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002 - Der Safe mit dem Rätselschloß

002 - Der Safe mit dem Rätselschloß

Titel: 002 - Der Safe mit dem Rätselschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Spedding«, unterbrach ihn Angel, »darf ich Sie vielleicht daran erinnern, daß eine Dame anwesend ist und Sie noch immer ihren Hut aufhaben.«
    »Ich bitte tausendmal um Entschuldigung«, sagte der Anwalt mit sarkastischem Lächeln und nahm den Hut ab. Angel streckte die Hand danach aus, und ganz mechanisch überließ ihm der Anwalt seinen Zylinder.
    Angel besah sich den Hutkopf; die seidigen Härchen standen gegen den Strich und waren mit feinem Staub bedeckt.
    »Wenn Sie meinen Kammerdiener spielen wollen«, sagte der Anwalt, »so habe ich nichts dagegen einzuwenden.«
    Angel erwiderte nichts, sondern stellte den Hut sorgfältig auf den Mosaikfußboden der Halle.
    »Sollten Sie vor der Öffnung des Safes den Wunsch haben«, sprach der Anwalt, »noch irgendeine Frage zu stellen oder irgendeinen berechtigten Einwand zu erheben, so werde ich Sie mit dem größten Vergnügen anhören.«
    »Ich habe nichts zu sagen«, erwiderte Angel.
    »Oder Sie?« zu Jimmy gewandt.
    »Nichts«, lautete die lakonische Antwort.
    »Oder vielleicht Fräulein Kent … ?«
    Kathleen sah ihm gerade in die Augen und antwortete kühl:
    »Ich möchte mich dem Vorgehen meiner Freunde anschließen.«
    »So bleibt mir nur noch übrig«, sagte der Anwalt nach einer kaum wahrnehmbaren Pause, »die Anweisung des Herrn Connor auszuführen.«
    Er ging auf die eiserne Treppe zu und begann hinaufzusteigen. In halber Höhe blieb er stehen, um Atem zu schöpfen. Er befand sich auf einem kleinen Absatz, gerade vor dem polierten Granitblock, der anzeigte, wo die Asche des alten Reale ruhte.
    Pulvis cinis et nihil lautete die Inschrift. »Staub, Asche und nichts«, murmelte der Anwalt. »Ein angemessener Nachruf für einen Menschen, der den Schatten der Eitelkeit nachstrebt.«
    Sie sahen ihn hinaufklettern, bis er die breite Plattform vor der Safe-Tür erreicht hatte. Dann beobachteten sie, wie er einen Zettel aus der Tasche zog und ihn durchlas. Aufmerksam blickte er darauf nieder, dann drehte er vorsichtig die Scheiben, bis einer nach dem anderen der gewünschten Buchstaben dem Zeiger gegenüberstand. Dann drehte er an dem schweren Griff des Geldschrankes. Er drehte und zog, aber die stählerne Tür rührte sich nicht. Er bückte sich und drehte die Scheiben noch einmal, und wieder packte er den Griff mit demselben Ergebnis. Ein dutzendmal wiederholte er dasselbe Verfahren und ein dutzendmal widerstand die Tür hartnäckig seinen Anstrengungen. Dann kam er polternd die Treppe herunter und beinah taumelnd auf die kleine Gruppe in der Halle zu. Seine Augen brannten in einem unnatürlichen Glanz, sein Gesicht war totenbleich, und in dicken Tropfen stand ihm der Schweiß auf der Stirn.
    »Das Wort!« keuchte er. »S’ ist das falsche Wort.«
    Angel erwiderte nichts.
    »Ich habe es ein dutzendmal versucht«, schrie der Anwalt ganz außer sich, »und es ist nicht gelungen.«
    »Soll ich’s mal versuchen?« fragte Angel.
    »Nein, nein!« zischte der Mann. »Bei Gott nein! Ich will es noch einmal versuchen. Einer der Buchstaben muß falsch sein. Einige der Symbole haben verschiedene Bedeutung.«
    Er drehte sich um und stieg von neuem die Treppe hinauf.
    »Der Mann leidet«, sagte Jimmy mit leiser Stimme.
    »Laßt ihn leiden«, erwiderte Angel, einen harten Blick in den Augen. »Er wird noch mehr leiden müssen, ehe er seine Schurkerei gebüßt hat. Seht, er ist wieder oben. Lassen Sie die Leute herein, Jimmy, denn diesmal wird er das Wort finden - und bringen Sie Fräulein Kent weg, sobald die Geschichte losgeht.«
    Das junge Mädchen sah die plötzliche Maske von Härte, die sich über Angels Gesicht gelegt hatte, sie sah, wie er seinen Mantel abwarf, und hörte knarrende Fußtritte im Vestibül draußen. Der liebenswürdige, etwas frivole Weltmann war verschwunden, und an seiner Stelle stand der Polizeibeamte, unerbittlich wie das Schicksal. Einen neuen Mr. Angel sah sie vor sich, und sie hielt sich näher zu Jimmy.
    Ein triumphierendes Jauchzen des Mannes oben am Safe ließ sie den Blick erheben. Herzklopfend sah sie, wie die schwere Stahltür sich langsam auftat.
    Da kam ein Schrei, wie das Wutgeheul eines wilden Tieres.
    »Leer!« brüllte er.
    Betäubt und stumm stand er da; dann stürzte er sich in die große Stahlkammer, und sie hörten seine Stimme dumpf widerhallen. Bald trat er wieder auf die Plattform, in der Hand ein weißes Kuvert. Blindlings stolperte er die Treppen hinauf, keuchend hörten sie seinen Atem gehen.
    »Leer!« Seine knarrende Stimme

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