0009 - Hilfe für die Erde
Grad Länge erfolgt. Mein altes Flugzeug ist noch unberührt."
„Okay, Adams! Beziehen Sie Stellung am Bahndamm und warten Sie ab!"
Zehn Minuten Funkstille. Dann stand Reginald Bulls Stimme im Raum.
„... Wir sind nach Süden über Mondrückseite gestartet. Nächste Landung in drei Minuten im Krater Mendelejew. Robotkommando hat Lage der IV-Basis einwandfrei ausgemacht. Kein Lebenszeichen zu erkennen. Ende."
Dann überstürzten sich die Nachrichten. Sie kamen auf Ausweichwellen gleichzeitig an. Tonbänder hielten sie für Rhodan fest. Dreißig Minuten später sah die Lage folgendermaßen aus: Drei lebensaktive IV-Wächter auf Luna waren getötet worden. Bully meldete die Auffindung von mehr als fünfhundert erstarrten IV-Körpern, deren ursprüngliches Ego mit Sicherheit auf der Erde weilen mußte.
Rhodan unterbrach die Meldung: „Keine weiteren Einzelheiten! Alle IV-Körper sofort auf die GOOD HOPE verladen und ins Sperrgebiet bringen. Wie lange werdet ihr brauchen?"
„Wir sind zweihundert Mann. Die IVs wiegen durchschnittlich soviel wie wir. Das macht bei Mondgravitation dreizehn bis sechzehn Kilo. Ich brauche fünfzehn Minuten."
„Beeilt euch, Bully! Ich brauche deine Beute dringend!"
Auch Adams erhielt die Anweisung zum Handeln. Seine Arbeit war wesentlich schwieriger. Mit zwanzig Männern mußte er zweihundert IV-Körper verfrachten. Allerdings nahm ihm Ras Tschubai sehr bald die größte Sorge ab. Der Afrikaner hatte einen Neutralisator mitgenommen, durch dessen Anwendung das Gewicht der nahezu leblosen Körper annähernd aufgehoben wurde.
Gegen 11.30 Uhr landete die GOOD HOPE und wenig später das „Kommando Adams". Die Dritte Macht war im Besitz von 732 IV-Körpern, die im Hoheitsgebiet außerhalb der Energiesperre gelagert wurden.
Die GOOD HOPE startete Minuten später nach New York, um am Mast des Empire State Building festzumachen. Die GOOD HOPE war klobig und breit. Sie bot ein gutes Ziel und war doch unangreifbar. Ihre überstarken Arkonidensender hämmerten auf jeder zur Verfügung stehenden Frequenz Rhodans Appell an Menschen und IVs in den Äther. Rhodans Stimme überstrahlte jeden Störversuch bis zu einer Stärke von 3000 Kilowatt. Nicht nur New York - die Erde hörte ihn! Und die freien Menschen schlugen sich auf seine Seite. Drei Tage IV-Diktatur in New York hatten genügt, um allein die Stärke der Dritten Macht als wirksame Hilfe anzuerkennen.
Mercant war mit hundert Detektoren gekommen. Die GOOD HOPE brachte weitere dreihundert, die auf Luna und in Kanada freigeworden waren. Der Krieg im Häusermeer verlor sich in Episoden. Von Straße zu Straße, von Haus zu Haus, von Raum zu Raum entwickelte sich die Auseinandersetzung. Rhodans Männer kamen allein. Nach dem ersten Ansturm nicht einmal mehr überraschend. Und dennoch siegten sie. Nur wenige IVs ließen es zum Äußersten kommen. Die meisten bangten um ihr Leben und klammerten sich an ihren Gastkörper, da ihr eigener bis auf wenige Ausnahmen unerreichbar war. Die Meldung von dem Raub der siebenhundert „verlassenen" Leiber auf Luna und in Kanada brachte die Panik der Invasoren auf den Höhepunkt. Die IVs waren am Ende.
Der Bürgermeister, der Polizeipräfekt und sieben Senatoren konnten genau um Mittag an Bord der GOOD HOPE gehen und ihre ersten Berichte über ihre Erlebnisse abgeben. Die Gesichter der ersten befreiten Männer gingen über Television um die Welt. Die Menschen hatten ihre Arbeit verlassen und waren an die Radios und Bildschirme gestürzt, um Rhodans Originalreportage vom Kampf der New Yorker gegen die Invasoren aus dem Weltall mitzuerleben.
„Reporter des Satans?" Irgendwo im Schiff fiel diese Bemerkung und rief die Erinnerung an einen vor Jahrzehnten allgemein bekannten Begriff wach. Aber es war ein Fragezeichen hinter den Worten. Es steckte bereits die Gewißheit darin, daß Rhodans Sendung, die alle Stationen der Erde überspielte, einen ernsthaften Sinn hatte. Sie war der Appell an jeden einzelnen Terraner, sie war der endgültige Weckruf an eine Generation, die praktisch seit dem Start des ersten Sputnik die Stunde ihrer kosmischen Sendung verschlafen hatte. Heute drang es als Tatsache in jeden privaten Winkel von Tokio bis Lissabon, von San Francisco bis Moskau. Wir sind nicht allein in der Welt - wir Terraner! Es gibt auch noch andere. Und einige davon sind uns keinesfalls wohlgesinnt!
Wenig später richtete Perry Rhodan einen persönlichen Appell an die Regierungen der Erde. Er tat es in seiner
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