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0015 - Ich starb um elf Uhr zwanzig

0015 - Ich starb um elf Uhr zwanzig

Titel: 0015 - Ich starb um elf Uhr zwanzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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Phil kletterte vor der einen Seite hinein, und ich wollte um den Wagen herumgehen, um ihn an der anderen Seite zu besteigen. Ich ging vorn herum.
    Die Kühlerhaube stand einen winzigen Spalt breit offen. Na, glauben Sie vielleicht, ich fahre mit einem Wagen durchs Gelände, bei dem alle Teile auseinanderklaffen?
    Ich blieb vor dem Kühler stehen und betrachtete mir die Sache mißtrauisch. Phil steckte den Kopf zum Fenster heraus und rief:
    »Was ist los? Warum fahren wir nicht?«
    »Jemand hat sich mit meinem Schlitten beschäftigt«, sagte ich.
    Phil war im Nu neben mir.
    Ich brauchte ihm gar nichts zu sagen, er sah es von selbst.
    »Geh weg!« brummte er. »Ich werde die Kühlerhaube vorsichtig hochheben.«
    Ich klopfte ihm auf die Finger.
    »Laß das bleiben!«
    »Na, willst du es vielleicht machen?« fragte er angriffslustig.
    »Wer denn sonst?«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage! Wenn sie nun ein Päckchen im Kühler untergebracht haben von der Art, wie du es heute früh in deinem Office hattest? Willst du denn mit aller Gewalt das Zeitliche segnen? Ich werde das machen.«
    Ich schob ihn zur Seite.
    »Meinst du vielleicht, dir machte eine Dynamitladung, die vor deiner neugierigen Nase in die Luft geht, weniger aus als mir?«
    Na, ich will Sie nicht mit dem Streit langweilen, der sich zwischen Phil und mir entspann. Jeder riß sich darum, die Kühlerhaube allein öffnen zu dürfen, damit dem anderen keine Gefahr drohe. Phil schlug vor, mit einer Geldmünze zu losen, aber seit er es bei diesem Spiel zu einer beachtlichen Meisterschaft im Mogeln gebracht hat, lasse oh mich natürlich nicht mehr darauf ein. Zu guter Letzt blieb uns nichts anderes übrig, als die Sache gemeinsam /.u betrachten.
    Millimeterweise hoben wir die Blechhaube hoch. Es geschah überhaupt nichts. Aber dafür fanden wir das kleine Paket. Es war an der Seitenwand des Kühlers befestigt. Die Zündschnur hatte man so raffiniert an der Steuersäule festgemacht, daß die Sache bei der leisesten Steuerdrehung hätte in die Luft fliegen müssen.
    Phil holte sein Taschenmesser hervor und entfernte das Himmelfahrtspaket. Ich drehte inzwischen die Schnur von der Steuersäule ab. Dann grinsten wir uns vielsagend an.
    »Jetzt bist du dran«, sagte Phil.
    »Wieso?«
    »Weil Mister High sagte, wenn noch der leiseste Anschlag auf dein kostbares Polizistenleben erfolgte, dann müßtest du dich selber damit beschäftigen, deine Feinde zu finden.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Und langsam fängt die Sache auch an, mich zu interessieren. Aber gnade Gott den Burschen, wenn ich sie gefunden habe. Dynamitpakete sind schließlich keine Scherzartikel.«
    Gerade als wir zum Distriktsgebäude gingen, um das Sprengstoffpäckchen ins Labor zur Untersuchung zu bringen, knallte es.
    Na, wir lagen flach auf der Straße, bevor einer hätte bis drei zählen können. Irgendwo splitterte Glas. Ich hetzte auf und jagte in drei Sprüngen über den Bürgersteig und in den Eingang.
    Dann peilte ich vorsichtig zurück auf die Straße. Die Neugierigen hatten sich verzogen, als sie hörten, daß es krachte. Aber Phil lag vor dem Bürgersteig und rührte sich nicht.
    Ich jagte hinaus auf die Straße, griff Phil unter den Schultern und zerrte ihn ins Haus. Dabei knallte es aus mehreren Waffen. Aber ich konnte nicht daruf achten, ob die Schüsse aus unserem Gebäude oder wo sie sofist herkamen.
    Im Korridor legte ich Phil nieder. Ein Doktor kam schon mit wehendem weißen Kittel.
    »He, Doc!« rief ich ihm zu. »Kümmern Sie sich um Phil!«
    Dann riß ich meine Null-acht aus dem Halfter und hetzte wieder hinaus zum Eingang.
    Vorsichtig peilte ich um die Hausecke. Totenstille. Ich fluchte und schob meine Pistole wieder zurück unter die Jacke. Vor dem Distriktsgebäude des FBI länger als eine halbe Minute herumzuknallen, das ist glatter Selbstmord. Die Burschen wußten es sicher und hatten sich garantiert gleich nach den ersten-Schüssen verzogen.
    Ich holte das Sprengstoffpaket, das ich während der Schießerei zwischen einem parkenden Wagen und dem Bordstein abgelegt hatte und ging zurück ins Haus. Phil kam mir schon entgegen. Er ging ein bißchen unsicher und sah blaß aus. Aber grinsen konnte er, well, wirklich. Gott sei Dank.
    An der Stirn, etwas zur Schläfe hin, hatte er ein dickes Pflaster. Wahrscheinlich einen Streifschuß, der ihn für ein paar Minuten bewußtlos gemacht hatte.
    Er sah mich an und sagte:
    »Ist das unser Fall?«
    Ich nickte:
    »Das ist unser Fall.«
    Wir gaben

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