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Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer

Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer

Titel: Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Hobbs, Unterbefehlshaber der Union zu Calcutta, habe bei einer Landung auf einer Insel unter 8°18’ südlicher Breite und 156°30’ östlicher Länge, eiserne Stangen und rothe Stoffe in den Händen der Eingeborenen jener Gegenden wahrgenommen.
    Dumont d’Urville, etwas verlegen, da er nicht wußte, ob den wenig zuverlässigen Zeitungs-Berichten Glauben beizumessen sei, entschloß sich, Dillon’s Spur zu folgen.
    Am 19. Februar 1828 erschien der Astrolabe vor Tikopia, nahm zum Führer und Dollmetscher einen auf dieser Insel seßhaften Deserteur, fuhr weiter nach Vanikoro, das er am 12. Februar in Sicht bekam, hielt sich etwas an den Rissen auf, und kam erst am 20. im Hafen von Vanou an, wo er ankerte. Am 23. begaben sich einige Officiere auf die Insel und brachten einige unbedeutende Trümmer mit. Die Eingeborenen verlegten sich auf Ausflüchte und Ableugnen, und wollten sie nicht an die Unglücksstätte führen. Dies verkehrte Benehmen ließ glauben, sie hätten die Schiffbrüchigen mißhandelt; und sie schienen in der That Angst zu haben, Dumont d’Urville sei gekommen, um La Pérouse und seine Unglücksgenossen zu rächen.
    Doch ließen sie sich am 26. durch Geschenke und beruhigende Versicherungen bestimmen, den Unterbefehlshaber Jacquinot auf die Stätte des Schiffbruchs zu führen.
    Daselbst lagen drei bis vier Klafter tief, zwischen den Rissen Pacon und Vanou, Anker, Kanonen, Blöcke Eisen und Blei, von Kalksteinmasse umgeben. Die Schaluppe und das Wallfischboot des Astrolabe wurden an diese Stelle entsendet, und es gelang der Bemannung nur nach langen Beschwerden, einen Anker von achtzehn Centnern, eine Kanone von acht, Bleiblöcke und zwei kupferne Steinmörser heraus zu ziehen.
    Dumont d’Urville vernahm auf Befragen der Eingeborenen, daß La Pérouse, nachdem er seine beiden Schiffe auf den Rissen der Insel verloren, ein kleineres Fahrzeug bauen ließ, um damit abermals zu Grunde zu gehen …. Wo? wußte man nicht.
    Der Commandant des Astrolabe ließ darauf unter einem Buschwerk von Mangobäumen ein Denkmal zum Andenken an den berühmten Seefahrer und seine Genossen errichten. Es bestand in einer einfachen vierseitigen Pyramide auf einer Korallenbasis; und es wurde nichts von Eisen dabei angebracht, was die Begierde der Eingeborenen reizen konnte.
    Als darauf Dumont d’Urville abreisen wollte, wurde er durch Krankheiten seiner Mannschaft zurückgehalten, und selbst sehr krank, so daß er erst am 17. März unter Segel gehen konnte.
    Inzwischen hatte die französische Regierung, in Besorgniß, Dumont d’Urville habe keine Kenntniß von Dillon’s Arbeiten, die Corvette La Bayonnaise unter dem Commando von Legoarant de Tromelin nach Vanikoro geschickt. Sie kam dort einige Monat nach der Abfahrt des Astrolabe an, und überzeugte sich, daß die Wilden das Grabdenkmal La Pérouse’s unverletzt gelassen hatten.
    Dies ist der Inhalt dessen, was ich dem Kapitän Nemo berichtete.
    »Also, sagte er, man weiß noch nicht, wo das dritte von den Schiffbrüchigen erbaute Schiff zu Grunde gegangen ist?
    – Nein.«
    Der Kapitän Nemo, ohne mir zu antworten, winkte mir, ihm in den großen Saal zu folgen. Der Nautilus tauchte einige Meter unter das Wasser, und die Läden öffneten sich.
    Ich eilte an das Fenster, und erkannte unter Korallen versenkt, mit Seepflanzen überdeckt, mitten unter zahllosen reizenden Fischen, etliche Trümmer, welche die Suchmaschinen nicht hatten fassen können, lauter Gegenstände gescheiterter Schiffe.
    Und während ich diese öden Reste anschaute, sprach der Kapitän Nemo mit ernster Stimme:
    »Der Commandant La Pérouse fuhr am 7. December 1785 mit seinen Schiffen Boussole und Astrolabe ab. Er ankerte zuerst in der Botany-Bai, besuchte den Freundschafts-Archipel, Neu-Caledonien, wendete sich dann gegen Santa-Cruz und hielt zu Namouka an, einer Insel der Hapal-Gruppe. Darauf geriethen seine Schiffe auf die ihm unbekannten Risse von Vanikoro. Die Boussole, welche voran fuhr, blieb bei der südlichen Küste stecken. Der Astrolabe kam ihr zum Beistand, und scheiterte ebenfalls. Das erstere Schiff ging fast unverzüglich in Trümmer. Das zweite, welches unter’m Wind fest saß, widerstand einige Tage. Die Eingeborenen nahmen die Schiffbrüchigen ziemlich gut auf. Diese richteten sich auf der Insel ein und erbauten ein anderes, kleineres Schiff aus den Trümmern der beiden großen. Einige Matrosen blieben freiwillig zu Vanikoro zurück; die anderen, erschöpft und krank, fuhren mit La

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