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0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

Titel: 0007 - Das Horror-Schloß im Spessart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich…«
    »Ja!« schrie Yvonne. »Ja, ich habe ihn gekannt! Er war hier. Bei mir auf dem Zimmer. Wir haben…«
    »Sei ruhig, du dreckige Nutte!« brüllte Ralf. Sein Gesicht war hochrot geworden. Die rechte Hand krampfte sich um den Single Action. Ralf Brandner war drauf und dran, die Frau zu erschießen.
    Aber vorher wollte er noch wissen, was mit seinem Vater geschehen war. Und wenn er das erfahren hatte, dann sollte nur noch die Sprache des Single Action gesprochen werden.
    »Also, was habt ihr mit ihm gemacht?«
    »Wir haben ihn zu ihm gebracht.«
    »Wer ist das?«
    »Er wohnt im Keller.«
    »Rede nicht so einen Mist!« zischte Ralf. »Er und ihm, was ist das überhaupt für ein Unsinn? Ich will klare Antworten. Ich will…«
    Ralf Brandner verstummte. Er hatte Schritte gehört.
    Vor der Tür stoppten sie.
    Ralf warf Yvonne noch einen raschen Blick zu und eilte zur Tür. Hart riß er sie auf – und prallte zurück.
    Vor ihm stand ein Mädchen! Eine grauenerregende Gestalt. Sie hatte rotes Haar. In weichen Wellen fiel es bis auf die bleichen nackten Schultern. Doch das erschreckte Ralf Brandner nicht. Es waren vielmehr das gräßlich entstellte Gesicht des Mädchens und die höllisch scharfe Axt, die sie in der Hand hielt…
    ***
    John Sinclair ließ seinen Blick in die Runde schweifen. Viel war von dem wohlgepriesenen Sex-Schloß nicht zu sehen. Der Nebel hing wie ein Vorhang vor den Mauern. Hinter den Fenstern im Untergeschoß brannte Licht. Die vor den Scheiben liegenden grauen Schleier ließen es verwaschen aussehen.
    »Wir gehen gemeinsam hinein«, schlug der Geisterjäger vor.
    »Als Kunden?« wunderte sich Mallmann.
    »Warum nicht? Wir sind doch bei den Damen nicht bekannt. Oder sollte ich mich in dir getäuscht haben, Will?«
    »Gott bewahre.«
    John grinste. Doch dann nahm sein Gesicht wieder einen harten, entschlossenen Zug an. Denn was jetzt folgte, war eine Aufgabe, die alles abverlangte. Nur eben keine Witze.
    John gelangte in die Türnische und klingelte.
    Wieder hob sich die Klappe. »Ja?«
    Der Geisterjäger lächelte und zupfte seinen Krawattenknoten zurecht. »Dürfen wir eintreten?« fragte er höflich.
    »Sind Sie Club-Mitglieder?« lautete die Gegenfrage.
    »Nein, aber wir könnten es werden.«
    Das Auge hinter dem Guckloch zuckte. Dann sagte der Mann: »Sie können hinein.« Die Klappe wurde wieder zugeknallt.
    »Ging ja besser, als ich dachte«, flüsterte Will Mallmann hinter dem Oberinspektor.
    »Abwarten.«
    Die Tür wurde geöffnet. Dezente Musik, rötlich schimmerndes Licht, eine kleine Garderobe und ein langer Türwächter empfingen die beiden Neuankömmlinge.
    Der Gucklochmensch hatte den scharfen Blick eines Meisterdetektivs. Er trug einen schwarzen Anzug und eine künstliche Nelke im Reversknopf. »Darf ich Sie bitten, dort Platz zu nehmen, meine Herren«, sagte er.
    John und Will nahmen in den Sesseln Platz. Zwischen ihnen stand ein Tisch. Ein dritter Sessel wurde von dem Empfangsknaben herangebracht.
    Die Garderobe hinter ihnen war nicht besetzt. Kein leicht geschürztes Mädchen zwinkerte ihnen zu. Einsam und verlassen hingen Mäntel und Hüte an den Haken.
    Der Schwarze Tod kam persönlich. Lautlos glitt er in die Garderobe. Seine stechenden Blicke musterten die beiden Männer, während ein gewinnendes Lächeln seine Lippen kräuselte.
    »Sie gestatten, daß ich mich setze?« fragte er.
    »Selbstverständlich.« Kommissar Mallmann hatte die Gesprächsinitiative übernommen.
    »Mein Name ist Kala«, sagte der Mann, »ich bin hier der Leiter des Clubs und würde mich freuen, wenn Sie sich wohl fühlen und sich vergnügen und entspannen. Unser Club ist relativ klein. Wir haben nur eine begrenzte Anzahl an Mitgliedern und sind deshalb auch mit einem Hauch von Exklusivität behaftet. Aus diesem Grunde ist die Clubgebühr nicht sehr billig.«
    Kala fiel dem Geisterjäger mit seinen gedrechselten Worten auf den Wecker. Aber wahrscheinlich schien es genügend Leute zu geben, die auf diesen Schmus reinfielen.
    John Sinclair stachen die Finger des Mannes in die Augen. Sie waren überlang und mit dunklen, dicht beieinanderstehenden feinen Härchen besetzt. Kala hatte einen Block aus der Tasche gezogen. Es waren die Aufnahmeformulare, die gleichzeitig als Mitgliedskarten für den Club dienten.
    »Dann darf ich jeden der Herren um zweihundert Mark bitten«, sagte Kala.
    Kommissar Mallmann nickte. Er zahlte den Betrag, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Kala lächelte und strich das Geld ein.

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