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Zuhause in Gott

Titel: Zuhause in Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walsch Neale Donald
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und Angst zu leben. Was für eine Art, sein Dasein zu führen!
    Â 
    Dann hilf uns!
    Â 
    W AS DENKST DU denn, was ich hier mache? Ich verwende hier Zeit darauf, dir zu helfen, deine Angst vor dem »großen Tod« loszuwerden. Denn wenn du davor keine Angst hast, fürchtest du dich vor gar nichts mehr. Und dann kannst du wirklich und wahrhaftig leben.
    Â 
    Und warum haben wir alle eine solche »Todesangst« vor dem Sterben?
    Â 
    D AS LIEGT AN den Dingen, die man euch über den Tod beigebracht hat. Was man euch über ihn erzählt hat.
    Wenn ihr den Tod auf neue Weise betrachtet, könnt ihr ihn auch auf neue Weise erfahren. Und das kann ein großes
Geschenk sein, nicht nur für euch selbst, sondern auch für die, die ihr liebt.
    Â 
    Ein Freund von mir, Andrew Parker, lebt in Australien. Er und seine wunderbare Frau »Pip« – so wurde sie von denen genannt, die sie liebten – haben genau das getan. Pip starb an Krebs, am Silvesterabend, unmittelbar nach dem Einläuten des Jahres 2005. Und Andrew sandte mir und vielen seiner Freunde eine E-Mail. Sie zeigt perfekt auf, worüber wir hier reden. Andrew schrieb:
    Pip ist das größte Geschenk, das ich je bekam. Sie trat zu einer Zeit in mein Leben, als ich dachte, ich hätte alles unter Kontrolle, doch dem war nicht so. In jener ersten Nacht, in der wir wirklich miteinander in Kontakt kamen, saß sie lächelnd im Mondlicht, und ich wusste, wenn ich mehr Zeit mit ihr verbrachte, würde ich sie heiraten und mit ihr Kinder haben. Was für ein Segen sie war! Von Anfang an begleitete der Krebs in ihrer Brust die Reise unserer Beziehung, und dennoch zeigten ihr Mut und ihre Stärke mir den Weg.
    Ihr immer gegenwärtiges Lächeln und ihr trockener Humor hielten mich auf Zack, doch übte ihre bedingungslose Liebe den größten Einfluss auf mich aus. Ihre Liebe war so stark wie eine mächtige Eiche, so tief und blau wie der Ozean, so machtvoll wie die Gezeiten und Strömungen. Sie war unerschütterlich darin, wie sie mich sah und zu mir stand.
    Sie blickte hinter die Ecken und Kanten des ungeschliffenen Diamanten, ließ sich von meinem Fluchen und ungehobelten Benehmen, die Überbleibsel vergangener Zeiten, nicht beirren. Sie sah nur das Beste in mir und hatte so ihre Art, es sanft zu nähren.
    Die Behandlungen, denen sie sich unterzog, waren brutal,
so wie es unsere primitiven medizinischen Behandlungsmethoden nun mal sind. Operation, Chemotherapie und Bestrahlung, Hormone und verfrühte Menopause änderten nichts daran, dass meine Liebste die Essenz der Weiblichkeit war. Nie beschwerte sie sich über die durch die Behandlung hervorgerufenen Schmerzen, und als unsere Kinder geboren wurden, erstrahlte sie im Glanz von Mutterschaft, weiblicher Energie und allertiefster Liebe.
    Wir waren alle berührt von ihrer inneren wie äußeren Schönheit. Als etwa sieben Monate, nachdem unsere Zwillinge zur Welt gekommen waren, Metastasen in ihren Knochen entdeckt wurden, entschuldigte sie sich. Sie dachte in diesem Augenblick nicht an sich, sondern an mich und unsere drei Jungs. Und dann stand sie auf, klopfte sich den Staub ab und drehte das Ventil der Liebe auf!
    Dass ihr auch die zweite Brust entfernt wurde, schmerzte sie ein bisschen. Sie hatte das Empfinden, ihr würde damit auch ihr ganz persönliches Gefühl, eine Frau zu sein, genommen; doch für mich war sie nie mehr Frau als in jenen Zeiten nach der Operation. Als ich am Tag nach der Operation die Jungs zu ihr brachte, hob sie ihre Kinder eines nach dem anderen an ihre verwundete Brust und verzog keine Miene. Ihre Stärke ist mir ins Bewusstsein eingebrannt, ihre Selbstlosigkeit und ihr Mut sind mir ein Trost in diesem Raum, den ich nun bewohne; der Raum ist erfüllt mit Erinnerungen an sie, und ich habe noch einen langen Weg vor mir.
    In den knapp drei Jahren nach dieser Operation lebte sie. Oh, wie sie lebte! Mein Geschäft und meine Karriere lagen in Trümmern, ich kämpfte darum, zu mir selbst, meinen Weg und meine Richtung zu finden, und sie erhielt mir still den Raum, zu wachsen und mich zu entwickeln. Sie nährte meine Seele mit Liebe, Akzeptanz
und fester, führender Hand und ließ mir nicht ein einziges Mal etwas durchgehen! Gott, wie sehr ich sie dafür achte!
    Die letzten sechs Monate ihres Lebens schienen eine Ewigkeit zu währen, in deren Augenblicken ich verweilte. Jetzt sehne ich mich nach

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