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0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

Titel: 0007 - Das Horror-Schloß im Spessart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschmutzt war, erkannte der Kommissar, daß sie sehr viel Geld gekostet haben mußte. Dieser Mann schien nicht zu den Ärmsten zu gehören. Er war nur mittelgroß, etwas untersetzt und hatte blondes, schütteres Haar.
    »Wie heißen Sie?«
    Keine Antwort.
    Mit der linken Hand hielt Mallmann den Mann fest, mit der rechten suchte er nach einem Ausweis. Er versenkte seine Finger in den Taschen des Kerls, doch Papiere, die die Identität des Unbekannten preisgaben, fand er nicht.
    Jetzt begann der Bursche sogar noch zu singen. Ein altes Kinderlied gab er zum besten. Nun war der Kommissar endgültig davon überzeugt, es mit einem Irren zu tun zu haben. Wahrscheinlich war der Typ aus einer Anstalt geflohen.
    »Dann wollen wir mal«, sagte der Kommissar. Er faßte den Mann unter und ging los.
    Der Irre ließ sich, ohne Schwierigkeiten zu machen, mitziehen. Handschellen hatte der Kommissar immer im Wagen. Er ließ die stählerne Acht um die Gelenke des Mannes klicken und schob seinen Gefangenen auf den Rücksitz.
    Dort rollte sich der Irre zusammen wie eine Katze und summte leise vor sich hin.
    Der Kommissar hatte vor, den Verrückten in einem Würzburger Krankenhaus abzuliefern. Unter ärztlicher Aufsicht wäre der Mann, bis zu seiner Rückkehr in die Anstalt, sicherlich gut aufgehoben.
    Glücklich war Mallmann über den Zwischenfall nicht. So etwas brachte nur Ärger mit sich und eine Menge Papierkram. Wahrscheinlich würde es früher Nachmittag werden, ehe er zurück ins Büro kam.
    Zügig fuhr der Kommissar in Richtung Autobahn.
    Sein ›Gast‹ verhielt sich ruhig. Wenn er nicht gerade sang, dann murmelte er irgendein dummes Zeug vor sich hin.
    Doch auf einmal wurde Mallmann stutzig. Er hatte gerade ein Stück Autobahn hinter sich, als er die Worte hörte:
    »Das Haus… es ist schön… es ist schön. Die Frauen… der Teufel… sie holen mich… sie holen mich…« Er begann wieder zu lachen.
    »Wer holt dich?« fragte Mallmann. Er ging mit der Geschwindigkeit herunter, damit die Fahrgeräusche nicht zu laut wurden und er den Mann besser verstehen konnte.
    »Ich war da… ich bin der Gewinner… ich habe den Slip bekommen… und dann der Teufel… gesehen… die Horror-Mädchen… die Gesichter… sie sahen mich… Fackeln… nein, neiiinnnn!« Der Irre begann plötzlich zu schreien. Wild warf er sich auf dem Rücksitz herum, riß die gefesselten Arme hoch und wollte die Scheibe einschlagen.
    »Raus! Ich will raus… neiinnnn… nicht…«
    Mallmann fuhr rechts ran. Hinter ihm tobte der Irre. Er schlug auf die Rückenlehne des Beifahrersitzes, schob sie nach vorn und fingerte an dem Türverschluß herum.
    Inzwischen hatte Mallmann den Wagen angehalten.
    Die Hände des Irren fuhren schon über die Türverkleidung, tasteten nach dem Hebel…
    Mallmann zog seine Pistole.
    Wohl dosiert schlug er zu.
    Der Irre sackte zusammen. Er seufzte noch einmal und blieb längs über dem Beifahrersitz liegen. Der Kommissar steckte die Waffe wieder weg und verfrachtete den Irren nach hinten.
    Sein Gesicht war ernst geworden. Er mußte immer an die Worte des Mannes denken. Hatte sich der Kerl das nur zurechtgesponnen, oder steckte mehr dahinter?
    Kommissar Mallmann war fest entschlossen, das herauszufinden.
    ***
    Doktor Schneider, der Oberarzt des Krankenhauses, runzelte nachdenklich die Stirn. Dann blickte er Kommissar Mallmann an und bat ihn in sein Büro.
    Der Raum war klein und sparsam möbliert. Unter dem Fenster stand ein Feldbett.
    »Nehmen Sie doch Platz, Herr Kommissar«, bot ihm der Arzt an.
    »Danke.« Mallmann setzte sich.
    Doktor Schneider stützte die Ellenbogen auf die Schreibtischplatte. »Es ist äußerst seltsam, daß Sie uns diesen Patienten gebracht haben«, formulierte er seine ersten Worte.
    Mallmann merkte, daß etwas mehr hinter den Worten steckte. »Wieso?« fragte er. »Was ist seltsam? Ich glaube, daß der Patient aus einer Anstalt ausgebrochen ist. Das passiert öfter. Eigentlich ist es gut, daß er mir in die Arme gelaufen ist.«
    »Das auf jeden Fall«, beeilte der Arzt sich zu versichern. »Nur gibt es da ein kleines Problem.«
    »Welches? Spannen Sie mich nicht zu lange auf die Folter«, drängte Will Mallmann.
    »Gut.« Doktor Schneider holte tief Luft. »Der Patient, den Sie uns gebracht haben, ist nicht der erste. Schon vier andere Männer sind uns eingeliefert worden. Ebenfalls wahnsinnig. Und keine Heilanstalt hat bisher gemeldet, daß jemand entflohen ist. So sieht es aus, Herr Kommissar.«
    Will

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