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0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

Titel: 0007 - Das Horror-Schloß im Spessart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er war ein Mensch, und der Oberinspektor wollte ihn retten.
    »Nimm Feuer, Will!« brüllte der Oberinspektor.
    Mallmann reagierte sofort. Er zog sein Jackett aus, wickelte es sich um die Hand, riß die brennenden Holzscheite aus dem Feuer und warf sie dem amöbenhaften Superdämon entgegen.
    Die Mädchen sahen, was der Kommissar vorhatte. Sie wollten sich auf ihn stürzen, ihn an seinem Tun hindern, doch jetzt griffen die anderen Gefangenen ein.
    Sie stürzten sich auf die Furien. Sie wußten, daß es um ihr aller Leben ging. Vergessen waren die Angst und die Panik.
    Inzwischen war John auf den amöbenhaften Dämon zugerannt. Dicht an ihm vorbei zischten die flammenden Scheite. Wie Pfeile stießen sie in dieses amorphe Ungeheuer hinein, verbrannten die Zellen und zerstörten sie somit.
    Löcher fraßen sich in das Gewebe.
    John feuerte das Magazin seiner Beretta leer. Die Silberkugeln blieben in der Masse stecken, rissen faustgroße Löcher.
    Noch immer zappelte Alfred in den Fängen des Ungeheuers. Bis ein flammendes Holzscheit den Fangarm traf.
    Er wurde geteilt.
    Alfred fiel zu Boden.
    Aus fast vier Metern.
    Sein Todesschrei gellte durch das unheimliche Gewölbe. Er war so unglücklich gefallen, daß er sich das Genick gebrochen hatte.
    Der Superdämon verging. Die Kraft des Feuers und der Silberkugeln setzte seiner erst am Anfang stehenden Existenz ein jähes Ende. John Sinclair fragte sich, wie es gelaufen wäre, wenn der Dämon seine volle Kraft entwickelt hätte.
    So aber sank er in sich zusammen.
    Aus dem Zellplasma wurde eine Flüssigkeit, die in dem Krater versickerte.
    John nahm an dem Rand des Kraters Aufstellung. Tief unten schien die Erde zu brodeln und zu kochen. John glaubte, Schreie und Stöhnen zu hören und eine Gänsehaut lief über seinen Rücken.
    Dann war alles vorbei. Der Boden schloß sich wieder, als wäre nichts geschehen.
    John Sinclair atmete auf.
    ***
    Der Fall hatte doch noch ein gutes Ende genommen. Allerdings blieb ein bitterer Nachgeschmack.
    Der Schwarze Tod war entkommen. John Sinclair war sicher, daß er ihm schon bald wieder über den Weg laufen würde.
    Die Mädchen wurden gerettet. Mit dem Tod des Superdämons – dem sie ja doch innerlich verbunden waren – verloren auch sie ihre dämonischen Eigenschaften.
    Nur die Opfer, die dem Wahnsinn verfallen waren, konnten nicht mehr ihre normalen geistigen Fähigkeiten wiedergewinnen. Sie blieben für immer Idioten, die in einer Heilanstalt ihr weiteres Leben fristen mußten.
    John Sinclair übernahm mit Kommissar Mallmann die Aufgabe, Frau Brandner über den Tod ihres Sohnes zu informieren. Die Frau nahm die Nachricht gefaßt auf, doch zwei Tage später erhängte sie sich. Sie war damit das letzte Opfer des Superdämons.
    John Sinclair und Kommissar Mallmann machten mal wieder einen Zug durch die Gemeinde. Diesmal nahmen sie sich die Weinlokale vor. Doch es kam keine rechte Stimmung auf. Die Existenz des Schwarzen Todes war ja nun nicht zu leugnen.
    Er würde wieder in die Geschicke der Menschheit eingreifen, und wenn John daran dachte, bekam er jetzt schon Magenschmerzen.
    Auf dem Flug nach London sprach er seinen Bericht auf einen Kassettenrecorder.
    Niemand holte ihn am Flughafen ab, und so fuhr der Geisterjäger allein in seine Wohnung.
    Suko war ebenfalls nicht gekommen. Nur der Hausmeister fragte ihn, wie denn das Wochenende gewesen sei. Er hatte Bescheid gewußt, daß John auf dem Kontinent war.
    »Nett war es, mein Lieber, sehr nett!«
    Der Hausmeister nickte. »Ja, ja«, erwiderte er, »unsereins kann sich das nicht leisten.«
    »Seien Sie froh«, gab John zur Antwort und fuhr in seine Wohnung.
    Er fand einen Zettel. Jemand hatte ihn unter den Türschlitz geschoben.
    John las die Worte und lächelte.
    ›Peter war doch nicht der nette Gesellschafter, den ich mir vorgestellt hatte. Nach einer Stunde ist er mir schon auf die Nerven gegangen. Ruf mich an, wenn du Zeit hast!
    Deine Jane.‹
    John lächelte. Obwohl der Himmel draußen in Regenwolken schwamm, kam ihm der Tag doch nicht so grau vor. Er zog den Mantel aus, stellte den Koffer weg und griff zum Telefon.
    Wie der Abend endete? Das wird nicht verraten. Schließlich gehört auch einem Mann wie John Sinclair ein kleines Stück Privatleben…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 6 »Schach mit dem Dämon«

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