0007 - Das Horror-Schloß im Spessart
Die Musik war sanft und einschmeichelnd!
Die drei Farbigen beherrschten ihre Instrumente im Schlaf. Braune, lange Finger bewegten die Trommelstöcke traumhaft sicher. Sie schienen die Haut der Trommeln nur zu streicheln.
Der Mann am Piano hatte die Augen halb geschlossen. Er konzentrierte sich ausschließlich auf seine Musik.
Der Puertoricaner war ein Meister seines Fachs auf dem Saxophon. Er schwang seinen Oberkörper im Rhythmus des Spiels.
Und Yvonne strippte.
Yvonne, der blonde Tiger, führte auf der kleinen Tanzfläche eine Schau auf, die den anwesenden Männern die Tränen in die Knopflöcher trieb.
Wer hätte in dieser einsamen Gegend solch einen heißen Strip vermutet?
Yvonne ließ die blonde Mähne fliegen. Ihre schmalen Hüften bewegten sich im Takt der Musik. Sie hatte die Lippen gespitzt, ihr Blick war verschleiert, und wenn sie einen der Gäste ansah, hatte jeder das Gefühl, daß Yvonne nur für ihn tanzte.
Noch trug sie ihr hauchdünnes glitzerndes Oberteil und ein Nichts von Slip.
Yvonnes Hände mit den rotlackierten Fingernägeln streichelten den gutgewachsenen Körper. Dabei verdrehte sie gekonnt die Augen. Das Spotlight übergoß ihr Haar mit blitzenden Reflexen.
Irgendwo im Hintergrund stöhnte jemand auf. Die Gesichter der Gäste waren in dem vorherrschenden Dämmerlicht nur als blasse, ovale Flecken zu erkennen. Selbst die anderen Animiermädchen anerkannten Yvonnes Strip neidlos.
Schlangengleich fuhren die Finger den Rücken hinauf, kamen am Verschluß des Oberteils zur Ruhe – zögerten…
Die Musik verstummte.
Während sekundenlanger Stille herrschte atemlose Spannung.
Dann eine Bewegung des Zeigefingers und des linken Daumens.
Das Oberteil fiel.
Es flatterte wie eine ausgebreitete Fahne zu Boden. Die Musik setzte wieder ein. Diesmal schneller, wilder. Yvonne bog ihren Körper durch, sie tanzte im Rhythmus der Klänge auf die ersten Tische zu. Mit geschmeidigen Bewegungen, begleitet von kurzem spöttischem Lachen, entglitt sie den zugreifenden Händen. Während sie sich wieder zurück auf die Tanzfläche bewegte, warf sie den grinsenden Musikern Kußhände zu.
Die Show ging weiter.
Das Licht wechselte. Ein dunkles Rot übergoss die Tanzfläche. Yvonne spreizte die Beine, streckte auch die Arme aus, bog ihren Oberkörper vor und ließ die Hände durch die gespreizten Beine gleiten. Dabei fiel ihr das lange Haar wie ein Schleier vor das Gesicht.
Das weiche kuschelige Fell lag auf dem Boden. Yvonne räkelte sich in eindeutigen Posen.
Und dann – kaum einer hatte es mitbekommen – fiel auch der hauchdünne Slip.
»O verflucht!« keuchte ein Mann.
Yvonne wirbelte hoch, nahm den Slip und schleuderte ihn ins Publikum.
Arme fuhren in die Höhe, Hände griffen nach dem Wäschestück.
Wer es bekam, der konnte sich glücklich schätzen. Der Slipfänger hatte im Chateau d’amour eine Nacht mit Yvonne frei. Und von dieser Nacht träumten Männer noch monatelang. So jedenfalls wurde es erzählt.
Das Licht erlosch.
Dunkelheit.
Für Sekunden nur. An den Wänden begannen langsam die roten Lampen zu brennen. Auch die Bühne wurde wieder beleuchtet. Diesmal von unten. Blaues Licht brach aus dem gläsernen Boden.
Yvonne stand auf der Stripfläche und lächelte. Ein flauschiger Bademantel umhüllte ihren jugendlichen Körper. Yvonne kuschelte ihr Gesicht gegen den hohen Kragen des Bademantels, während ihr Mund verlockend lächelte.
Unter den Gästen entstand Aufruhr. Ein Mädchen kicherte. Dann eine andere Stimme. »Hoffentlich überstehst du die Nacht auch, Dicker!«
»Keine Sorge, ich bin anderes gewohnt.«
»Das scheint mir aber nicht so.« Sessel wurden gerückt. »Laßt mich mal durch, Mann.«
»Du hast es aber eilig. Bin ich dir nicht schön genug, Dicker?«
»Ach, laß mich in Ruhe.«
Der Höschenfänger hatte es endlich geschafft, bis zur Tanzfläche vorzudringen.
»Einen Tusch für unseren Gewinner!« Die Stimme war wohlklingend. Aus einem Lautsprecher tönte die wohlklingende Stimme des Geschäftsführers.
Der Gewinner riß beide Arme hoch und schwenkte seine Beute. Yvonne lief die beiden Schritte auf ihn zu. Dabei klaffte ihr Bademantel auseinander.
Der Dicke bekam Stielaugen. Zwei Sekunden später fühlte er sich schon im Siebten Himmel, als sich weiche Arme um seinen Hals legten und rote Lippen über seine Wange glitten.
Er ließ das Höschen fallen und drückte die Stripperin fest an sich. »Das wird eine Nacht«, murmelte er.
Die Stripperin lächelte,
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