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0016 - Die Geister von Gol

Titel: 0016 - Die Geister von Gol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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„Wenn man den leuchtenden Fleck für sich betrachtet. Wenn man aber hinzu nimmt, daß ein paar Augenblicke zuvor zwei unserer Generatoren einen völlig unverständlichen Zirkus vollführt haben, was dann?". Er winkte ab. „Ich weiß, was Sie sagen wollen: Es kann ein zufälliges Zusammentreffen sein, nicht wahr? Wissen Sie was? Wir werden warten. Wenn hier methodische Kräfte am Werk sind, dann werden wir noch öfter mit ihnen zu tun bekommen. Vorläufig scheinen sie noch nicht genug Energie zu haben, um uns ernsthaft in Gefahr zu bringen."
    Er sah auf die Uhr.
    „Von dem Wagen wäre wieder eine Meldung fällig", murmelte er. Sie kam ein paar Augenblicke später. Tanaka Seiko berichtete, daß der Ultrarotscheinwerfer ausgefallen sei und der Wagen in Blindfahrt seinen Heimweg zu finden versuche. Rhodan bat um Peilimpulse, nach denen er sich richten könne. Bull besorgte ihm die Impulse und wandte sich an Crest.
    „Gewitter überall", sagte er ein wenig spöttisch. „Die Blitze schlagen sogar schon in Scheinwerfer!"
     
    *
     
    Der Bildschirm war nahezu überflüssig; trotzdem hatte Rhodan ihn nicht, abgeschaltet. Während er den Wagen behutsam in Richtung der Peilimpulse steuerte, die von der STARDUST herkamen, starrte er, in Gedanken versunken, auf das konturlose Grau der Umwelt.
    Er wußte, daß er einen Eisfelsen noch nicht einmal dann würde sehen können, wenn er dicht vor ihm stand. Die Gol-Atmosphäre war zu dicht, als, daß sie selbst den hellsten Sonnenstrahl nicht schon nach ein paar Millimetern Weglänge völlig absorbiert hätte.
    „Peilsignale werden schwächer, Sir!" meldete Deringhouse.
    Rhodan kannte den Effekt. Er hielt den Wagen an und stieß ein Stück zurück. Er fuhr so lange, bis Deringhouse meldete, daß die Signale wieder in der üblichen Intensität ankamen. Dann schwenkte er nach rechts aus und fuhr wieder vorwärts. Der Wagen bewegte sich im Schrittempo.
    Deringhouse sagte beruhigend: „Alles in Ordnung, Sir. Wir können weiter."
    Es hatte sich herausgestellt, daß die Peilimpulse empfindlicher auf Hindernisse reagierten als Deringhouses Ortergerät, das zwischen flüssigem, gasförmigem und festem Methan kaum unterscheiden konnte. Sobald sich ein Hindernis zwischen die STARDUST und den Raupenwagen schob, wurden die Impulse schwächer. Deringhouse hatte es beim erstenmal übersehen, und Rhodan hatte den Wagen, glücklicherweise mit geringer Geschwindigkeit, gegen einen Eisbrocken gesteuert. Seitdem achtete Deringhouse sehr genau auf die Intensität der Impulse.
    Tanaka Seiko saß vor seinem Telekomgerät. Er konnte die Peilimpulse der STAR-DUST klar empfangen und sogar die Unterschiede in ihrer Intensität ausmachen, allerdings nicht so exakt wie Deringhouses Meßgeräte.
    Das war alles, was Tanaka hören konnte. Außer den Impulsen gab es nur das übliche atmosphärische Rauschen." Sonst gab es nichts. Wirklich nichts? Tanaka fragte sich, ob das eigenartige Summen in der Tat nur von den atmosphärischen Störungen herrührte. Störungen waren gewöhnlich wechselnd in ihrer Intensität, nach den Gesetzen der Statistik manchmal stärker, manchmal schwächer.
    Diese Schwankungen stellte Tanaka auch hier fest. Aber hinter allem hielt sich in konstanter Stärke das eigenartige Summen. Er überlegte sich, ob er Rhodan darauf aufmerksam machen solle, als das Summen plötzlich zum Dröhnen anschwoll, das ihm Kopfschmerz verursachte.
    Im selben Augenblick fuhr Rhodan auf.
    Auf dem grauen Bildschirm zeigte sich ein heller Fleck. Klein und anscheinend kugelförmig im ersten Augenblick, dann jedoch größer und nach allen Seiten zerfließend. Rhodan brachte den Wagen mit einem harten Ruck zum Stehen.
    „Sir!" stöhnte Tanaka. „Ja?"
    „Ich ... ich empfange etwas. Dröhnen, ziemlich laut. Mir zerspringt der Schädel!"
    „Aushalten!" knurrte Rhodan und starrte auf den hellen Fleck.
    Eine Idee kam ihm. Er schob den Ultrarotfilter aus dem Empfangskanal und sah, wie der Fleck verschwand. Er nahm den Filter wieder herein, und der Fleck tauchte wieder auf.
    „Ultrarot", murmelte Rhodan. Ein fahles Leuchten mischte sich in die Dunkelheit. Es kam von oben von dort, wo sich die Orterantennen befanden.
    „Abschalten!" schrie Rhodan. Mit einem Faustschlag schaltete Deringhouse den Orter ab. Das Leuchten wurde augenblicklich schwächer und war nach wenigen Augenblicken ganz verschwunden. Dafür war der Fleck ein wenig größer und heller geworden.
    „Ihre Antenne hat geglüht", sagte Rhodan, ohne den

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