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Zeiteise in Technicolor

Zeiteise in Technicolor

Titel: Zeiteise in Technicolor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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Aufenthalt an der frischen Luft. Er war sogar noch nüchtern genug, um für drei Uhr zwei Taxis zum Klub zu bestellen. Alles funktionierte.
    Es war kurz vor vier, als sie am Lagerhaus vorfuhren, und Professor Hewett ging wütend auf und ab. »Sehr pünktlich«, fauchte er nach einem Blick auf die Uhr.
    »Geht doch, Professorchen«, sagte Barney und klopfte ihm auf die Schulter. Dann drehte er sich um und half den Musikern, die große Trommel aus dem Taxi zu zerren. Im Gänsemarsch gingen sie auf das Lagerhaus zu, und Doody spielte auf seiner Posaune »Colonel Bogey«.
    »Was soll das Floß?« fragte Spiderman. Er hatte seine Augen halb geschlossen.
    »Beförderungsmittel. Geht ruhig an Bord. In ein paar Minuten sind wir wieder da, das verspreche ich euch.« Barney lächelte hinterhältig.
    »Reicht schon«, sagte Spiderman und zog Doody die Posaune aus den zitternden Lippen. Doody spielte mindestens fünf Sekunden weiter, bis er merkte, daß er kein Instrument mehr hatte. »Der ist high«, erklärte Spiderman. »Marihuana.«
    Hewett zog die Nase kraus, als die Musiker mit ihren Beerdigungskostümen die Plattform bestiegen. Dann ging er in den Kontrollraum und startete das Vremeatron.
    »Ist das der Warteraum?« fragte Doody und folgte ihm in die enge Kammer.
    »Raus da, Idiot!« fauchte der Professor, und Doody murmelte etwas vor sich hin und versuchte der Aufforderung nachzukommen. Aber als er sich umdrehte, rutschte der Zug aus der Posaune und glitt über eine Reihe von frei daliegenden elektronischen Röhren. Zwei davon sprühten Funken.
    »Iauu!« sagte Doody und ließ das Instrument fallen. Es blieb auf den Innereien der Röhren liegen. Ein Kurzschluß folgte dem anderen. Die Lichter der Steuerzentrale gingen aus.
     
    *
     
    Barney war in weniger als einer Sekunde vollkommen nüchtern. Er zog den Musiker aus dem Kontrollraum und trieb ihn zusammen mit seinen Kollegen aufs andere Ende der Plattform.
    »Was ist, Professor?« fragte er leise, als er zurückkam, aber er erhielt keine Antwort. Er fragte nicht mehr, sondern sah nur zu, wie Hewett die Inspektionsluken aufriß und die verbrannten Röhren zur Tür hinausschleuderte.
     
    *
     
    Er schickte die Musiker weg, als feststand, daß die Reparatur zumindest ein paar Stunden dauern würde.
     
    *
     
    Am Sonntagmorgen um neun gab Professor Hewett zu, daß die Reparatur wahrscheinlich den ganzen Tag dauern würde, ungeachtet der Zeit, die man brauchte, um am Sonntag Ersatzteile in Los Angeles aufzutreiben. Barney erwiderte mit hohler Stimme, daß sie ja noch genug Zeit hätten.
     
    *
     
    Spät in der Nacht zum Montag schlief Barney zum erstenmal ein, aber er wachte nach ein paar Minuten erschrocken auf und konnte nicht wieder schlafen.
     
    *
     
    Am Montagmorgen um fünf Uhr kündigte der Professor an, daß die Drähte neu eingezogen seien und er jetzt eine Stunde schlafen werde. Danach würde er versuchen, die fehlenden Röhren zu ergattern.
     
    *
     
    Um neun Uhr vormittags rief Barney an und entdeckte, daß die Bankvertreter auf ihn warteten. Er gurgelte etwas und legte auf.
     
    *
     
    Um halb zehn klingelte das Telefon, und als er den Hörer abnahm, sagte das Mädchen von der Vermittlung, daß das ganze Studio nach ihm abgesucht werde und L. M. sie persönlich gefragt habe, ob sie wisse, wo Mister Hendrickson sei. Barney legte ebenfalls auf.
     
    *
     
    Um halb elf wußte er, daß es hoffnungslos war. Hewett war noch nicht zurückgekehrt, und er hatte auch nicht angerufen. Und selbst wenn er jetzt kam, war es schon zu spät. Der Film konnte nicht mehr rechtzeitig fertig werden.
    Es war alles vorbei. Er hatte es versucht, und er hatte es nicht geschafft. Als er zu L. M.s Büro hinüberging, kam es ihm wie die letzte Meile vor.
    Er zögerte vor L. M.s Tür, erwog Selbstmord als zweite Lösung, merkte, daß er nicht den Mut dazu hatte, und stieß die Tür auf.
     

 
16
     
    »Geh lieber nicht hinein«, sagte eine Stimme, und eine Hand zog Barneys Hand von der Tür weg, worauf sich diese automatisch schloß.
    »Was bilden Sie sich eigentlich ein?« fauchte er und wandte sich dem anderen Mann zu.
    »Ich möchte dich nur vor einem Fehler bewahren, du Esel«, sagte der andere, als Barney mit offenem Mund und großen Augen zurückwich.
    »Nicht schlecht der Ausdruck«, sagte der Mann. »Vielleicht hättest du Schauspieler und nicht Regisseur werden sollen.«
    »Sie – Sie sind – ich …«, sagte Barney schwach und betrachtete sein Gegenüber. Der andere

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