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0017 - Planet der sterbenden Sonne

Titel: 0017 - Planet der sterbenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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geschlossen hatte.
    Er überlegte sich, ob er Crest um seine Meinung fragen solle. Aber was konnte Crest besser wissen als er selbst? Seit der intensiven Hypnoschulung besaß er die gleichen Kenntnisse wie Crest, und da er sie auf einmal und auf ziemlich unnatürliche, komprimierte Art erworben hatte, verfügte er leichter und mit mehr Übersicht über sie als Crest, bei dem sie allmählich organisch im Laufe seiner Entwicklung gewachsen, waren und sich angesammelt hatten.
    Nein, Crest konnte ihm nicht helfen. Er mußte selbst eine Antwort finden. Er schnallte das Futteral mit dem Ultrarotglas ab und legte es auf ein kleines Regal, das zur Inneneinrichtung des Zeltes gehörte.
    Etwas störte ihn, als er das Futteral dort hinlegte, aber er wußte nicht was. Er wandte sich wieder seinen Gedanken zu und hockte sich auf die Kante des bettähnlichen Gestells, das ihm als Lager diente.
    Sein Blick fiel auf das Regal.
    Und plötzlich wußte er, was ihn gestört hatte.
    Bevor er mit Deringhouse und Tanner hinausging, hatte er den Taschen-Telekom auf den gleichen Platz gelegt, an dem jetzt das Futteral mit dem Fernglas lag.
    Jetzt war er nicht mehr da.
    Er sprang auf und durchsuchte das Regal. Es war nicht höher als einen halben Meter und hatte nur zwei Zwischenbretter. Auf keinem von ihnen lag der Telekom. Er suchte in den Taschen seines Schutzanzuges, unter dem Bett, in der Schleuse, aber das kleine Gerät blieb verschwunden.
    Ohne darüber nachzudenken, daß dies ein weiterer telekinetischer Trick des unbekannten Gegners sein könne, lief er hinaus, um die Wache zu alarmieren. Im Augenblick war er noch fest davon überzeugt, daß jemand in seinem Zelt gewesen sein und den Telekom mitgenommen haben müsse.
    Er stapfte aus der Schleuse hinaus und sah sich um. Die fünf Zelte standen ruhig und schweigend. Ein Schatten bewegte sich auf der Flanke des südlichen Hügels.
    „He, Wache!“ schrie Rhodan in das Mikrophon seines Helmsenders.
    In diesem Augenblick bekam er einen kräftigen Stoß in den Rücken. Er taumelte vornüber, und ein blauweißer Blitz blendete seine überraschten Augen. Die Außenmikrophone des Helms übertrugen den krachenden Donner, der zur gleichen Zeit einsetzte.
    Etwas warf ihn mit aller Wucht zu Boden. Er hörte Sand auf seinen Helm prasseln und wußte nicht, was eigentlich los war. Ziemlich unsicher kam er wieder auf die Beine. Der Blitz hatte ihn geblendet, und alles, was er sah, waren tanzende bunte Ringe.
    Er rief nach der Wache. Einen der Posten hatte er kurz vor der Explosion auf dem Hang des südlichen Hügels gesehen. Das waren nur ein paar Meter - warum war der Kerl nicht schon längst hier?
    Als seine Augen sich zu beruhigen begannen, sah er den Krater im Sandboden, ein häßliches, kreisrundes Loch von etwa zehn Metern Durchmesser. Es befand sich dort, wo vor ein paar Augenblicken noch sein Zelt gestanden hatte, und von dem Zelt war nichts mehr zu sehen.
    Die beiden Nachbarzelte hatten schwere Schlagseite. Offenbar hatten sie jedoch dichtgehalten, denn die Leute, die nun verstört und fluchend herausgestolpert kamen, hätten den Schock einer explosiven Dekompression nicht überstehen können.
    Plötzlich war wirres Durcheinander in Rhodans Helmempfänger. Jedermann schrie seine Fragen in die Gegend, und es bedurfte mehrmaliger Aufforderung, bis die Leute endlich so ruhig waren, daß Rhodan sich verständlich machen konnte.
    „Jedermann hält sich dem Trichter fern!“ befahl Rhodan. „Vielleicht gibt es dort Spuren. Außerdem verbringen wir den Rest der Nacht im Freien. Deringhouse, suchen Sie einen geeigneten Ruheplatz. Er soll wenigstens hundert Meter von dem Lager entfernt sein. - Wache! Wo sind die Wachen?“
    „Hier, Sir!“ Drei Männer traten vor.
    „Wer von Ihnen war im Augenblick der Explosion in der Nähe meines Zeltes?“ Keiner meldete sich.
    „Ich sah einen von Ihnen drüben auf dem Hang des Südhügels. Wer war das?“ Niemand.
    „Ich verdächtige niemand“, erklärte Rhodan, so ruhig er konnte. „Ich will wissen, ob der, der dort drüben gestanden hat, jemanden sehen konnte.“ Keiner der drei wollte derjenige gewesen sein, den Rhodan auf dem Hügelhang gesehen hatte. Rhodan drang nicht weiter in die Leute. Er würde auch ohne ihre Aussage erfahren, woran er war.
     
    *
     
    Deringhouse hatte einen geeigneten Platz gefunden. Die Leute hatten die Aero-Heizungen ihrer Schutzanzüge in Betrieb gesetzt und sich niedergelegt.
    „Sie hatten nichts Explosives in Ihrem

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