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Zeiteise in Technicolor

Zeiteise in Technicolor

Titel: Zeiteise in Technicolor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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drängten sich die Wochenendautos, die Parkplätze der Supermärkte waren voll, und L. M. Greenspan versteckte sich in seinem Haus hinter dem Privatgolfplatz und täuschte eine Herzattacke vor. Einen Moment lang dachte Barney daran, ihn anzurufen, aber dann fiel ihm ein, daß ja seit ihrer letzten Unterredung erst ein paar Stunden vergangen waren und L. M. sich bestimmt noch keine Sorgen machte. Und weshalb sollte man schlafende Löwen aufwecken? Aber er konnte im Krankenhaus anrufen und sich nach Jens Lyn erkundigen. Es war Wochen her, seit – nein, das stimmte nicht, es war erst ein paar Minuten her. Vielleicht befand er sich noch gar nicht im Krankenhaus.
    »So eine Hitze«, stöhnte einer der Köche. »Ich hätte meine Sonnenbrille mitnehmen sollen.«
    Die Männer zuckten zurück, als das helle Licht sie blendete. Der Himmel von Neufundland war immer blaßblau, und die Sonne hatte keine Kraft. Barney winkte die Männer zur Seite, als der große Diesellaster von der Zeitplattform rollte. Alle waren in Feiertagsstimmung, als sie in den Wagen kletterten und durch die leeren Studiostraßen fuhren.
    Die Feiertagsstimmung endete vor dem Lagerhaus der Kantine.
    »Tut mir leid, Sir«, sagte der Studiowächter und drehte seinen Gummiknüppel an der Schlaufe hin und her. »Aber ich habe Sie noch nie gesehen, und selbst wenn ich Sie kennen würde, könnte ich Sie nicht ins Lagerhaus lassen, Sir.«
    »Dieses Papier …«
    »Ich habe das Papier gesehen, aber ich kenne meine Befehle.«
    »Gebt mir ein Kriegsbeil«, rief einer der Arbeiter. »Ich werde mit der Tür schon fertig!«
    »Tod! Tod!« schrie ein anderer. Sie waren zu lange im elften Jahrhundert gewesen und hatten sich an die Lebensart der Wikinger gewöhnt.
    »Keinen Schritt näher!« sagte der Wächter und legte die Hand auf die Pistole.
    »Los, haltet den Mund, ihr Witzbolde«, befahl Barney. »Ich werde das gleich regeln. Wo ist Ihr Telefon?« fragte er den Wächter.
    Barney rief zuerst im Verwaltungsgebäude an. Er hatte Glück. Sam war da. Vermutlich brütete er noch über den Büchern.
    »Sam«, sagte er, »freut mich, wieder von dir zu hören – wie geht es dir? Was? … Ach so, das hatte ich vergessen. Für dich waren es nur ein paar Stunden, aber ich habe inzwischen Monate verbracht … Nein, natürlich habe ich nichts getrunken, ich habe den Film gedreht … Richtig. Er ist fast fertig. Sam, nein … reg dich nicht auf … es ist ebensowenig ein Ein-Tages-Film wie das Drehbuch. Wir haben hart gearbeitet. Sieh mal, ich erkläre dir das später, aber im Moment mußt du mir helfen. Sprich mal mit dem Studiowächter. Das muß ein neuer Mann sein, ein richtiger Dickkopf. Sag ihm, er soll die Tür zum Kantinenlager aufschließen, damit wir alle Konservendosen und Teigwaren holen können … Nein, wir haben keinen Hunger, es handelt sich um Tauschwaren für die Eingeborenen. Zahlen … Sam, ist es denn ein Unterschied, ob wir unsere Komparsen mit Haferflocken oder mit Dollars bezahlen?«
    Es war nicht leicht, bei Sam war es nie leicht, aber schließlich überzeugte er ihn. Sam, der nicht einmal gern Geld für Haferflocken ausgab, ließ seine schlechte Laune an dem Wächter aus. Der Mann tauchte mit hochrotem Kopf aus der Telefonzelle auf.
    Um halb sechs war der Wagen beladen, und um Viertel vor sechs befand er sich wieder auf der Zeitplattform. Barney sah nach, ob alle an Bord waren, dann steckte er den Kopf in Hewetts Kontrollraum.
    »Sie können starten, Professor, aber warten Sie, bis ich die Plattform verlassen habe.«
    »Heißt das, daß Sie nicht mitkommen?«
    »Genau. Ich habe hier noch zu tun. Sie können diese Leute abladen. Mich holen Sie dann in ein paar Stunden ab, sagen wir, gegen zehn. Wenn ich nicht hier bin, rufe ich an und hinterlasse eine Nachricht für Sie.«
    Hewett war gereizt. »Ich scheine hier eine Art Zeittaxi zu kutschieren, und ich kann nicht sagen, daß es mir Spaß macht. An und für sich hatten wir vereinbart, daß ich Sie ins elfte Jahrhundert bringen sollte, damit Sie Ihren Film drehen könnten. Statt dessen werde ich laufend als Chauffeur eingesetzt.«
    »Langsam, Professor, es ist ja bald zu Ende. Glauben Sie, ich würde ein paar Stunden herschenken, wenn ich nicht wüßte, daß der Film so gut wie fertig ist? Nur noch einen Zeitsprung, ein paar Aufnahmen, und alles ist erledigt.«
    Barney stand an der Tür und sah zu, wie die Plattform in der Vergangenheit verschwand. Zurück in die Wildnis Kanadas. Gut, sollten sie fahren. Er

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