Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0007 - Invasion aus dem All

Titel: 0007 - Invasion aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
glasklarer Verstand ließ ihn blitzschnell reagieren. Zwar verstand er die Zusammenhänge nicht, aber er entsann sich der Tatsache, daß sein Chef Mercant auf dem Wege hierher war. Und das, so wußte er, geschah nicht ohne zwingende Gründe. Hinter der scheinbar harmlosen Angelegenheit steckte mehr, als er oder jemand anders zu ahnen vermochte. „Es sind überholte Berichte, Mr. Derring, die ich Sie zu überprüfen bitte. Der Minister gab uns den Auftrag, einen zuverlässigen Angestellten damit zu betrauen."
    Sammy sah immer noch verwundert aus, aber er nickte. „Ich bin Ihnen und Mr. Daring für das in mich gesetzte Vertrauen sehr dankbar. Bis wann soll der Auftrag erledigt sein?"
    „Lassen Sie sich nur Zeit, Mr. Derring. Kommen Sie, Mr. Mantell. Und Sie auch, Miß Thompson. Wir dürfen Mr. Derring nicht stören."
    Er zog den nichts mehr begreifenden Mantell aus dem Büro und schloß hinter Clara die Tür. Dann atmete er erleichtert auf. „Das ging nochmal gut. Hören Sie, Mr. Mantell, Sie hätten fast eine große Dummheit gemacht. Ich weiß zwar nicht, was dahintersteckt, aber - Mr. Mercant ist bereits auf dem Weg hierher."
    „Der Chef der westlichen Abwehr?" erschrak Mantell. „Das ist doch nicht gut möglich."
    „Ist es aber doch. Sie kehren in Ihr Büro zurück und kümmern sich nicht mehr um Mr. Derring. Das ist ein Befehl. Der Verteidigungsminister erfährt nichts von dem Zwischenfall. Und Sie, Miß Thompson halten ebenfalls den Mund. Wenn wir heute abend zusammen essen gehen, erkläre ich Ihnen alles …"
    „Aber ich …"
    „Sagen wir um acht bei Peters Tanzpalast. Abgemacht?"
    „Ich …"
    „Fein! Und nun setzten Sie sich ganz ruhig an Ihren Tisch und tun so, als sei nichts geschehen. Und - richtig betrachtet - ist ja auch nichts geschehen. Nicht wahr?"
    Während sich der in Grönland gestartete Stratoliner mit Überschallgeschwindigkeit dem Sitz des Verteidigungsministeriums näherte, und während Mercants Gehirn die phantastischsten Möglichkeiten ausarbeitete und wieder verwarf, saß Sammy Derring in seinem Büro vor längst ungültigen Dokumenten und dachte angestrengt darüber nach, was er mit diesem Unsinn anfangen sollte.
    Soweit er sich erinnern konnte, hatte er noch eben am Waldsee seinen Wochenendurlaub verbracht. Wie er jetzt in sein Büro kam, war ihm völlig rätselhaft. Irgendeine komische Sache war da allerdings gewesen, entsann er sich. So eine Art Wachtraum. Und dann diese große finstere Höhle mit - mit - ja, womit eigentlich? Richtig! Mit einem Ungeheuer, das wie eine riesige Wespe aussah. Und er selbst war dieses Ungeheuer gewesen.
    Hatte er den Verstand verloren? Aber dann wäre er doch jetzt nicht hier und genösse das Vertrauen seiner Vorgesetzten.
    Er seufzte und beschloß, nicht mehr über das Rätsel nachzudenken. Unnötige Fragen würden nur Verdacht erregen. Und einen halbverrückten Mitarbeiter konnte das Ministerium nicht gebrauchen.
    Immerhin mußte er geschlafen haben, denn er konnte sich nicht entsinnen, daß ihm jemand die Akten gebracht hatte.
     
    *
     
    Der blonde, schüttere Haarkranz umrahmte die matt schimmernde Glatze des unglaublich jung erscheinenden Mannes, dessen harmloses Gesicht einem Schrebergärtner gehören konnte. Das aber tat es nicht. Es gehörte im Gegenteil einem der gefürchtetsten Männer des Westblocks, und bis vor wenigen Wochen hatten alle Agenten des Ostblocks und der Asiatischen Föderation nur so gezittert, wenn sie seinen Namen hörten.
    Allan D. Mercant, Chef der NATO-Abwehr, bereitete sich auf seine Begegnung mit einem Menschen vor, dessen Körper von einem IV übernommen worden war. Es war nicht seine erste Begegnung. Noch vor wenigen Tagen hatte ein IV versucht, ihn in Gestalt eines seiner engsten Mitarbeiter außer Gefecht zu setzen. Nur seine blitzschnelle Reaktion und seine andeutungsweise vorhandene telepathische Begabung hatten ihn gerettet.
    Die erwartete Invasion, von der nur wenige Menschen etwas ahnten, hatte also begonnen. Sie kam unerwartet und doch nicht überraschend. Dieser scheinbare Gegensatz erklärte sich so, daß zwar vor kurzem ein fremdes Raumschiff der IVs unweit der Mondbahn vernichtet worden war und man annahm, es handele sich um das einzige Schiff der Invasoren im Sonnensystem. Man bereitete sich also auf weitere Angriffe vor, rechnete aber nicht mit ihnen.
    Ohne die Dritte Macht, das wußte Mercant, war die Erde verloren. Die erste bemannte Mondrakete des Westens unter dem Kommando von Major Perry Rhodan

Weitere Kostenlose Bücher