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Ein reizvolles Angebot

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Titel: Ein reizvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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PROLOG
    „Ihr Vater hat mit seinem letzten Willen verfügt, dass Sie zu Kincaid Cruise Lines zurückkehren und dort für mindestens ein Jahr die Geschäftsführung übernehmen. Und noch etwas …“ Richards, der Notar und Anwalt der Familie, machte eine bedeutungsvolle Pause und sah Rand Kincaid dabei über seine schmale Brille hinweg an. „Ihr Vater wünschte außerdem, dass Sie Tara Anthony in die Firma zurückholen und sie zu Ihrer persönlichen Assistentin in der Geschäftsleitung machen.“
    Die Worte trafen Rand wie ein Keulenschlag. „Zum Teufel, nein!“, polterte er los. „Das kommt überhaupt nicht infrage.“
    Richards zeigte sich gänzlich unbeeindruckt von der Reaktion. Er kannte die Familie Kincaid schon lange und war solche Ausbrüche gewohnt, nicht zuletzt durch jenen Everett Kincaid, dessen Testament er gerade eröffnete.
    „Für den Fall, dass Sie diese Bedingungen nicht erfüllen“, fuhr er ungerührt fort, „verwirken Sie nicht nur Ihren Erbteil, sondern auch den Ihrer Geschwister Mitch und Nadia. Und das gilt für jeden von Ihnen“, wandte er sich an alle drei Hinterbliebenen. „Wird eine der Auflagen dieses Testaments nicht erfüllt, hat Ihr Vater bestimmt, der Firma Mardi Gras Cruising die gesamte Hinterlassenschaft zum symbolischen Preis von einem Dollar zu verkaufen, sprich: die Kincaid-Firmengruppe, das geschäftliche und private Immobilienvermögen einschließlich des Familienstammsitzes Kincaid Manor sowie das Wertpapierdepot.“
    Dieser Mistkerl, dachte Rand. Er sprang von seinem Sessel auf und ging, um sich abzureagieren, ein paarmal in dem großen Esszimmer von Kincaid Manor auf und ab, in dem die Testamentseröffnung stattfand. Rand blickte zu seinem Bruder Mitch und seiner Schwester Nadia hinüber. Besonders Mitch konnte er ansehen, dass er seinen Ärger und seine Enttäuschung nur mit Mühe im Zaum hielt.
    Die Geschwister trafen sich an diesem Tag zum ersten Mal wieder. Fünf Jahre lang hatten Nadia und Mitch nichts von Rand gehört. Er hatte weder geschrieben noch angerufen – noch auf ihre verschiedenen Versuche reagiert, mit ihm in Kontakt zu treten. Demzufolge erwarteten sie auch nicht, dass Rand sich auf diese Bedingungen im Testament ihres Vaters einlassen würde. Rand würde der Familie erneut den Rücken kehren, wie er es schon vor fünf Jahren getan hatte. Damals hatte er allerdings auch mit Rücksicht auf Mitch und Nadia das Weite gesucht, denn er wollte nicht, dass die beiden weiterhin zwischen die Fronten des sich verschärfenden Kleinkriegs gerieten, den er jahrelang mit seinem Vater ausgefochten hatte.
    Rand befand sich in einer Zwickmühle. Er konnte seine Geschwister dieses Mal nicht im Stich lassen. Mit einem Ruck drehte er sich um und sah den Notar an. „Jeden – nur nicht Tara Anthony.“
    Allein ihren Namen auszusprechen brachte ihn zur Weißglut. Diese kaltblütige und berechnende Person! Erst hatte sie ihm ihre Liebe gestanden und gesagt, sie wollte den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen. Und keine drei Wochen später, als sie gemerkt hatte, dass er nicht heiraten wollte, hatte sie ihr Glück kurzerhand bei seinem Vater versucht.
    „Es tut mir leid, Rand“, erklärte Richards sachlich, „aber der Verstorbene hat darauf bestanden. Niemand anders als Miss Anthony kommt infrage.“
    Rand überraschte das nicht. Es war typisch für den Despoten Everett Kincaid und dessen geradezu krankhaften Drang, alles und alle nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Rand war dabei immer schon sein liebstes Opfer gewesen. Was Rand auch besaß, was ihm lieb und teuer war, Everett hatte es ihm weggenommen oder ihm die Freude daran verdorben – nur um seinem Sohn seine Überlegenheit zu beweisen. Und das hatte Everett nicht nur im Geschäft getan, sondern auch früher im Sport oder später bei den Frauen. Bis er es eines Tages zu weit getrieben hatte …
    „Und wenn Miss Anthony den Job ablehnt?“
    „… müssen Sie sie davon überzeugen, ihn anzunehmen. Wenn Sie das Erbe behalten wollen, bleibt Ihnen keine Wahl.“
    Rand kochte regelrecht vor Wut. „Ich werde das Testament anfechten.“
    Richards Miene blieb unbewegt. „Jede Anfechtung führt unweigerlich dazu, dass Sie alle drei Ihr Erbe verlieren.“
    Rand verspürte das Bedürfnis, irgendetwas an die Wand zu werfen. Der alte Fuchs hatte kein Schlupfloch übersehen, bevor ihn – wahrscheinlich im Bett einer seiner Geliebten – der Schlag getroffen hatte. Trotzdem war Rand nicht bereit aufzugeben.
    Er

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