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0008 - Der Werwolf

0008 - Der Werwolf

Titel: 0008 - Der Werwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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aufzunehmen, aber glauben Sie ja nicht, daß Sie die Fakten damit auslöschen können. Die Fakten bleiben, ob Ihnen das nun paßt oder nicht. Und ich bleibe auch.«
    »Ich hoffe, ich finde mal einen Grund, um Sie für zehn Jahre ins Loch zu bringen!« knurrte McNee wütend. Er hatte einen breiten Brustkorb, dünnes, rötliches Haar, einen kantigen Schädel und unregelmäßige Zähne, die er nur allzu oft zeigte.
    »Und ich hoffe, daß man Sie in den nächsten Wochen wegen Unfähigkeit Ihres Amtes enthebt. Ich habe da nämlich so ein Gefühl, das mir sagt, daß es nicht bei diesen beiden Opfern bleiben wird. Der Werwolf wird weitermachen. Sie täten gut daran, sich auf ihn einzustellen, statt den Kopf zwischen die Pflastersteine zu stecken.«
    Phil schnippte die Kippe auf den Boden.
    »Hören Sie, Logada, ich will keine Zeile in Ihrem Schmierblatt finden, in der von einem Werwolf die Rede ist.«
    Phil grinste spöttisch.
    »Ich weiß, daß Sie mir meinen Bericht liebend gern in die Maschine diktieren würden, Inspektor.«
    »Ich mache Ihnen verdammte Schwierigkeiten, wenn Sie Ihre Leser hysterisch machen, darauf können Sie sich verlassen!«
    »Okay.« Logada lachte amüsiert. »Sie haben mich überredet. Keine Zeile über den Werwolf. Ich habe einen anderen Plan…«
    »Was für einen?« fragte Horace McNee gereizt.
    »Lassen Sie sich überraschen, Inspektor«, sagte der Reporter mit einem schelmischen Augenzwinkern, und als er ging, war er sicher, daß er einen Mann zurückließ, der vor Neugierde und Wut beinahe platzte.
    ***
    »Achtung, bitte! Achtung, bitte! Der Passagier Professor Zamorra wird am Auskunftsschalter erwartet! Professor Zamorra wird am Auskunftsschalter erwartet!« hallte es aus den zahlreichen Lautsprechern des Londoner Flughafens Heathrow.
    Professor Zamorra trug seinen mittelgroßen, mittelschweren senffarbenen Schweinslederkoffer, der von zwei breiten Ledergurten in derselben Farbe umspannt wurde, die in blitzenden Chromschnallen endeten. Das Prachtstück stammte aus Paris. Und da es ihm hier in Heathrow schon mal abhanden gekommen war, umklammerte er den Traggriff heute besonders fest.
    Der Professor für Parapsychologie war ein großer schlanker Mann mit dunkelblondem Haar und einem Gesicht mit markanten Zügen.
    Er hatte den Aufruf gehört und sagte zu Nicole Duval, seiner hübschen Sekretärin: »Was sagt man? Großer Bahnhof für Zamorra.«
    Am Auskunftsschalter erwartete sie Phil Logada. Er trug eine dunkelbraune Rauhlederjacke und eine karierte Schirmmütze auf dem Kopf.
    »Willkommen in London, Professor!« sagte der Reporter erfreut.
    Sein Blick wanderte angetan zu Nicole weiter. Der Professor stellte ihm seine Sekretärin vor, und Logada sagte: »Sehr angenehm, Miss Duval.«
    »Ich hätte Sie beinahe nicht wiedererkannt, Mr. Logada«, sagte Zamorra ehrlich. »Wie lange ist das nun schon her, seit wir dieses lange, lange Interview gemacht haben?«
    »Zwei Jahre, Professor. Sie müssen zugeben, daß mir das Interview damals hervorragend gelungen ist.«
    »Ich hatte nichts auszusetzen, das habe ich Ihnen auch in einem Brief mitgeteilt. Für diese Arbeit hätten Sie den Pulitzerpreis verdient.«
    Logada lachte.
    »Der Meinung bin ich auch. Aber ich glaube, bei dieser Preisverleihung wird gemogelt.«
    »Vielleicht klappt es beim nächsten Mal«, tröstete ihn der Professor.
    »Mein Wagen steht draußen, Professor. Wenn Sie wollen, können wir gehen.«
    Sie verließen das Flughafengebäude, in dem es zuging wie in einem Ameisenhaufen, in den man eine brennende Zigarre gesteckt hat.
    Logada hatte für den Professor und seine Sekretärin zwei Zimmer reservieren lassen. Er fuhr sie nun in das Hotel und wartete in der Bar auf die Rückkehr des Professors.
    Zamorra kam allein in die Bar. Nicole ließ sich entschuldigen. Sie wollte sich nach dem Auspacken ein wenig frisch machen.
    Sie tranken französischen Kognak.
    »Es war mir leider nicht möglich, alles in meinem Brief unterzubringen, was mir auf dem Herzen liegt, Professor«, sagte Phil Logada nach dem ersten Drink, dem ein zweiter folgte. »Ich habe Ihnen nur soviel geschrieben, um Sie für die Sache zu interessieren. Man hört im allgemeinen, daß Sie einige beachtliche Erfolge im Kampf gegen Geister und Dämonen zu verzeichnen hatten. Ein solcher Mann ist hier bei uns dringend nötig, und ich möchte Ihnen herzlich danken, daß Sie meiner Bitte so schnell gefolgt sind.«
    Zamorra lächelte.
    »Das Loiretal ist herrlich, Mr. Logada. Das

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