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0007 - Die Nacht der mordenden Leichen

0007 - Die Nacht der mordenden Leichen

Titel: 0007 - Die Nacht der mordenden Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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einen Onkel hatte. Er würde an diesem Morgen hier in der Taverne sein Frühstück einnehmen.
    Zamorra trat an die Wand seines Zimmers und legte sein Ohr daran. Die Wände waren dünn. Auf der anderen Seite hörte er die regelmäßigen Atemzüge Nicoles. Sie würde so früh auch noch nicht aufwachen.
    Professor Zamorra ging nach unten.
    Er hatte nicht erwartet, den Wirt schon zu dieser frühen Stunde hinter dem Tresen zu sehen. Doch er stand da und polierte Gläser.
    Vor ihm stand das obligate Glas Rotwein.
    Noch jemand war in der Taverne. Zamorra hatte ihn am Vorabend nicht gesehen.
    Der Mann trug städtische Kleidung und blätterte in einem Notizblock.
    »Inspektor Mallyrand?«
    Der Professor war neben den Mann getreten und hielt ihm die Hand zum Gruße hin.
    »Ich bin Professor Zamorra. Darf ich mich zu Ihnen setzen?«
    Der Mann schaute irritiert auf.
    »Woher wissen Sie meinen Namen?«
    »Intuition«, lächelte Zamorra. »Sie sehen nicht aus, als wären Sie aus dem Dorf. Und unser Freund hier«, er deutete unauffällig auf den Wirt, »hat mir verraten, daß ein Inspektor Mallyrand aus Valence in der Mordsache Barrat und Fraisson ermittelt. Ich interessiere mich sehr für Ihre Arbeit.«
    »Sind Sie von der Zeitung?« fragte der Beamte mißtrauisch. »Ich gebe keine Auskünfte. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.«
    »Ich kann Sie beruhigen. Mit der Presse habe ich nichts zu tun«, meinte Zamorra begütigend. »Ich bin Wissenschaftler. Und mein Interesse an Ihrem Fall ist auch rein wissenschaftlicher Natur. Ich beschäftige mich mit Parapsychologie oder auch mit Okkultismus, wenn Ihnen das lieber ist. Der Mordfall soll sehr rätselhaft sein.«
    Der Beamte brummte etwas, das Zustimmung und Ablehnung bedeuten konnte. Zamorra setzte sich.
    Inspektor Mallyrand rückte ohne jedes Anzeichen von Begeisterung ein Stück zur Seite. »Es gibt einige Ungereimtheiten«, sagte er.
    »Aber die werden wir auch alleine klären. Dazu brauchen wir nicht die Hilfe eines… Spiritisten!«
    »Ich nehme an, Sie haben mich falsch verstanden«, sagte Professor Zamorra leise, und etwas in seinem Tonfall ließ den Beamten aufhorchen. »Ich habe mich nicht aus Sensationslust zu Ihnen an den Tisch gesetzt, sondern weil ich Ihnen helfen möchte. Für den Fall, daß Sie es immer noch nicht verstanden haben: Ich bin Wissenschaftler und betreibe meinen Beruf zumindest genauso ernsthaft wie Sie den Ihren. Es kostet mich nur einen Anruf beim Ministerium, und mir wird jede Unterstützung zuteil.«
    Zamorra hatte genau die richtige Saite in Mallyrand zum Klingen gebracht. Mallyrand hatte einen Heidenrespekt vor allem, was von oben kam. Mit denen im Ministerium wollte er sich auf keinen Fall anlegen. Er hatte mit diesem verdammten Mordfall ohnehin schon genug am Hals. Zamorra griff nicht gern zu solchen Mitteln, aber er wollte sofort mit seinen Nachforschungen beginnen können.
    »Also?« fragte Zamorra zur Bekräftigung.
    »Entschuldigen Sie, Monsieur«, beeilte sich Mallyrand zu sagen.
    »So war’s nicht gemeint. Ich muß zugeben, der Fall schlaucht mich. Seit ich bei der Polizei bin, habe ich Ähnliches nicht erlebt.«
    »Was ist so ungewöhnlich daran?«
    »Die Leichen. Wie sie aussehen. Ein Irrer muß sie zerrissen haben. Wenn es hier Raubtiere gäbe, dann würde ich annehmen, ein Tiger hätte sie angefallen. Ich habe mich auch sofort erkundigt, ob bei einem Tiertransport irgendeine Bestie entwischt ist oder ob in einem Zoo Raubtiere vermißt werden. Alles Fehlanzeige.«
    »Haben Sie am Tatort irgendwelche Spuren gefunden?«
    »Das ist es ja. Keine einzige. Wir haben gestern nachmittag Suchhunde angesetzt, aber genausogut hätte ich auch selbst über den Boden robben und schnüffeln können. Nicht einmal die Spur von einer Spur.«
    Der Wirt kam mit einem Frühstück. Scharfe Wurst, altes Weißbrot und eine Kanne Mokka. Er goß zwei Tassen voll.
    Zamorra wartete, bis er in der Küche verschwunden war, bevor er weitersprach.
    »Kann ich die beiden Leichen mal sehen?«
    Inspektor Mallyrand schaute auf seine Armbanduhr.
    »Der Gerichtsarzt muß jeden Augenblick hier sein. Ich hab ihn holen lassen, denn da ist noch etwas Auffälliges an den Leichen.«
    Zamorra schaute ihn fragend an, doch der Inspektor nutzte eine Kunstpause, um an seinem brühend heißen Mokka zu schlürfen.
    »Es sind die Wundränder«, sagte er dann. »Sie sehen aus, als wäre man mit einem heißen Bügeleisen darübergefahren. Oder man hätte sie über eine offene

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