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0017 - Planet der sterbenden Sonne

Titel: 0017 - Planet der sterbenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Zelt, Sir?“ fragte Deringhouse.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Darüber denke ich schon die ganze Zeit nach. Ich glaube, nein. Außerdem habe ich festgestellt, daß jemand bei mir im Zelt gewesen sein muß, während wir drei nach den Mausbibern Ausschau hielten.“
    Er erzählte die Geschichte von dem verschwundenen Taschen-Telekom.
    Tanner kniete währenddessen am Rand des Trichters. Das Loch war ziemlich tief, etwa dreieinhalb Meter.
    Was auch immer Rhodans Zelt in Fetzen gerissen hatte, seine Wirkung war mehr nach unten als horizontal gerichtet gewesen.
    Im anderen Falle wären die übrigen Zelte jetzt ebenso wie meines, dachte Rhodan zornig.
    Tanner stand auf. Rhodan sah ihn mit den Schultern zucken, und die Hände in ratloser Bewegung an seinem Anzug abwischen.
    „Was finden Sie?“
    „Nichts, Sir. Wenn Sie mich fragen: es war eine Dynamit-Stange oder eine TNT-Kapsel. Nichts Modernes. Es stinkt nach verbranntem Sprengstoff.“
    Rhodan stieg in das Loch hinunter. Im Schein seiner Lampe sah er Brandspuren und eine Art Pulverschleim, der den aufgerissenen Sand überzog. Wenn er die kleine, etwa einen Kubikzentimeter fassende Schleuse rechts neben der Sichtscheibe seines Helms betätigte und nach der Außenluft-Probe schnupperte, die er dadurch hereingelassen hatte, dann roch er dasselbe wie Tanner: verbrannten Sprengstoff.
    In der Zwischenzeit war Major Deringhouse zu dem Hügel hinübergegangen, auf dessen Hang Rhodan den Posten gesehen zu haben glaubte.
    „Wo war es etwa, Sir?“ rief er herüber. „Hier?“
    „Ein wenig weiter nach rechts - ja, diese Richtung - und ein paar Meter höher.“ Deringhouse folgte den Anweisungen. Die Nacht war ziemlich finster, wenn es um Einzelheiten ging, die jemand beobachten wollte; Rhodan konnte nicht erkennen, was der Major tat.
    Nachdenklich stand er mit Tanner zusammen am Rand des Trichters. Tanner wollte etwas sagen, aber in diesem Augenblick schrie Deringhouse.
    „Kommen Sie, Sir!“ Er schien ziemlich aufgeregt. Mit weiten Schritten, von der geringen Gravitation begünstigt, schoß Rhodan hinüber. Nach einem hastigen Sprung landete er ziemlich genau auf Deringhouses Schultern. Deringhouse hockte im Sand und richtete den Strahl seiner Lampe auf etwas.
    Eine Spur!
    Der Sand, der den Hang des Hügels bedeckte und vom Wind in ständiger Bewegung gehalten wurde, war nicht das ideale Medium für einen Abdruck, der deutlich und haltbar sein sollte.
    Aber dies hier war eine Spur.
    Zwei Reihen lochartiger Abdrücke, die parallel zueinander - mit etwa einer Handspanne Abstand - schräg den Hügel hinauf liefen. Der Abstand zwischen den einzelnen Löchern betrug nicht mehr als fünfundzwanzig Zentimeter, wie Deringhouse feststellte. Alles in allem war es eine sehr seltsame Spur. Deringhouse betrachtete sie mit geneigtem Kopf.
    „Ein zweibeiniges Wesen, würde ich sagen. Eine vierbeinige Spur sieht anders aus.“
    „Hüten Sie sich vor voreiligen Schlüssen!“ warnte Rhodan. „Es könnte ebenso gut ein langer, schmaler Tausendfüßler gewesen sein.“ Rhodan wußte plötzlich, daß er vorhin keine Wache gesehen hatte. Es war der Schatten des Wesens gewesen, von dem diese Spur stammte. Der Schatten des Wesens, das in seinem Zelt gewesen war und eine Bombe gelegt hatte. Eine Bombe, die etwa fünf Minuten, nachdem er das Zelt durch die Schleuse betreten hatte, explodiert war. Als sei sie über einen Zeitzünder mit einer der, Schleusentüren gekoppelt gewesen.
    Vielleicht war sie das auch.
    Er wäre mit seinem Zelt in die Luft geflogen, wenn er nicht das Verschwinden des Telekom-Gerätes entdeckt und einen Schluß daraus gezogen hätte, der angesichts der Tatsache, daß es auf dieser Welt von Telekineten wimmelte, ziemlich einfältig gewesen war.
    Es wäre recht und billig gewesen zu glauben, die unbekannten Telekineten hätten sich mit dem Telekom einen neuen Spaß erlaubt. Aber nein, er war überzeugt gewesen, das Gerät sei ihm gestohlen worden.
    Was sang und winselte da?
    Der Wind. Der ewige Wind dieser Welt, der die Sandkörner in Bewegung hielt und sie aneinander rieb.
    Tanner stand ein wenig abseits. Deringhouse dicht unter dem Kamm des Hügels, er selbst an der Stelle, an der diese sinnlose Spur plötzlich begann.
    Drei verlorene Gestalten in einer fremden Welt. Deringhouse hatte seine Lampe ausgeschaltet. Keiner sagte ein Wort. Rhodan fühlte, wie ihm ein Schauder über den Rücken kroch.
    Wer hatte die Bombe gelegt? Oder - was hatte die Bombe gelegt?
    Ein

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