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002 - Der Safe mit dem Rätselschloß

002 - Der Safe mit dem Rätselschloß

Titel: 002 - Der Safe mit dem Rätselschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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hatten.«
    »Sie taten recht daran«, sagte sie. Wohl fühlte sie, daß es eine schwache Erwiderung war, aber es fiel ihr nichts Besseres ein.
    »Und das wäre alles«, schloß er unvermittelt und sah nach der Uhr.
    »Sie müssen noch eine Tasse Tee trinken, ehe Sie gehen«, sagte sie hastig.
    Da ertönte draußen der geisterhaft schrille Ton einer Autohupe, und Jimmy lächelte.
    »Das ist Angels neueste Entdeckung«, bemerkte er und wußte nicht recht, ob er seinen energischen Freund wegen der Unterbrechung des Tete-a-tete segnen oder verfluchen sollte.
    »Oh!« sagte das junge Mädchen, ein wenig bestürzt, wie ihm schien.
    »Angel experimentiert fortwährend mit neuen lärmenden Geräuschen«, erklärte Jimmy, »und irgend jemand hat ihm die Bekanntschaft einer Autosirene vermittelt, die eine beinahe menschliche Stimme haben soll.«
    Es klingelte, und Angel wurde ins Zimmer geführt.
    »Ich komme nur auf ein paar Minuten«, sagte er fröhlich. »Ich wollte Jimmy doch noch mal sehen vor seiner großen Fahrt, und da ich unerwartet verreisen muß -«
    »Vor seiner großen Fahrt?« wiederholte Kathleen langsam. »Gehen Sie denn weg?«
    »Freilich geht er weg«, sagte Angel, Jimmys finstere Blicke übersehend. »Ich dachte, er hätte es Ihnen schon erzählt.«
    »Ich -« begann Jimmy.
    »Er geht in den Französischen Kongo, um Elefanten zu schießen«, schwatzte Angel weiter, »obwohl ich erst noch entdecken muß, was ihm die armen Elefanten getan haben.«
    »Aber das kommt doch so plötzlich!«
    Sie war mit dem Teezeug beschäftigt und drehte ihnen den Rücken zu, so daß Jimmy nicht sehen konnte, wie ihre Hand zitterte.
    »Sie verschütten die Milch«, sagte der naseweise Angel. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Nein, danke«, erwiderte sie gereizt.
    »Der Tee ist köstlich«, fuhr der keineswegs eingeschüchterte Angel fort, als er seine Tasse erhalten hatte. Er war gekommen, um eine Pflicht zu erfüllen, und das führte er auch durch. »Am Sangarfluß werden Sie keinen Tee bekommen, Jimmy. Ich muß es wissen, denn ich bin dort gewesen, aber hinkriegen würde mich keiner wieder - und wenn sie mich zum Gouverneur der ganzen Provinz machen würden.«
    »Warum?« fragte Kathleen in dem vergeblichen Bemühen, gleichgültig zu scheinen.
    »Achten Sie bitte nicht auf Angel, Fräulein Kent«, flehte Jimmy, und boshaft fügte er hinzu: »Angel ist nämlich Großwildjäger und möchte Ihnen mit seinen weiten und gefahrvollen Reisen imponieren.«
    »Jawohl«, stimmte Angel höchst befriedigt bei, »aber trotz alledem, Fräulein Kent, muß ich bei meinen Aussagen über den Französischen Kongo bleiben. Es ist ein todbringendes Land, voll von Fieber. Ich habe Leute gekannt, die um vier über Kopfschmerzen klagten und um zehn tot waren. Jimmy weiß das.«
    »Sie sind heute nicht sehr amüsant«, meinte das junge Mädchen. Sie fühlte sich unerklärlich schwach und versuchte sich einzureden, es seien noch die Wirkungen der kürzlich überstandenen aufregenden Erlebnisse.
    »Ich war mal mit ‘ner kleinen Gesellschaft auf dem Sangarfluß«, erzählte Angel, nachdenklich zur Decke aufblickend. »Wir waren noch dazu auf Elefanten aus -‘ne schrecklich gefährliche Sache. Ich weiß von einem Elefantenbullen, der den Jäger ge stellt hat -«
    »Angel!« tobte Jimmy, »wollen Sie gefälligst Ihre Erinnerungen für eine spätere Gelegenheit aufsparen?«
    Angel erhob sich und stellte traurig seine Teetasse hin.
    »Ach ja!« seufzte er kummervoll, »schließlich ist das Leben eine Last, und man kann ja ebensogut im Französischen Kongo sterben - obwohl das ‘ne besonders einsame Gegend zum Sterben ist - als sonst irgendwo. Leben Sie wohl, Jimmy.« Er hielt ihm traurig die Hand hin.
    »Seien Sie doch nicht so albern!« bat Jimmy. »Ich werde Sie von Zeit zu Zeit benachrichtigen, wie es mir geht. Sie können Ihre Briefe über Sierra Leone schicken.«
    »Das Grab des weißen Mannes!« murmelte Angel hörbar.
    »Und ich lasse Sie rechtzeitig wissen, wann ich wiederkomme.«
    »Wenn!« sagte Angel bedeutungsvoll. Er schüttelte Jimmy schlaff die Hand, wie einer, der auf ewig Lebewohl sagt. Dann verließ er das Zimmer, und sie hörten das unheimliche Klagen seiner Patentsirene schwächer und schwächer werden.
    »Verwünschter Kerl!« sagte Jimmy. »Mit seinem verdrießlichen Gesicht und seiner übertriebenen Schwarzseherei kann er -«
    »Warum haben Sie mir nicht gesagt, daß Sie weggehen?« fragte Kathleen ihn ruhig. Sie stand am Kamin,

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