002 - Flucht von Phönix
Wissenschaftler Daniel Jansen heute einen bedauerlichen Unfall mit tödlichem Ausgang«, verkündete ein Sprecher.
Bernstein begriff sofort. Jansen war alles andere als bekannt gewesen. Die Nachricht von seinem Tod hatte nur einen Zweck. Sie sollte ihn einschüchtern. Eine unmissverständliche Drohung des Konzerns.
Schon wollte Jerry sich abwenden, als eine weitere Nachricht seine Aufmerksamkeit fesselte.
»Und nun bittet Mechanics Inc. die Bevölkerung um Hilfe bei der Suche nach einem gefährlichen Terroristen. Der Mann ist gefährlich und hat bereits mehrere Morde verübt. Auf seinen Kopf wurde eine Belohnung ausgesetzt. Es handelt sich …«
Jerry Bernstein hörte nicht weiter hin. In seinen Ohren rauschte es und die Umgebung schien einen wirren Tanz um ihn herum aufzuführen.
Es war das erste Mal, dass er sein Bild im Fernsehen sah!
*
»Eine Erklärung, wieso der Stationscomputer von Phönix mich überhaupt abgestrahlt hat, kann ich Ihnen auch nicht bieten«, schloss Ken Randall seinen Bericht.
Er saß zusammen mit Clint Fisher, Professor Bryan Holmes und Lino Frascati, dem Chef von Mechanics Inc. höchstpersönlich, in einem Konferenzraum.
Das Star Gate hatte ihn tatsächlich zur Erde zurückgeschleudert. Unbeschadet war er im Transmitter des Konzerns materialisiert. Er war kaum dazu gekommen, mehr als zwei Worte mit Holmes zu wechseln, als Fisher sie beide schon zu der Konferenz mit Frascati abgeholt hatte.
»Demnach kann man nicht von einem Fehlschlag des Projekts sprechen«, fasste der Konzernchef zusammen und streifte die Asche von seiner Zigarre ab. Wer ihn mit seiner untersetzten Gestalt, dem grauen Haar, der Stirnglatze und seinem väterlich wirkenden Verhalten erstmals sah, hätte kaum vermutet, dass er einen der mächtigsten Konzerne der Erde leitete. Man hätte ihn eher für einen kleinen Angestellten halten können.
»Diese Entdeckung ist unglaublich!«, rief Bryan Holmes aus. »Wir haben das Tor zum intergalaktischen Raum aufgestoßen.«
»Und wir werden es mit dem Leben von sechs Menschen bezahlen, wenn nicht schnellstens etwas unternommen wird«, hielt Randall dagegen. »Morgen früh sollen die anderen Mitglieder meines Teams geopfert werden, wenn wir ihnen nicht zu Hilfe kommen.«
Betretenes Schweigen folgte seinen Worten.
»Wann, sagten Sie doch gleich, sollten Ihre Begleiter getötet werden?«, erkundigte Fisher sich nach einer kurzen Pause.
»Am Morgen des 20. Julis, das habe ich doch schon gesagt.«
Fisher warf einen bedeutsamen Blick auf den Kalender, der an der Wand hing und auf den Ken Randall bislang nicht geachtet hatte.
Der Kalender zeigte auf zwanzig Uhr fünfzig am 20. Juli des Jahres 2063.
ENDE
Anhang 1: Steckbriefe
Ken Randall – Randall ist der Hauptheld der Serie ›Star Gate‹. Er ist 27 Jahre alt, am 14.11.2035 geboren und zwar in Seabath, England, früherer Bezirk Southhampton. Unverheiratet.
1,78 Meter groß, schlank, sportlich. Sein Gesicht ist etwas kantig, grüne Augen, halblanges, dunkelblondes Haar. Als Verlegenheitsgeste streicht er sich hin und wieder mit den gespreizten Fingern der linken Hand hindurch.
Randall ist als Physiker bei Mechanics Inc. ausgebildet worden und hat sogar sein Diplom erhalten. Durch seine Sportlichkeit, seinen Ehrgeiz und eisernen Willen ist er Clint Fisher aufgefallen. Dieser hat Randall angeboten, ihn als Survival-Spezialisten auszubilden, worauf unser Held eingegangen ist. Die Technik fasziniert ihn zwar, aber der Job ist ihm alles in allem zu trocken, da er das Abenteuer liebt. Er wurde an allen bekannten Waffengattungen ausgebildet; er kann fliegen, Panzer fahren und sogar U-Boote steuern, was allerdings zur Standardausbildung eines jeden Survival-Spezialisten bei Mechanics Inc. gehört. Randall hat sein Kampftraining aber durch besondere Zusatzkurse noch vertieft. Er findet Überlebensmöglichkeiten, wo keiner mehr eine Chance sieht, kann zäh und kompromisslos kämpfen, hat sich aber einen ausgeprägten Sinn für Fairness und Humanität bewahrt.
Das ist jedoch nur die eine Seite seines Charakters. Privat ist er ruhig und zurückhaltend, nicht gerade schüchtern, aber sensibel und besonnen. Er ist dafür geschätzt, dass man mit allen Problemen zu ihm kommen kann; er gilt als geduldiger Zuhörer, der auf sein Gegenüber eingeht und mit ihm gemeinsam nach Lösungen für die Probleme sucht.
Er grübelt viel nach, liest und bildet sich weiter. Hat gelegentliche Affären mit Frauen, aber die
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