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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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sie diese Sache als ihre eigene Angelegenheit betrachtete.
    „Ich bin es satt, mich von einem Halbaffen herumhetzen zu lassen. Das ist alles."
    Rhodan überlegte sich eine Antwort, während er Bulls Schritte sich aus dem Gang nähern hörte. Er winkte ihm mit der rechten Hand, die Thora auf dem Bildschirm nicht sehen konnte, im Hintergrund zu bleiben.
    Bull gehorchte augenblicklich.
    „Sagen Sie mir", begann Rhodan von neuem, „wie Sie es anstellen wollen, uns loszuwerden."
    Zum erstenmal entdeckte er ein Zeichen von Unruhe an ihr. „Ich werde auf der Erde landen", antwortete Thora, „und die Dinge in meine eigene Hand nehmen."
    „Welche Dinge? Glauben Sie, Sie können sich Ihr neues Schiff irgendwo auf dem Markt kaufen?"
    „Nein. Ich kann die Menschen zwingen, es mir zu bauen."
    „Zwingen?" lachte Rhodan. „Womit?"
    Thora war einen Schritt von ihrem Aufnahmegerät zurückgetreten. Auf dem Bildschirm konnte Rhodan an ihr vorbeisehen, und plötzlich wußte er, wie er sie von ihrem närrischen Plan abhalten konnte.
    „Sie wissen ebensogut wie ich", antwortete Thora, „daß dieses Boot genug Waffen an Bord hat, um mit Welten von der Sorte Ihrer Erde fertig zu werden."
    Rhodan hatte eine fieberhafte Tätigkeit begonnen. Er wandte seinen Blick nicht von Thoras Gesicht und stellte sich einen Schritt dichter an das Gerät heran. Mit der rechten Hand, ohne sie sehen zu lassen, gab er Bull Zeichen. Er deutete auf den Boden des Ganges, dorthin, wo er mit der gegenüberliegenden Wand zusammenstieß.
    „Ich werde unter der Energiekuppel landen", sagte Thora unterdessen, „und den irdischen Regierungen zu verstehen geben, was ich brauche."
    Rhodan nickte, während er die Finger seiner rechten Hand spreizte. Der Zeigefinger seiner rechten Hand deutete immer noch auf den Boden des Ganges; aber der Daumen wies auf den Bildschirm des Interkomgerätes. Rhodan konnte nicht sehen, ob Bull ihn verstand.
    „Ich werde ihnen nicht verheimlichen, daß ich ihren Planeten in einen Haufen Asche verwandle, wenn meine Wünsche nicht erfüllt werden."
    „Das ist der sicherste Weg für Sie, wieder nach Hause zu kommen, wie?" fragte Rhodan spöttisch.
    Währenddessen hatte er die Gestik seiner Hand geändert. Er krümmte den Handrücken und zeigte mit dem Mittelfinger aufwärts.
    Rhodan spürte, wie ihm der Schweiß auszubrechen begann.
    „Überlegen Sie doch!" sagte er, so ruhig er konnte. „Sie vernichten die Erde, weil sie Ihre Wünsche nicht erfüllt. Was bleibt Ihnen dann? Ein kümmerliches Lebensende auf Mars oder Venus. Ist es das, was Sie haben möchten?"
    „Glauben Sie, die Erde wird es so weit kommen lassen? Ich werde es an Hinweisen nicht fehlen lassen, daß sie auf keine Gnade zu hoffen hat."
    Für diese Worte begann er sie zu hassen. „Sie werden Sie auslachen", erwiderte er höhnisch und machte eine kleine, triumphierende Pause, als er hinter sich Bull davonschleichen hörte. „Sie werden Sie auslachen, sich verschanzen und dann zusehen, wie Sie nach der Verwüstung der Erde erst recht nicht wissen, was Sie nun anfangen sollen!"
    Thora schien ein Stück zu wachsen. „Das werden sie nicht tun!" schnaubte sie. „Niemand läßt sich umbringen, wenn er es vermeiden kann."
    Rhodan lehnte sich bequem an die Wand, um ihr zu zeigen, daß er sich gern in ein längeres Gespräch einlassen wollte.
    „Sehen Sie: Dies ist die Stelle, an der Sie den Menschen falsch einschätzen. Sie sollten sich da keine allzu großen Hoffnungen machen. Mit ein paar Feiglingen, die Ihnen lieber nachgeben möchten, um ihr Leben zu schonen, ist Ihnen ohnehin nicht geholfen."
    Er wollte ihr noch mehr sagen. Aber in diesem Augenblick sah er auf dem Bildschirm eine Bewegung.
    Dicht neben dem Platz, an dem Thora stand, war in der Wand der Zentrale das 30 cm weite Loch der Frischluftzuführung. Dieses Loch war die Öffnung eines etwa anderthalb Meter breiten Schachtes, der senkrecht durch das Boot führte und die von den Aufbereitungsräumen kommende Frischluft verteilte.
    In dem Loch erschien zunächst der Lauf einer Pistole und dahinter eine fleischige, behaarte Hand.
    „In Ordnung, Chef!" sagte Bull so laut, daß Rhodan ihn über den Interkom hören konnte. „Dreh dich zu mir um und nimm die Hände hoch, Mädchen!"
    Thora kam nicht mehr dazu. Als sie Bulls Stimme hörte, war sie halb herumgefahren; aber mitten in der Bewegung überwältigte sie der Schreck. Sie stürzte vornüber und fiel mit ausgebreiteten Armen polternd auf den

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