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Zorn des Loewen

Zorn des Loewen

Titel: Zorn des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Das Buch

    Als in den fünfziger Jahren Charles de Gaulle sich für ein unabhängiges Algerien einsetzt, verläßt Philippe Graf de Beaumont, letzter Nachkomme einer bedeutenden Offiziersfamilie Frankreichs und gleichzeitig überzeugter Nationalist und Verfechter eines französischen Algeriens, Frankreich und taucht auf einer Kanalinsel unter. Zusammen mit der O. A. S., einer rechtsradikalen Terrororganisation, versucht er von hier aus seine politischen Ziele durchzusetzen. Auf der benachbarten Île de Roc lebt der »Eiserne Grant« mit seiner jungen Tochter Fiona und seiner hübschen Schwiegertochter Anne. Der alte Grant hat in England eine Motorjacht gekauft, die seine Schwiegertochter zur Insel bringen soll. Nicht ganz zufällig taucht der ehemalige Fallschirmjäger Neil Mallory im passenden Moment auf und wird von der jungen Anne Grant beauftragt, die Jacht über den Kanal zu schaffen.
    Unterwegs bemerkt Mallory das U-Boot Alouette. An Bord befinden sich die rechtsextremistischen Fanatiker der O. A. S. Sie operieren offensichtlich im Auftrag des Grafen de Beaumont. Erbarmungslos geht Mallory gegen die Terroristen vor, um das Leben Charles de Gaulles und Frankreich zu retten, und nicht zuletzt, um seine Geliebte Anne Grant in Sicherheit zu bringen.

    Der Autor

    Jack Higgins (eigentlich Harry Patterson) wurde 1928 in Irland geboren. Er versuchte sich in mehreren Berufen: als Zirkushelfer, als Versicherungsvertreter und bei der Royal Horse Guard. Später studierte er Soziologie und Sozialpsychologie an der Universität London. Heute lebt er mit seiner Familie auf der Insel Jersey. Sein Roman »Der Adler ist gelandet« brachte ihm Weltruhm und wurde auch verfilmt.

    Jack Higgins

    Zorn des
    Löwen

    Roman

    GOLDMANN VERLAG
    Die Wut des Löwen ist die Weisheit Gottes.
    William Blake

    Obwohl hier Nachkriegsereignisse, besonders in Algerien, und politische Führer, die mit diesen Ereignissen in historischem Zusammenhang stehen, zur Sprache kommen, muß ausdrücklich festgestellt werden, daß dies ein Roman ist, und jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen unbeabsichtigt ist.

    1
Sturmwarnung

    Das Glas mit dem eingeschliffenen Fadenkreuz beschlug und wurde vorübergehend durch einen Schleier grünen Wassers in Dunkel gehüllt, aber als die Spitze des Periskops die Oberfläche durchbrach, kam der kleine schmuddelige Frachter mit erstaunlicher Klarheit in das Blickfeld. Leutnant Fenelon packte die Griffe des Okulars und seufzte tief.
    Jacaud neben ihm fragte: »Die Kontoro ?«
    Fenelon nickte: »Keine fünfhundert Meter entfernt.«
      Jacaud ließ seine Zigarette fallen und zertrat sie mit dem Absatz. »Laß mich sehen.«
      Fenelon trat zurück. Er spürte eine bedrückende Leere in der Magengegend. Er war sechsundzwanzig, war noch nie an Kampfhandlungen beteiligt gewesen und hatte auch keine Ahnung, was Krieg wirklich bedeutet, er kannte ihn einzig aus Erzählungen anderer Männer. Dies jedoch – dies war ein ganz neues Gefühl. Ihn überkam eine seltsame Benommenheit, und er fuhr sich mit der Hand über die Augen, während er so wartete.
      Jacaud, ein großer und kräftiger Mann, brummte und drehte sich um. Er war ein Mann, der Gefahr ausstrahlte, stoppelbärtig und von einer gezackten Narbe auf seiner rechten Wange gezeichnet.
    »Schön, daß sie pünktlich sind.«
      Fenelon schaute noch einmal durch das Rohr. Die Kontoro bewegte sich langsam nach rechts über die kleinen schwarzen Linien, die in das Glas des Periskops geritzt waren. Seine Kehle wurde trocken. Er bemerkte, wie diese sonderbare Erregung, die den Jäger beim unmittelbaren Anblick seiner Beute befällt, von ihm Besitz ergriff.
    »Ein einziger Torpedo«, sagte er leise, »das reicht.«
      Jacaud beobachtete ihn mit einem hämischen Lächeln. »Wo liegt das Problem? Niemand würde je etwas erfahren.«
      »Vermutlich nicht.« Fenelon rief den Kontrollraum durch das Sprachrohr: »Eins-Null-Fünf steuern und fertig machen zum Auftauchen!«
      Eilig holte er das Periskop ein. Das Zischen, das es hervorrief, als es in seinen Schacht zurückglitt, mischte sich mit dem Lärm des Alarmsignals. Als er sich umdrehte und sich Schweißtropfen von der Stirn wischte, zog Jacaud gerade eine Luger aus der Hosentasche. Er nahm das Magazin ab, überprüfte es mit der Schnelligkeit des Fachmanns und ließ es mit einem Knacken in seine Halterung zurückschnappen.
      Dann zündete er sich eine neue Zigarette an. Als er wieder aufblickte, war sein Lächeln

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