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Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Titel: Zwischen Sehnsucht und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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beschäftigt damit, mit den Zähnen zu knirschen und wilde Flüche auszustoßen, um ihren Einwand zur Kenntnis zu nehmen.
    „Fünf Minuten länger, und es hätte einen Aufstand gegeben. Und ich wäre derjenige gewesen, der ihn begonnen hätte.”
    „Du hast gesagt, dass du …”
    Er explodierte. „Es interessiert mich einen feuchten Kehricht, was die Leute hinter meinem Rücken über mich sagen, aber ich will nun mal nicht, dass sie hinter vorgehaltener Hand über dich tuscheln, hast du das ein für alle Mal kapiert?”
    „Nun, wirklich …”
    „Ja, wirklich. Und sich so ungeniert über den Billardtisch zu lehnen, dass jeder verdammte …”
    Ihre Augen verengten sich. „Pass auf, was du sagst, MacKade.”
    „Jetzt bin ich dazu gezwungen, meinen Brüdern alles, was sie gedacht haben, aus ihren verdammten Hirnen wieder rauszuprügeln.”
    „Das macht dir doch Spaß.”
    „Das gehört jetzt nicht zur Sache.”
    „So? Aber das gehört zur Sache.” Wutentbrannt griff sie nach ihrer Lieblingsvase und schleuderte sie zu Boden. Mit grimmiger Befriedigung beobachtete sie, wie sie in tausend Scherben zersprang. „Ganz allein für dich habe ich mich gedemütigt, kapiert? Für niemand anders als für dich habe ich mich in diesen lächerlichen Rock gezwängt und meine Füße mit diesen absurden Schuhen malträtiert. Und wahrscheinlich werde ich Wochen brauchen, um dieses verdammte Make-up, das all meine Poren verstopft hat, wieder abzukriegen. Ich habe meine gesamte Würde verspielt, und das einzig und allein nur für dich. Ich hoffe, du bist nun zufrieden.”
    „Ich …”
    „Halt den Mund!”, schrie sie. „Diesmal hältst du den Mund, wenigstens dieses eine Mal. Einmal wollte ich etwas tun, das du dir wünschst. Ich wollte dir eine Freude machen, und alles, was dir dazu einfällt, ist, an mir herumzukritisieren und dir Sorgen zu machen über irgendwelchen Klatsch, der im Grunde genommen keinen von uns beiden interessiert.” Mit zornsprühenden, brennenden Augen starrte sie ihn an und suchte nach weiteren Worten. „Ach, geh doch zur Hölle.” Erschöpft ließ sie sich in einen Sessel fallen und rieb ihre noch immer schmerzenden nackten Füße.
    Er wartete, bis er sicher sein konnte, dass sie sich etwas beruhigt hatte.
    „Du willst damit sagen, du hast es für mich getan?”
    „Nein, ich hab’s gemacht, weil es für mich nichts Schöneres gibt, als auf zwölf Zentimeter hohen Absätzen und halb nackt mitten im Winter in eine Bar einzulaufen und den Männern den Kopf zu verdrehen. Einzig nur dafür lebe ich”, setzte sie höhnisch hinzu.
    „Du hast es wirklich für mich getan”, stellte er fest und sah sie noch immer ungläubig an.
    Ihre Wut begann zu verrauchen, sie lehnte sich zurück und schloss erschöpft die Augen. „Ich habe es gemacht, weil ich verrückt nach dir bin.
    So wie du es mir prophezeit hast. Und jetzt geh bitte und lass mich allein.
    Ich bin hundemüde.”
    Schweigend musterte er sie von Kopf bis Fuß, wandte sich dann um, ging hinaus und machte die Tür leise hinter sich zu.
    Bewegungslos blieb sie zusammengekauert in ihrem Sessel sitzen und holte tief Luft. Ihr war nicht nach Weinen zumute. Selbst wenn sie sich gedemütigt hatte, es würde vorübergehen. Die Wogen würden sich wieder glätten. Nun hatte sie ihm alles gegeben, was sie zu geben hatte, und sie konnte es nicht mehr rückgängig machen. Was geschehen war, war geschehen. Aber sie würde niemals aufhören ihn zu lieben.
    Auch als sie hörte, wie die Tür wieder geöffnet wurde, hielt sie ihre Augen weiterhin geschlossen. „Ich bin wirklich müde, Rafe. Kannst du nicht bis morgen warten, um deine Schadenfreude auszukosten?”
    Etwas fiel in ihren Schoß. Regan zuckte zusammen, öffnete die Augen und starrte auf einen Strauß Flieder.
    „Es ist kein echter”, bemerkte er. „Echter Flieder ist im Februar nicht aufzutreiben. Ich fahre ihn schon seit ein paar Tagen in meinem Kofferraum spazieren.”
    „Oh, Rafe. Er ist trotzdem sehr hübsch.” Langsam strichen ihre Fingerspitzen über die winzigen Blüten aus Stoff, der glänzte wie Seide.
    „Ein paar Tage”, murmelte sie und sah zu ihm auf.
    „Ja.” Er machte ein finsteres Gesicht, vergrub die Hände in den Hosentaschen und wippte auf den Zehenspitzen leicht hin und her. „Oh, Mann”, stöhnte er schließlich, wobei er dachte, es sei wahrscheinlich einfacher, sich eine Schlinge um den Hals zu legen und zuzuziehen, als das zu tun, was zu tun er gerade im Begriff

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