Daytrading - Schnell, Schneller, Scalping
V ORWORT
»I F YOU DONT RISK ANYTHING , YOU RISK EVEN MORE «
– Erica Jong
Um in den immer komplexer werdenden Märkten erfolgreich zu bestehen, müssen Sie Marktstrukturen verstehen und in der Lage sein, Ihr Risiko aufmerksam zu steuern.
Leider haben gerade Anfänger eine zu einfache Vorstellung vom Trading. Das Bild, das von der Börse und der Trading-Branche kreiert wird, ist nicht immer ganz korrekt.
Um ein Verständnis für die Märkte zu entwickeln, brauchen Sie Kenntnisse über die Zusammenhänge in der Wirtschaft, aber vor allem auch technische Kenntnisse. Nur so
verstehen Sie, wie Phänomene wie Short-Squeezes, Volatilität, Korrelationen oder zum Beispiel der so oft erwähnte »Flash Crash« vom Mai 2010 entstehen. Das bedeutet
nicht, dass Sie Wirtschaft oder Mathematik studieren müssen, doch die Anforderungen an den »modernen« Trader sind mittlerweile größer als vielleicht noch vor fünf
Jahren. Die Komplexität nimmt zu. Der computergestützte Handel wird langfristig den Parketthandel aussterben lassen. Sicher ist aber auch, dass es immer Trends geben wird und dass der
Mensch auch zukünftig ähnlich auf Angst und Gier reagieren wird. So wird sich auch in der Zukunft mit langfristigen Trades gutes Geld verdienen lassen. Doch als »Hobbytrader«
ist man mittlerweile in einer ungünstigen Position – arbeitet man dazu noch mit unpassenden Tools, geringer Kapitaldecke und schlechten Brokern, sollte man es gleich bleiben
lassen.
Trading ist in der Theorie einfach: billig kaufen und teuer verkaufen (oder umgekehrt wenn Sie short gehen). Wenn Sie Spitzensportlern bei der »Arbeit« zusehen,
erkennen Sie eine gewisse Leichtigkeit und lassen sich vielleicht sogar zu der Behauptung hinreißen, dass Sie es eigentlich auch könnten. Für Trading-Anfänger gilt das Gleiche.
Nach einiger Zeit sind sie allerdings pleite und geben auf, oder sie werden Profis. Es gibt keine andere Option. Manche Konten werden schneller kleiner als andere, das ist der einzige Unterschied
zwischen Trading-Anfängern. Fragen Sie Ihren (CFD-)Broker, wie viele Kunden konstant Performance erwirtschaften. Die Zahl wird gering sein, das ist sicher.
Billig kaufen, teuer verkaufen: Aus der Ferne betrachtet sieht alles ganz einfach aus. Der Weg allerdings, um diese Strategie langfristig zu verfolgen, ist hart und steinig.
Sie brauchen Wissen, Übung und Erfahrung, um im Trading erfolgreich zu sein. Trading ist vor allem eine psychologische Herausforderung. Die meisten Hobbysportler sind nicht in der Lage, mit
Weltklasse-Athleten zu konkurrieren. Warum sollte also der Hobbytrader denken, er könne gegen die schlausten Köpfe der Welt ohne Weiteres bestehen? Es lässt sich nicht oft genug
betonen, dass im Trading-Geschäft der Großbanken oder Hedgefonds sehr intelligente Menschen beschäftigt sind. Das Prinzip ist immer das gleiche: Gut kapitalisierte Amateure
verlieren langfristig ihr Geld an die schlaueren und technologisch besser ausgestatteten Marktteilnehmer, die nur darauf warten, es einzusammeln.
Dennoch: Es ist möglich, mit Trading von zu Hause aus erfolgreich an der Börse zu bestehen!
Leider vermittelt die Branche häufig ein falsches Bild davon, was notwendig ist, um tatsächlich erfolgreich zu traden. Es gibt unzählige Seminare, Gurus,
Börsenbriefe und schlechte Broker, die Ihnen die Entscheidung schwermachen werden. Daytrading (ernsthaft betrieben) ist ein Fulltime-Job. Auch Swingtrading funktioniert nur, wenn Sie sich
täglich mit den Märkten auseinandersetzen, ansonsten verlieren Sie das Gefühl für die Marktbewegungen.
Wir hatten die Gelegenheit, in kurzer Zeit mehrere Marktphasen zu durchleben: Der Bullenmarkt 2003 bis 2005, die Topbildung in Rohstoffen und Aktienindizes, die Finanzkrise
2008, die Bodenbildungsphase der Aktienmärkte, die anschließende Bärenmarktrallye, die Eurokrise, den Flash Crash 2010 und vieles mehr. Leser unseres Blogs
» www.daytrading.de « kamen und gingen in dieser Zeit, nur sehr wenige blieben dauerhaft. Die meisten, die uns treu blieben, sind Day-Trader.
Interessanterweise herrscht die gängige Meinung, dass Daytrading der risikoreichste Trading-Stil sei. Fakt ist allerdings: Je mehr Orders man im Rahmen seiner Strategie
durchführt, desto kleiner wird das Risiko, Geld zu verlieren, wenn man denn weiß, was man tut. Der Grund liegt darin, dass man Risiko intelligenter allokieren und schneller auf
Marktänderungen reagieren kann.
Brian Shannon, Trader und
Weitere Kostenlose Bücher