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Zuckerpüppchen - Was danach geschah

Zuckerpüppchen - Was danach geschah

Titel: Zuckerpüppchen - Was danach geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Hassenmüller
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einige Flecken auf der rostfrei-glänzenden Anrichte und begann sie zu schrubben. Ein Paar Tropfen Meister Propper und reiben, nicht zuviel Druck, einfach reiben, kreisrunde Bewegungen, aber reiben, dann verschwinden die Flecken wie von selbst. Dann spiegelte sich ihr Gesicht wieder in der Fläche unter ihr, glänzend und strahlend. “Aber doch nicht an meinem Geburtstag. Die Nachbarn laufen uns nicht weg.” Er nahm ihr nachdrücklich den Putzlappen aus der Hand. “Ich habe noch gar keinen Kuß bekommen.” Gaby schloß die Augen, um die Wärme hinter ihren Augenlidern zurückzuhalten. Wie schnell sie in letzter Zeit heulte! Und dann diese Kopfschmerzen! Das ganze letzte Wochenende hatte sie mit ihren Kopfschmerzen verdorben. Als sie immer wieder erbrechend vor der Toilettenschüssel hockte, hatte Hubert sogar ihren Hausarzt angerufen. “Migräne”, sagte er. “Ihre Frau hat einen schweren Anfall von Migräne.” Und zu Gaby: “Hatten Sie früher schon derartige Beschwerden?” Gaby lag unbeweglich im verdunkelten Schlafzimmer und versuchte, den Kopf zu schütteln. Gepeinigt verzog sie den Mund. “Nein”, flüsterte sie. “Erst seitdem ich schwanger bin.” Davon war sie überzeugt, die Schwangerschaft verursachte diese beinahe nicht zu ertragenden Schmerzen. “Ich kann Ihnen deswegen auch nur ein leichteres Schmerzmittel spritzen.” Der Arzt zog die Spritze auf, und Gaby wandte den Kopf zur Seite. Es hämmerte und dröhnte in ihrem Kopf, jeder Pulsschlag wurde von scharfen Klingen zerschnitten. Liebe ist geben und nehmen. Sie liebte ihn so sehr. Er mußte ihr glauben, daß sie ihn liebte. Ihre Kinder liebte sie. Für die Kinder tat sie auch alles. Für das Kind in ihrem Leib ertrug sie die Kopfschmerzen. Was ertrug sie für Hubert? Mußte sie ihm nicht einen Beweis ihrer Liebe geben? Danach würde er nie mehr an ihr zweifeln. Sie brauchte keine Angst mehr zu haben.
    Patty hatte untertrieben. Sie war auch eine gute Köchin. Zartgelbe Muscheln in feinem Paniermehl in Fett gebacken, frisches Stockbrot mit verschiedenen Dipsaucen bildeten den gelungenen Auftakt des romantischen Essens zu viert. “Das muß doch gefeiert werden”, Piet legte den Arm um Gabys steife Schultern, “zwei so liebe Geburtstagskinder. Nicht wahr, wir wünschen den beiden doch nur das Beste?” Hubert nahm beim Essen ihre Hand in seine und küßte zart ihre Fingerspitzen. “Dies ist ein ganz besonderer Geburtstag für mich.” Gaby lächelte, entzog ihm die Hand, um nach ihrem Weinglas zu greifen. Es war schon wieder leer. “Keine Sorge, ich bin schon da.” Piet schenkte ihr nach, und sie nahm einen zu großen Schluck. Aber langsam fühlte sie die Wirkung des Weines. Ihre Glieder wurden schwererund ihre Gedanken leichter. Sie machte schon wieder ein Drama um nichts. “Du tust so schwierig”, pflegte Hubert zu sagen, wenn sie ihm ihre zweifelnden Gedanken — worüber auch immer — mitteilte. “Die meisten Dinge regeln sich von selbst. Sich vorher Sorgen zu machen, hat keinen Sinn, na, und wenn es einmal geschehen ist, ist es doch zu spät.” Sie mußte die Dinge einfach geschehen lassen. Es war ihr deutlich, was hier heute geschehen sollte.
    Beim Tanzen drückte Hubert sie an sich. “Ich möchte immer an deine Liebe glauben”, raunte er ihr zu. Gaby löste sich etwas aus seiner Umklammerung. “Willst du das wirklich? Ich meine, willst du partout mit Patty ins Bett?” Vielleicht sagte er jetzt, im letzten Moment: Nein, mein Kleines, ich wollte dich nur auf die Probe stellen. Das sind alles nur Träume. Meine Liebe zu dir, das ist die Wirklichkeit. Aber er lächelte sie an. “Ja”, sagte er ohne Umschweife und sah zur Tür, die Piet gerade für Patty aufhielt. Sie brachte den Kaffee. Gaby nahm seine Hand in ihre, beinahe wie zu einem offiziellen Händedruck. “Gut”, sagte sie, “dann ist das mein Geburtstagsgeschenk. Schlafe mit ihr. Und zweifle bitte nie wieder an meiner Liebe.” — “Ich wußte ja, daß du mich verstehst”, raunte er ihr zu, bevor er zu Patty ging und ihr den Kaffee abnahm.

    “Wenn du es nicht ertragen kannst”, hatte er sie getröstet, als sie von Pattys Geburtstag zurückgefahren waren, “tue ich es nicht mehr. Es war ganz alleine deine Entscheidung. Ich kann dir sagen, es war viel weniger aufregend, als ich gedachte hatte.” — “Ist es damit vorbei?” hatte sie ihn bebend gefragt. — “Natürlich, Kleines, nur du bist wirklich wichtig für mich. Wenn du nicht willst, sehen wir die

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