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Zerfetzte Flaggen

Zerfetzte Flaggen

Titel: Zerfetzte Flaggen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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strauchelnd bei jedem Sturz des Bugs in ein neues Wellental, der das ganze Schiff erzittern ließ.
    Er rief: »Der Backbordanker hatte sich freigearbeitet, wir haben ihn wieder gekattet.«
    Bolitho erwiderte: »Geh hinunter, stell zwei Wachen auf, nachher sprechen wir darüber.«
    Quinn schüttelte den Kopf. »Ich möchte nicht allein sein, ich muß etwas zu tun haben.«
    Bolitho dachte an den Mann aus Plymouth. »Geh zu den Verwundeten, James, nimm etwas Rum oder sonst etwas mit, was du unten findest, und gib es an die armen Teufel aus.«
    Es wäre sinnlos gewesen, ihm von Gallimore zu erzählen, besser war es, den Sterbenden bis zuletzt am Trost, den die Flasche den Seeleuten spendet, teilhaben zu lassen.
    Ein kleiner dunkler Italiener namens Borga schlüpfte mit Buller zusammen den Niedergang hinab. Also schien dieser bereits einen Koch gefunden zu haben. Hoffentlich war es eine gute Wahl. Heißes Essen nach einem harten Tag, das war etwas Gutes, konnte aber einen Aufruhr hervorrufen, wenn es nichts taugte. Er sah Stockdale an und mußte lächeln. Wenn sich das letztere einstellte, so würde es rasch erledigt werden.
    Noch eine Stunde, und die Sterne schauten hervor, die rasenden Wolken waren vertrieben wie eine Bande Landstreicher.
    Bolitho fühlte, daß die Brigg jetzt ruhig lag, und fragte sich, ob es wohl eintreten würde, was Bunce vorausgesagt hatte: zwei Tage Sturm, dann wieder Flaute.
    Wie versprochen, wurde eine warme Mahlzeit fertiggestellt und zuerst an die Verwundeten ausgegeben, dann an die Seeleute, die in kleinen Gruppen zum Essenholen hinuntergingen.
    Bolitho aß seinen Anteil mit großem Wohlbehagen, obgleich er nicht wußte, was es war. Es entpuppte sich dann als ein Gemisch aus gekochtem Fleisch, Hafermehl, gemahlenem Schiffszwieback, das Ganze mit etwas Rum abgeschmeckt. Er hatte noch nie etwas Derartiges gegessen, aber im Augenblick hätte das Mahl an der Tafel eines Admirals bestehen können.
    Zu Couzens sagte er: »Tut es Ihnen jetzt leid, daß Sie unbedingt auf die White Hills wollten?«
    Couzens schüttelte den Kopf, den Magen bis zum Bersten gefüllt mit Borgas erstem Produkt.
    »Warten Sie, bis ich nach Hause komme, Sir. Die werden es mir nicht glauben!«
    Bolitho dachte an Quinn, der unten allein bei den Verwundeten arbeitete, und dachte auch an den Brief, den Pears an Quinns Vater geschrieben hatte: Er hatte es versucht.
    Weiter dachte er an die Post, die er für den Admiral in Antigua bei sich führte. Es war vielleicht besser, nicht zu wissen, was Pears über ihn geschrieben hatte, obwohl dies zweifellos seine nächste Zukunft beeinflussen würde. Aber er verstand Pears noch immer nicht so richtig, wenn er sich auch eingestand, daß er unter dessen Kommando mehr gelernt hatte, als er zuerst wahrhaben wollte.
    Bolitho blickte zum Himmel auf. »Ich denke, das Schlimmste haben wir hinter uns. Sie holen jetzt besser Mr. Quinn an Deck.«
    Couzens platzte heraus: »Aber ich kann allein Wache gehen, Sir!«
    Stockdale grinste ein wenig. »Aye, Sir, er kann das jetzt. Ich werde an Deck bleiben.« Vor dem Fähnrich verbarg er sein Grinsen.
    »Obgleich ich sicherlich nicht benötigt werde.«
    »Gut.« Bolitho lächelte. »Rufen Sie mich, wenn Sie Zweifel haben.
    «
    Er zwängte sich durch den Niedergang, froh darüber, daß er Co uzens Gelegenheit gegeben hatte, Verantwortung zu übernehmen, und überrascht, daß er es ohne Zögern getan hatte.
    Auf dem Weg zu seiner Kabine hörte er aus Frowds Kammer lautes Schnarchen und das Hin- und Herrollen eines Glases auf dem Boden. Morgen würde es viel Arbeit geben. Erst einmal mußte ihr Standort und die Abdrift bestimmt werden, dann galt es, den neuen Kurs abzusetzen, der sie mit etwas Glück nach Antigua bringen sollte.
    Auf der Karte erschien es nicht sehr weit, aber bei der jetzigen, widrigen Windrichtung mußten sie kreuzen; außerdem konnte es Tage dauern, bis sie die Strecke wieder wettgemacht hatten, die der Sturm sie nach Süden getrieben hatte.
    Einmal in Antigua, was dann? Ob wohl der französische Leutnant noch dort war und einsame Spaziergänge in der Sonne unternahm, frei nur auf Grund seines Ehrenwortes?
    Bolitho legte sich auf die Bank unter den beiden Heckfenstern, bereit, beim ersten ungewöhnlichen Geräusch an Deck zu eilen.
    Aber in wenigen Sekunden war er fest eingeschlafen.
    Es war Mittag, zwei Tage nach ihrer Trennung von der Trojan.
    Was hatten diese Tage für eine Menge neuer Erfahrungen und Probleme mit sich gebracht!
    Das

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