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Zerfetzte Flaggen

Zerfetzte Flaggen

Titel: Zerfetzte Flaggen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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d’Esterre: »Na, Dick, denkst du dasselbe wie ich? Ein Überraschungsangriff auf die Yawl?«
    »Aye.« Er versuchte, sich das vor Anker liegende Schiff vorzustellen.
    »Der Anblick all deiner Marineinfanteristen sollte genügen, aber zwei bewaffnete Kutter wären sicherer, falls sie von deiner kleinen Armee nicht sonderlich beeindruckt sein sollten.«
    »Einverstanden. Du und Mr. Frowd, ihr nehmt die Kutter, ich behalte den Fähnrich hier und schicke ihn zu euch, wenn etwas schiefgehen sollte. Also macht euch auf den Weg um den Felsen herum, aber geht kein Risiko ein. Nicht für eine verdammte Yawl!«
    Bolitho wartete auf Frowd und dachte dabei an Pears beiläufige Erwähnung dieser kleinen Inseln. Für ihn war alles klar gewesen.
    Wenn das Schiff nichts Gutes im Schilde führte, mußte es beim ersten Warnzeichen sofort flüchten, wahrscheinlich unter Ausnutzung des günstigen Windes auf die offene See oder in ein anderes Versteck zwischen den Inseln. Sollte die Besatzung jedoch die Yawl verlassen und an Land fliehen, so liefen sie den Marineinfanteristen genau in die Arme. Auf alle Fälle würde die Trojan auf Lauer liegen wie ein Raubtier, würde den günstigen Strom und den ablandigen Wind geschickt ausnutzen und das kleine Fahrzeug in Blitzesschnelle überwältigen.
    Auf offener See gab es kaum ein Schiff, das die langsame und schwerfällige Trojan nicht aussegeln konnte, aber in engen Gewä ssern, wo ein einziges falsches Ruderlegen Grundberührung oder Schlimmeres bedeuten konnte, mußte die schwere Artillerie der Trojan jeden Fluchtversuch vereiteln.
    Frowd erschien und bemerkte grämlich: »Also ein Bootsangriff!«
    Bolitho betrachtete ihn neugierig. Frowd konnte wahrscheinlich an nichts anderes denken als an sein nächstes Kommando, konnte nicht schnell genug von dem Schiff wegkommen, wo so viele seinesgleichen dienten, deren Vorgesetzter er jetzt sein sollte.
    »Ja. Suchen Sie Ihre Leute aus, und dann ab in die Boote!«
    Er bemerkte selbst die Schärfe in seiner Stimme. Warum reagierte er so? Sah er Frowds Einstellung als eine Herausforderung, wie Quinn einst Rowhurst gesehen hatte?
    Mit umwickelten Riemen pullten die beiden Kutter leise in die Dunkelheit hinaus, weg von den anderen Booten, nach Osten zum entfernteren Ende der Insel. Der widrige Wind und die kurze steile See machten jeden Schlag schwierig und anstrengend.
    Aber Bolitho kannte seine Leute allmählich. Sie waren bestimmt wieder frisch, wenn es nachher erforderlich wurde. Das hatte sich schon bei früheren Gelegenheiten erwiesen. Er kämpfte sich durch die kabbelige See ohne den geringsten Zweifel an diesen schweigsamen, hart arbeitenden Männern und hoffte nur, daß sie ihm das gleiche Vertrauen entgegenbrachten.
    Es wäre ein Witz, wenn sie nach dieser Schleichfahrt lediglich verängstigte Händler oder Fischer anträfen, die bei den rüden Weckrufen der Marineleute erschreckt auffuhren. Nicht so witzig wäre es allerdings, nachher dem Kommandanten davon Bericht zu erstatten.
    »Da scheint jemand zu kommen, Sir!«
    Bolitho kletterte nach vorn zum Ausgucksmann. Er sah die beiden Seeleute, die er an Land geschickt hatte, sich klar gegen den helleren Himmel abzeichnen. Einer von ihnen hob ganz langsam den Arm über den Kopf.
    Wie laut alles schien – das um die verankerten Boote glucksende Wasser, das ferne Donnern der Brandung und das Zischen, mit dem sie aus einer verborgenen Höhle wieder ausströmte.
    Sie hatten diesen winzigen Einschnitt vor ein paar Stunden erreicht und sich hier erst einmal vor Anker gelegt, um noch so viel Schlaf wie möglich nachzuholen. Die meisten Seeleute schienen sich keinerlei Sorgen zu machen. Sie konnten überall schlafen, unbeeindruckt vom Dümpeln der Boote oder dem Gischt, der gelegentlich über ihre ohnehin feuchte Kleidung sprühte.
    Frowd im anderen Boot meinte: »Es ist anscheinend schiefgegangen.
    «
    Bolitho wartete noch ab und stellte dabei fest, daß die Leute an Land jetzt besser zu sehen waren. Der Morgen würde bald anbrechen.
    Stockdale bemerkte trocken: »Das ist Mr. Couzens, nicht der Feind!«
    Couzens rutschte den sandigen Hang herunter, watete und schwamm dann zu den Kuttern.
    Als er Bolitho sah, keuchte er: »Hauptmann d’Esterre läßt sagen, daß Sie in einer halben Stunde mit dem Angriff beginnen sollen.«
    Es klang so erleichtert, daß Bolitho vermutete, Couzens habe sich auf dem Weg hierher verirrt.
    »Gut.« Angriff, das klang endgültig. »Welches Signal?«
    Stockdale hob den

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