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0007 - Invasion aus dem All

Titel: 0007 - Invasion aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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ansieht. Ich habe richtig Angst vor ihm."
    „Unsinn, Miß ...?"
    „Thompson. Clara Thompson."
    „Befürchten Sie nichts, Miß Clara. Ich nehme an, Mr. Derring leidet unter einer vorübergehenden Geistesstörung. Gestern war es ziemlich warm, und Vielleicht hat er sich zuviel in der Sonne aufgehalten."
    Clara Thompson hielt das zwar für keine ausreichende Entschuldigung, sich plötzlich für den Verteidigungsminister höchstpersönlich zu halten, gab aber keine Antwort. Mit einem Kopfnicken verabschiedete sie sich und kehrte in ihr Büro zurück. Den Abteilungsleiter Mantell vergaß sie dabei völlig.
    Sammy sah auf, als sie an der Tür klopfte. „Ah - Sie bringen die Unterlagen?"
    „Noch nicht, Sir. Sie treffen in zehn Minuten ein."
    „Danke. Lassen Sie mich dann nicht warten."
    „In Ordnung, Sir."
    Clara war froh, die Tür schließen zu können. Immerhin, Sammy Derring hatte ganz vernünftig ausgesehen. Der seltsame Glanz in den Augen fehlte. Aber der idiotische Befehl, die geheimen Unterlagen haben zu wollen, blieb.
    Genau zehn Minuten später brachte ein Bote die Akten. Sie waren in einer roten Mappe verpackt, die die Aufschrift trug: streng geheim.
    Miß Clara starrte auf die Mappe. Sie sah mit ihrem Inhalt phantastisch wichtig aus, aber sie wußte ja, wie wertlos in Wirklichkeit ihr Inhalt sein mußte. Warum machte Smith von der Abwehr das kindische Spiel überhaupt mit? Steckte mehr dahinter als nur eine Laune?
    Dann nahm sie die rote Mappe, klopfte an die Tür von Derrings Büro und trat ein, als sie seine Stimme hörte. Wortlos legte sie ihm die gewünschten Unterlagen auf den Tisch und sah ihn an. In seinen Augen, so bemerkte sie, glitzerte es triumphierend. Aber da war auch noch etwas anderes, das sie nicht zu deuten wußte. Etwas Fernes, Uferloses. Ihr war, als blicke sie hinab in einen Abgrund, der so tief war, daß man durch ihn in die Ewigkeit stürzen konnte. Verwirrt wandte sie sich ab und kehrte in ihr Vorzimmer zurück.
    Sammy Derring wartete, bis sich die Tür geschlossen hatte, ehe er die Mappe öffnete und begann, die Unterlagen zu prüfen. Schon der erste Blick zeigte ihm, daß seine Mission geglückt war. Da lagen sie vor ihm, die größten Geheimnisse dieser Welt - wenigstens die Geheimnisse einer ihrer Großmächte. Andere IVs würden in anderen Teilen der Welt ebenso Erfolg haben. Schon morgen wußte der Kommandant, welche Verteidigungsmöglichkeiten die Menschen besaßen und wo die Invasion erfolgreich angesetzt werden konnte. Denn es war nicht allein damit getan, die Körper dieser ungeschickten Zweibeiner zu übernehmen. Sie mußten selbständig bleiben, wenn auch unter dem Befehl der neuen Herren.
    Während er die Akten studierte und befriedigt feststellte, daß sie die Möglichkeiten der Terraner bei weitem überschätzt hatten, verging unaufhaltsam die Zeit.
     
    *
     
    Die Zeiger der Uhr rückten auf elf Uhr. Einige Räume weiter entsann sich John Mantell seiner Unterredung mit Miß Clara Thompson. Einen Augenblick lang kämpfte er mit dem Gedanken, die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen und dem Scherz eines Angestellten seine kostbare Zeit nicht zu widmen, aber dann entsann er sich seiner Pflichten. Wie gut konnte aus einem solchen Scherz einmal eine bitterernste Verwicklung entstehen. Er drückte einen Knopf seines Tischapparates ein. Nach einigen Sekunden meldete sich eine Frauenstimme.
    „Miß Thompson? Was ist mit Derring? Haben Sie ihm gesagt, daß ich ihn zu sprechen wünsche?"
    Clara hatte Mr. Mantell schon fast vergessen. Sie stammelte: „Vielleicht wäre es besser, Mr. Mantell, Sie würden den Vorfall - eh - vergessen. Es war sicher nur ein Scherz Mr. Derrings. Man sollte ihm keine Beachtung schenken und …"
    „Dann hätten Sie nicht zu mir kommen sollen. Also, was ist? Wollen Sie Mr. Derring mitteilen, daß ich ihn zu sprechen wünsche?"
    „Ich – ich..."
    Mit einem verwunderten Gesichtsausdruck hängte Mantell ein. Dann erhob er sich mit einem Ruck und verließ das Büro. Zehn Sekunden später begegnete er Miß Clara an der Tür zum Vorzimmer.
    Sie erschrak, als sie ihn sah.
    „Was ist los? Wohin wollen Sie?"
    Sie wurde noch verwirrter.
    „Zu - zu Ihnen, Mr. Mantell. Ich wollte Sie bitten, Mr. Derring jetzt nicht zu stören. Er hat wichtige Arbeit."
    Mantell zog verwundert die Augenbrauen in die Höhe. „Wichtige Arbeit? So? Na, das wollen wir doch mal sehen."
    Er schritt an Miß Clara vorbei und öffnete, ohne anzuklopfen, die Tür zu Sammys Raum.

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