beißend. Er ging. Ottar sog glücklich an der Flasche und beachtete die anderen nicht.
    »Mich friert«, sagte Slithey.
    »Installiert einen Heizofen über dem Bett«, befahl Barney. »Szene dreiundvierzig. Slithey, klettere in die Falle und mache die Türen hinter dir zu. Da drinnen ist es warm genug.«
    »Ich will mir doch keine Lungenentzündung holen.«
    »Bei deiner Isolationsschicht! Keine Gefahr!«
    Es war eine kurze Szene, die auf der Leinwand nur ein paar Sekunden dauerte, aber bei der Produktion dauern auch die Kleinigkeiten lange, und bis sie fertig waren, hatte Ottar den Flaschenspiegel um die Hälfte gesenkt. Er sang in einer Ecke verklärt vor sich hin.
    »Weiter geht es mit fünfundfünfzig. Du bist dran, Ottar. Könntest du dein Gehalt mal kurz auf die Seite legen?« rief Barney.
    Durch den Whisky bedeutend friedlicher gestimmt, schlenderte Ottar herbei und sah Slithey an, die sich dekorativ auf dem übergroßen Bett ausgestreckt hatte. Über ihr lag eine gestreifte Indianerdecke.
    »Ist sie

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