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0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige

Titel: 0011 - Der Irre mit der Teufelsgeige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lauschte. Das Spiel war von einer dämonischen Faszination. Es nahm mich gefangen, zog mich in seinen Bann wie vor wenigen Stunden noch der Traum.
    Traum? Abermals dachte ich an den Schwarzen Tod und erinnerte mich, dass er jede beliebige Gestalt annehmen konnte. Warum nicht die eines Geigenspielers?
    Unsinn – jetzt sah ich wirklich schon Gespenster. Nein, der Virtuose musste irgendwo im Haus sitzen und spielen. Aber zu dieser Stunde?
    Ich lauschte weiter der Melodie. Er spielte ein Stück, das ich nicht kannte. Irgend etwas Klassisches vermutlich.
    Die Minuten verrannen, während ich entzückt dem Geigenspiel lauschte. Es drang in meine Seele ein, schien sie aus dem Körper lösen zu wollen, um mit ihr in die Unendlichkeit zu entfliehen.
    Ich vergaß die Umwelt, die Wohnung, meinen Traum. Ich vergaß mich selbst.
    Es war ein Fehler. Ich achtete nicht auf die beiden roten Punkte am nachtschwarzen Himmel, die sich rasend schnell näherten, immer größer wurden und plötzlich dicht vor dem Fenster schwebten.
    Mein Blick fraß sich in die glühenden Augen. Ich sah die schillernde rote Farbe, die mich an Blut erinnerte.
    Blut…
    Da spürte ich die Gefahr. Mein tausendfach geschulter Instinkt ließ mich handeln. Ich warf mich vom Stuhl. Im selben Atemzug noch zersplitterte über mir die Fensterscheibe. Es gab ein klirrendes Geräusch, als das Thermopaneglas zerknallte. Die Scherben wirbelten über mich hinweg ins Zimmer, und ihnen folgte ein Untier. Ich hörte Flügelschlagen, vernahm ein krächzendes Geräusch, das mir durch Mark und Bein drang, und schlug mit den Armen um mich.
    Ich traf etwas Weiches, Nachgiebiges, kriegte einigermaßen Luft, sprang hoch und kam auf die Füße. Meine Hand schlug auf den Lichtschalter. Die Helligkeit blendete mich im ersten Moment, ich sah aber, was mich angegriffen hatte.
    Eine Eule! Eine riesige Eule mit blutroten Augen und einem langen, gekrümmten Schnabel. Ihre beiden Schwingen reichten von einer Wand zur anderen.
    Die Eule hockte auf dem Tisch. Das Glas war zu Boden gefallen und zerbrochen. Der Orangensaft hatte eine gelblich schimmernde Lache unter dem Stuhl gebildet.
    Ich schaffte es nicht mehr, die Flucht zu ergreifen und meine Waffe zu holen, denn die Eule griff an. Sie war schnell wie der Blitz. Gerade noch gelang es mir, die Arme hochzureißen und mein Gesicht zu schützen, da hackten die Krallen schon gegen meine Brust.
    Ich kämpfte verbissen, packte den Hals des Tieres, drehte ihn herum und schaffte es, die Eule wegzustoßen und zu Boden zu schmettern. Sie flatterte wild mit den Flügeln. Federn flogen wie Schneeflocken umher, doch verletzt war sie nicht.
    In Bruchteilen von Sekunden wurde mir bewusst, dass ich es hier nicht mit einem normalen Tier zu tun hatte. Nein, diese Bluteule war ein Dämon. Ein Dämon, der mich töten wollte.
    Ich sprang zur Tür, riss sie wuchtig auf und stürzte in die kleine Diele. Noch im Fallen drosch ich die Tür mit dem rechten Fuß wieder zu. Ein klatschendes Geräusch zeigte mir an, dass die Kugel gegen das Holz geprallt war.
    Ich durfte keine Sekunde mehr verlieren, jagte in den Livingroom, riss dort die Schublade einer kleinen Kommode auf und hielt im nächsten Atemzug meine Beretta in der Hand. Die Pistole war mit geweihten Silberkugeln geladen, eine Waffe, die auf fast jeden Dämon tödlich wirkte. Wenigstens für Horrorwesen der unteren und mittleren Kategorie.
    Die Bluteule tobte in der Küche. Ein hartes, pochendes Geräusch war zu hören, als sie mit ihrem Schnabel gegen die Tür hämmerte. Dieses verdammte Biest kämpfte verbissen.
    Ich auch.
    In meiner Wohnung brannte jetzt überall Licht. Auch in der Diele, durch die ich mich zur Küchentür zurück schlich.
    Die Eule musste eine ungeheure Kraft besitzen. Sie hämmerte von innen so stark gegen das Türblatt, dass der Boden erzitterte.
    Zögernd tastete sich meine linke Hand in Richtung Klinke, während ich in der rechten die Beretta hielt. Alles musste blitzschnell gehen. Ich durfte mich auf keine Kompromisse einlassen. Die Tür aufreißen, zielen, schießen, treffen…
    Ich griff an, befolgte meinen Vorsatz in der gleichen Reihenfolge. Die Tür ging nach innen auf. Durch meine überraschende Attacke wurde die Eule gegen einen Schrank gedrückt. Ich huschte durch den Türspalt, befand mich im nächsten Augenblick im Rücken des dämonischen Tieres, ließ die rechte Hand mit der Waffe vorschnellen und feuerte.
    Trocken bellte die Beretta auf. Ihr Druck jagte die geweihten

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