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0023 - Die Geistervögel

0023 - Die Geistervögel

Titel: 0023 - Die Geistervögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durch die Rechnung gemacht. Im letzten Augenblick war es mir gelungen, Professor Harris und seine Helfer auszuschalten. Sheila hatte einen kerngesunden Jungen zur Welt gebracht, und Bill, der Vater, war selig. Er hatte sich immer einen Sohn gewünscht.
    Mit zwei Wagen fuhren wir zu den Conollys. Jane und Suko saßen in meinem Bentley.
    Der Chinese hatte es sich im Fond bequem gemacht. Auf seinem breiten Gesicht lag ein stilles Lächeln. Er hatte viel für Kinder übrig. Den kleinen John hatte er in sein Herz geschlossen. Als er ihn dann auf den Arm nehmen durfte, war er gerührt.
    Suko sah in seinem schwarzen Anzug fast so aus wie James Bonds Supergegner in dem Film Goldfinger. Fehlte nur noch die mit der Stahleinlage versehene Melone. »Das wird ein heißer Tag«, meinte Jane. »Wenn ich an all den Kuchen denke…«
    Ich warf ihr einen Blick zu. »Du könntest ruhig noch einige Pfündchen vertragen«, ärgerte ich sie.
    »Ekel.«
    Ich hatte gelogen. Jane war für mich die hübscheste Frau der Welt. Ihre Figur war einfach Spitze. Das hellrote Sommerkleid hatte einen weiten Ausschnitt, ließ die Schultern frei und wurde von dünnen Trägern gehalten. Janes blondes Haar streichelte die Haut, die eine sommerliche Bräune zeigte.
    Ich trug einen Smoking, ein dazu passendes Hemd und eine Fliege um den Hals. Bill und ich hatten abgemacht, daß wir bei ihm zuhause, die Kleidung wechselten und in den leichten Bieranzug stiegen.
    »Bist du stolz?« fragte Jane.
    Ich ließ den Bentley in eine Kurve rollen. »Wieso? Ich bin doch nicht der Vater.«
    »Patenonkel ist immerhin ein Anfang.«
    »Darf ich daraus schließen, daß du mich gern als Vater sehen würdest?«
    »Das überlasse ich deiner Fantasie.«
    Im Fond begann Suko zu lachen. »Und mich fragt keiner, wie?«
    Ich stöhnte auf. »Ihr wißt ja, Kinder, Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.«
    »Ich werde mein Kind nicht von dir erziehen lassen«, meinte Jane spitz.
    Wir flachsten noch eine Weile herum, bis wir den Bungalow der Conollys erreicht hatten.
    Es war ein Prachthaus, in L-Form gebaut, mit einem großen Garten und einem Pool hinter dem Haus.
    Langsam rollte der Bentley den Weg zum Haus hoch. Sheila stand an der Tür. Das Sonnenlicht umschmeichelte ihre Gestalt.
    Sie trug ein helles Kleid mit Spaghettiträgern und hatte das lange blonde Haar zur Seite gekämmt.
    Sheila winkte uns. Als ich ausstieg, kitzelte Wildrosenduft meine Nase. Die Blumen standen in voller Blüte. Sie gaben ein prächtiges Bild ab.
    Ich faßte Sheilas Hände. »Du bist nach dem Kind noch schöner geworden«, sagte ich.
    »Schmeichler.«
    Bill kam mit einem Tablett. Champagner perlte in langstieligen Gläsern. Noch vor der Tür ließen wir den kleinen John hochleben.
    Allzuviel trinken wollte ich nicht. Schließlich hatten Bill und ich die Geburt so gefeiert, daß wir zwei Tage später noch Nachwehen hatten und Superintendent Powell gar nicht mit mir sprach.
    Man kann aber nicht nur arbeiten oder hinter Dämonen herrennen.
    Wir leerten die Gläser.
    »Der Kuchen steht bereit«, rief Bill.
    Im Living-room war eine Tafel aufgebaut worden. Eine Konditorei zeigte sich dafür verantwortlich. Ich wies in die Runde. »Habt ihr eine Kompanie Soldaten eingeladen?«
    »Wieso?« fragte Bill. »Wer soll das alles essen?«
    »Na du.«
    »Und ich bin auch noch da«, meldete sich Suko.
    Dafür bekam er als erster einen Teller. Er nahm gleich zwei Stücke Torte. Mit Sahne. Suko dachte nicht ans Dickerwerden.
    Er hatte sowieso seine Pfunde.
    Ich gab mich mit Obstkuchen zufrieden, stach die Gabel in die frischen Erdbeeren, und da klingelte das Telefon.
    Ich schluckte. Meine Hand blieb in der Luft hängen. Sofort hatte ich ein komisches Gefühl.
    »Laß es klingeln«, knurrte ich, »das ist bestimmt für mich.«
    »Unsinn«, erwiderte Bill. »Da will jemand zur Taufe gratulieren.« Er hob ab und meldete sich mit einem forschen:
    »Conolly!«
    Einen Atemzug später wurde sein Gesicht lang. »Ah, Sie sind es, Sir«, sagte er. »Natürlich, er ist hier.«
    Ich schob den Stuhl zur Seite.
    Jane Collins kniff in meine Hüfte. »Wenn du uns jetzt im Stich läßt, John…«
    Mit einer Leidensmiene reichte Bill Conolly mir den Hörer.
    »Rate mal, wer dran ist«, flüsterte er.
    »Der Alte.«
    »Ja.«
    »Dachte ich mir doch.« Ich meldete mich.
    »Von wegen der Alte«, knurrte Superintendent Powell. »Etwas mehr Respekt, wenn ich bitten darf!«
    »Sir, ich habe Urlaub«, erinnerte ich ihn.
    Powell lachte

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