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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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meine, daß Sie es an mich und meinen Kameraden Bull nicht verschwendet haben."
    Und zu Thora im besonderen bemerkte er: „Mit der Zeit werde ich Sie davon überzeugen können, daß mir nichts im Sinne liegt, was Ihnen Nachteile bringt oder Ihren Stolz verletzt."
    Er hielt es für nötig, dies hinzuzufügen, obwohl er wußte, daß Thora für solche Beteuerungen nicht empfänglich war. Noch nicht.
     
    *
     
    „Der Teufel soll Sie holen", sagte Reginald Bull impulsiv.
    Dabei bemühte er sich, den Schreck zu verbergen, den Tako Kakuta ihm eingejagt hatte, als er dicht neben ihm aus dem Nichts auftauchte.
    Tako lächelte über sein rundes Kindergesicht. „Warum Teufel?" fragte er mit seiner hohen Stimme. „Ich habe Besseres verdient. Ich bringe gute Nachrichten."
    „Gute Nachrichten?" fragte Bull: „Woher sollte es auf dieser Welt gute Nachrichten geben?"
    „Von Tai-Tiang", lächelte Tako. „Er hat eingesehen, daß er auch mit seiner Pionierdivision der Dritten Macht nichts anhaben kann. Seine Leute ziehen ab."
    Bull war sicher gewesen, daß Tai-Tiang nichts anderes übrigbleiben würde, nachdem sie seinen Stollen zerschnitten hatten, mit dem er unter dem Schutzschirm hatte durchdringen und das Arkoniden-Boot in die Luft sprengen wollen. Trotzdem hörte er Takos Nachricht mit Erleichterung.
    „Danke, Tako", sagte Bull mit einem kleinen Seufzer.
    „Auf Wiedersehen, Sir", sagte Tako und verschwand.
    Bull starrte nachdenklich auf die Stelle, an der der Japaner eben noch gestanden hatte. In den vergangenen Monaten hatte er zu glauben begonnen, daß Erstaunliches und Verblüffendes für einen schockgeprüften Mann wie ihn nur noch von den Arkoniden zu erwarten sei. Es würde eine Weile dauern, bis er sich an den Gedanken gewöhnte, daß Tako Kakuta nicht in Wirklichkeit ebenfalls ein Arkonide war, sondern tatsächlich ein Erdmensch, und bis er nicht mehr darüber erschrak, daß ein Teleporter aus der Luft heraus neben ihm auftauchte und nach einer Weile wieder in die Luft hinein neben ihm verschwand.
    Reginald Bull dachte über die überaus seltsame Gabe der Teleportation nach, die ihm, obwohl Tako sie ihm mehrmals täglich demonstrierte, immer noch nicht wesentlich glaubwürdiger oder weniger unheimlich erschien als ein Pferd, das „Guten Tag" sagte. Da ertönte ein Summen, und das sanfte Gleißen des Bildschirms unterbrach die kühle Dämmerung des Raums.
    Auf dem Schirm erschien Rhodans Gesicht. „Ich möchte gern etwas mit dir besprechen, Bully", sagte Rhodan. „Hast du Zeit?"
    „Für dich immer! In deiner Kabine?"
    „Ja. Crest ist auch hier" Bull nickte und verließ den Raum. Hinter ihm erlosch der Bildschirm.
    „Wir haben vor", erklärte Rhodan, als Bull seine Kabine betrat, „die Erde für ein paar Tage hinter uns zu lassen"
    Bull horchte auf.
    Crest ergänzte: „Für den Rest der Hypno-Schulung sollten Sie beide soviel Ruhe wie möglich haben. Aber außer dem, Ihnen Ruhe zu verschaffen, erfüllt unser Ausflug noch einen anderen Zweck. Es ist nicht anzunehmen, daß unser Schiff auf dem Mond völlig vernichtet worden ist. Ich glaube nicht, daß irdische Raketen eine solche Vernichtungskraft haben. Ich denke, wir werden eine Reihe wichtiger Dinge bergen können, wenn wir uns Zeit dazu nehmen."
    Der Start des Schiffes wurde für den übernächsten Tag festgesetzt. In der Zwischenzeit entwickelte die Besatzung - Rhodan und Bull allen voran eine Aktivität, die die Gänge des Bootes widerhallen ließ.
    Seiner Funktion entsprechend verfügte das Boot über eine Gruppe von Reparatur-Robots. Rhodan erachtete jede Sekunde der Zeit, während der sie untätig und reglos in den Laderäumen herumstanden und -lagen, für nutzlos vertan. Er ließ Crest daher ein Steuerprogramm für die Robots ausarbeiten.
    „Wann ist das Programm fertig?" erkundigte sich Rhodan. „In zehn Minuten."
    „Donnerwetter!" entfuhr es Rhodan. „In zehn Minuten schon?"
    Crest nickte und drehte sich seinem Pult zu. Rhodan ging hinaus und merkte sich die Uhrzeit. In Gedanken versunken bog er um eine Gangecke. Er hatte nicht gehört, daß sich von der anderen Seite jemand näherte, und prallte infolge seines Schwunges frontal mit Thora zusammen.
    „Oh, entschuldigen Sie!" sagte er lächelnd und doch ein wenig verlegen.
    Sie schien guter Laune zu sein. Sie musterte ihn spöttisch. „Wenn Sie noch mehr Energie entwickeln", meinte sie, „werden Sie eines Tages in der Lage sein, durch die Wand hindurch um die Ecke zu sehen"
    Rhodan nickte.

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