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0016 - Die Geister von Gol

Titel: 0016 - Die Geister von Gol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Blick vom Bildschirm zu wenden. Deringhouse gab keine Antwort Eine Antenne konnte nicht glühen. Aber den Effekt auf dem Bildschirm hatte er selbst gesehen.
    „Ich fahre auf ihn zu!" sagte Rhodan mit heiserer Stimme. „Deringhouse, achten Sie auf die Peilsignale!"
    Der Motor begann zu summen, der Wagen ruckte an. Meter um Meter näherte er sich dem rätselhaften Leuchtfleck. Wenigstens erschien es am Anfang so. Von einem gewissen Zeitpunkt ab veränderte der Fleck seine Größe nicht mehr. Es sah so aus, als weiche er in dem gleichen Tempo aus, mit dem der Wagen sich ihm zu nähern versuchte. „  Rhodan fuhr ein paar hundert Meter weit, dann hielt er an.
    „Zwecklos", brummte er enttäuscht. „Er führt uns an der Nase herum. Vielleicht ist er nur dazu da, um uns in die Irre zu locken. - Deringhouse, welche Richtung?"
    „Nullnullacht Grad Sir."
    „Keine Schwierigkeiten?"
    „Voraussichtlich keine."
    „Entfernung?"
    „Noch zweitausend Meter. Sir."
    Diese zweitausend Meter kosteten sie nahezu eine halbe Stunde.
    Der Methansee, in den der Wagen schließlich eintauchte, erschien Rhodan wie ein heimatlicher Vorgarten. Mit Elan ließ er das schwerfällige Fahrzeug untertauchen und lenkte es zielsicher auf die Schleuse der STARDUST zu, in der Bull einen stark strahlenden Scheinwerfer hatte aufstellen lassen.
    Als sich die Schleusentore hinter dem Wagen schlössen und die mächtigen Pumpen vorsichtig das gefährliche Methan gegen atembare Luft austauschten, hatten sie die Gefahr überstanden. Ein wenig erschöpft kletterten sie aus dem Wagen, nahmen den Antigravlift nach oben und standen zwei Minuten später in der Zentrale.
     
    *
     
    Rhodan stand mit dem Rücken zu denen, die ihm zuhörten. Das waren Bull, Crest, Thora und die beiden Majore Deringhouse und Nyssen.
    „Ihre Gewitter-Theorie", sagte Rhodan, „halte ich für ausgezeichnet, Crest. Allerdings nur...", dabei fuhr er auf dem Absatz herum und starrte den Arkoniden an, „. um die Mannschaften damit zu beruhigen. Wer sollte wissen, daß wir es hier nicht mit zufälligen Dingen oder Ereignissen zu tun haben."
    „So!" machte Crest. „Woher wissen wir das?"
    „Tanaka gibt an", erklärte Rhodan bereitwillig, „daß der Leuchtfleck, den wir vom Wagen aus beobachteten, Hyperstrahlung aussendete. Tanaka kann Hyperstrahlung von einfacher elektromagnetischer Strahlung durch die Intensität seines Kopfschmerzes unterscheiden. Eine elektrische Energieform, die Hyperstrahlung emittiert, gibt es nicht!"
    Er ging ein paar Schritte hin und her. Seine Zuhörer folgten ihm mit gespannten Blicken.
    „Noch etwas", fuhr Rhodan fort. „Irgend etwa dort draußen machte mir meinen Scheinwerfer zuschanden. Ich hatte den Eindruck, daß die Energie aus dem Aggregat förmlich herausgesaugt wurde. Dabei wurde die Leitung überbelastet und schmolz durch. Ein paar Minuten später begegnete uns mitten in der Gol-Einsamkeit ein Leuchtwesen, das ultrarot strahlte, im gleichen Spektralbereich also wie unser Scheinwerfer. Außerdem ..."
    „Sind Sie nicht ein wenig voreilig?" fragte Thora dazwischen. „Leuchtwesen! Wollen Sie behaupten, daß diese Dinge Wesen sind?"
    „Warten Sie!" bat Rhodan. „Ich weiß noch etwas anderes: Deringhouse versuchte, das Ding anzupeilen. Er bekam keinen Reflex auf den Bildschirm, aber seine Antenne fing an zu glühen. Ich bin überzeugt, daß wir denselben Effekt wie bei unserem Scheinwerfer erlebt hätten, wenn Deringhouse seinen Orter nicht schnell genug abgeschaltet hätte."
    Er stand vor seinen Zuhörern und sah sie der Reihe nach an, die Arme auf dem Rücken verschränkt. Als er wieder zu sprechen begann, tat er es mit harter, eindringlicher Stimme.
    „Es gibt für alle diese Zwischenfälle, von dem Flackern unserer Schutzschirme kurz vor der Landung bis zu dem Glühen von Deringhouses Ortungsantenne, keine vernünftige Erklärung außer der, daß etwas oder jemand auf diesem Planeten die Fähigkeit besitzt, Energie gleich welcher Art in sich aufzusaugen und, daß er von dieser Fähigkeit reichlichen Gebrauch macht."
    Schweigen entstand und hielt eine Zeitlang an. Zu lange für Reginald Bull.
    „Sollen wir uns", brach er los, „unter diesem Etwas oder Jemand ein lebendes, vielleicht gar intelligentes Wesen vorstellen?"
    Rhodan lächelte.
    „Das ist eine Frage, mit der wir uns herumschlagen müssen. Die Antwort läßt sich in ein paar Worten geben, aber dadurch wird sie nicht leichter begreiflich. Tanaka hat festgestellt, daß diese Wesen

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