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0008 - Der Werwolf

0008 - Der Werwolf

Titel: 0008 - Der Werwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Leben auf Château Montagne ist erholsam und beschaulich. Aber manchmal ist es mir da ein wenig zu still. Ihr Brief erreichte mich genau im richtigen Augenblick. Ich war drauf und dran, irgend etwas Verrücktes zu tun, um mit der Langeweile fertig zu werden. Deshalb habe ich schnellstens meinen Koffer und meine Sekretärin gepackt und bin nach London gekommen. Es geht um einen Werwolf, nicht wahr?«
    »Ja. Die Bestie hat bisher zwei Menschen getötet. Das ist noch kein Grund, in Hysterie zu verfallen, aber ich habe das unangenehme Gefühl, daß es bei diesen beiden Toten nicht bleiben wird.«
    Sie bestellten den dritten Kognak.
    Logada fuhr fort: »Die Polizei – und wenn ich Polizei sage, dann meine ich in erster Linie Detective Inspector Horace McNee – versucht die Sache zu verharmlosen, so gut wie möglich sogar zu vertuschen. McNee befürchtet, daß die Leute durchdrehen, wenn sie erfahren, daß sich ein Werwolf in ihrer Stadt befindet, vor dem sie die Polizei nicht beschützen kann. Aus diesem Grund habe ich das Thema sausenlassen. Es hat wirklich keinen Zweck, den Leuten angst zu machen. Viel wichtiger ist es, die Stadt von diesem Monster zu befreien. Deshalb mein Brief an Sie. Wenn einer mit dieser grausamen Bestie fertig wird, dann sind meiner Meinung nach Sie das, Professor.«
    Zamorra lächelte.
    »Sie sollten mit den Lorbeeren ein bißchen sparsamer umgehen, sonst haben Sie hinterher nichts mehr zu verteilen.«
    Logada erzählte dem Professor alles, was er über die beiden grauenvollen Morde wußte. Seit Fred Candrix’ Tod war er nicht untätig gewesen. Er hatte Recherchen angestellt und hatte unter anderem folgendes herausgefunden: »Zum Zeitpunkt, als Melvin Prewitt und Fred Candrix ermordet wurden, haben verschiedene Personen, unabhängig voneinander, eine Spieluhr spielen gehört, Professor!«
    »Finden Sie, daß so etwas unbedingt erwähnenswert ist, Mr. Logada?« fragte Zamorra.
    »Diese Spieluhr soll eine ganz eigenartige Melodie gespielt haben.«
    »Ich finde daran absolut nichts Verdächtiges.«
    »Hören Sie weiter, Professor: Die Polizei hat die Wohnungen der beiden Opfer buchstäblich auf den Kopf gestellt. Aber eine Spieluhr war nirgendwo zu finden. Ist das nicht eigenartig? Überall hat man sie spielen gehört. Laut. Lauter als andere Spieluhren. Und als man sich die Uhr dann ansehen wollte, war sie spurlos verschwunden.«
    »Vielleicht wurde sie gestohlen«, meinte Zamorra.
    Logada nickte.
    »Ja. Beim erstenmal habe ich das auch gedacht. Ich dachte, vielleicht hat die Uhr einen Liebhaber gefunden. Wenn sie ein schönes, wertvolles Stück war, war das ohne weiteres zu verstehen. Als sich die Geschichte aber bei Fred Candrix wiederholte, wurde ich stutzig. Jetzt kann ich beim besten Willen nicht mehr an einen Diebstahl glauben. Mit dieser Spieluhr hat es eine andere Bewandtnis, und Sie täten gut daran, meinen Tip bei Ihren Ermittlungen nicht außer acht zu lassen.«
    ***
    Am nächsten Morgen duschte Zamorra ausgiebig. Ein wenig Gymnastik brachte seinen Kreislauf in Schuß. Danach kleidete er sich an, ging nach nebenan und holte Nicole ab, um mit ihr das Frühstück im Speisesaal einzunehmen.
    »Gut geschlafen?« fragte er, während er Butter auf das Brötchen strich.
    »Wie ein Stein«, sagte Nicole. Sie wirkte an diesem Morgen frisch wie ein Fisch. »Und Sie, Chef?«
    »Ich habe lange über das nachgedacht, was Logada mir erzählt hat.«
    Nicole wußte Bescheid. Der Professor hatte ihr ausführlich über die Unterredung berichtet.
    »Wollen Sie meine Meinung dazu hören, Chef?«
    »Gern.«
    »Ich denke, daß hier ein Wahnsinniger am Werk ist, der seine Opfer im Blutrausch so schrecklich zurichtet.«
    Zamorra nagte an seinem Brötchen herum und trank Tee dazu. Er musterte seine attraktive Sekretärin nachdenklich.
    »Ich weiß, daß Sie diese Sachen mit anderen Augen sehen«, sagte er und setzte die Teeschale ab.
    Nicole Duval war eigentlich ein bißchen mehr für Zamorra als bloß seine Sekretärin. Sie war sein Aushängeschild und stellte irgendwie eine Ergänzung zu ihm dar. Ihr Lächeln ließ das dickste Eis schmelzen. Ihre Heiterkeit wirkte ansteckend. Sie war klug, betörend schön – und manchmal fühlte der Professor, daß ihm diese Schönheit als Mann sogar gefährlich werden konnte.
    Nach dem Frühstück fragte Nicole, während sie mit ihren Händen nach der kunstvoll aufgebauten Frisur tastete: »Was steht heute auf dem Programm, Chef?«
    »Für mich ein Besuch bei Melina

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