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0023 - Die Geistervögel

0023 - Die Geistervögel

Titel: 0023 - Die Geistervögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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boshaft. »Und wenn Ihre Schwiegermutter ein Kind bekommt, Sie haben zu kommen.«
    »Und was liegt außer den Ohren noch an?«
    »Sparen Sie sich Ihre Scherze, Sinclair. Auf Sie und Suko wartet ein Fall in Irland. Fahren Sie zum Flughafen. Dort erhalten sie die Unterlagen. Die Maschine nach Dublin startet in etwa zwei Stunden. Das können Sie schaffen.«
    »Worum geht es denn?« rief ich noch.
    »Steht alles in den Unterlagen.« Powell legte auf.
    Ich stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Jane Collins setzte ein drohendes Lächeln auf. »Du willst doch nicht etwa weg?«
    »Doch, Jane, ich…«
    Suko stand schon. Die beiden Tortenstücke lagen bereits in seinem Magen. »Wohin geht’s denn?«
    »Erst nach Dublin.«
    »Warum nicht gleich nach Hawaii«, rief Jane.
    »Da fliege ich vielleicht in der nächsten Woche hin.«
    »Muß das sein, John?« fragte Sheila.
    Ich hob die Schultern. »Es tut mir leid. Aber wenn Powell drängt, dann geht es wirklich um alles oder nichts.«
    »Okay, wir kennen dich ja.« Dann wandte sie sich an Bill. »Nur gut, daß du aus der Tretmühle heraus bist.«
    Bill verzog das Gesicht. »Naja…« Es war ihm anzusehen, daß er auch wieder mitmischen wollte. Aber Sheila paßte auf ihn auf. Außerdem war Bill jetzt Familienvater. Er trug nun noch mehr Verantwortung.
    Suko stand schon an der Tür. »Dann wollen wir mal!« rief er und rieb sich die Hände.
    Ich schlich davon wie ein begossener Pudel. Wohl war mir nicht in meiner Haut.
    Jane Collins aber bedachte mich mit keinem Blick.
    Im Flugzeug studierte ich die Akten. Akten war zuviel gesagt.
    Protokolle, Berichte und Zeitungsartikel waren in einem Schnellhefter untergebracht.
    Ich war zuvor noch in meinem Apartment gewesen, hatte mich umgezogen und auch meine beiden Koffer mitgenommen.
    In dem größeren Koffer befand sich das Gepäck. Der Inhalt des kleineren bestand aus Dingen, die für eine erfolgreiche Dämonenbekämpfung unerläßlich waren.
    Eine mit geweihten Silberkugeln geladene Ersatzpistole, eine Waffe, die Eichenbolzen verschoß, ein silberner Dolch, magische Kreide und eine gnostische Gemme.
    Letztere war ein ovaler Stein, der an seiner Oberfläche den Abdruck einer Schlange zeigte, die sich selbst in den Schwanz biß. Dieses Kleinod stammte von den Gnostikern, einer uralten Sekte, die auf dem Gebiet der Schwarzen Magie sehr bewandert waren und auch den Gegenzauber kannten.
    Suko hatte einen Fensterplatz und schlief selig. Daß er nicht durch seine Schnarchtöne aufwachte, wunderte mich.
    Ich blätterte die Berichte durch, las über das Auftauchen der Horrorvögel und über die Untaten, die sie vollbracht hatten. Es gab einige Zeugenaussagen, und ich war sicher, daß sich die Menschen nicht getäuscht hatten.
    Der Ort, in dem alles begonnen hatte, hieß Bantry. Dort sollte ich mich mit George Kilrain treffen, einem jungen Mann, dem die Vögel zum erstenmal begegnet waren.
    Zweimal las ich die Berichte, dann klappte ich den Ordner zusammen und griff nach den Zigaretten.
    Links neben mir – und nur durch den Gang getrennt – saß ein dunkelhaariges Wesen, das mir bekannt vorkam. Auch die Frau warf mir hin und wieder forschende Blicke zu. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich sie.
    Sie trug eine Lockenfrisur, hatte ein rundes Gesicht und eine freche Stupsnase. Der volle Mund war hellrot geschinkt, und auch auf den runden Wangen lag etwas Rouge. Sie trug ein leichtes, hellblaues Sommerkostüm aus Jeansstoff, und auf ihrem Schoß lag eine Handtasche.
    Wir befanden uns bereits über dem Meer, da sprach sie mich an.
    »Entschuldigen Sie, Mister, aber Sie sind John Sinclair, wenn ich mich nicht irre?«
    Ich beugte mich nach links, etwas in den Gang hinein, und mußte erst die prachtvoll gewachsenen Beine der Stewardeß vorbeilassen, ehe ich antworten konnte: »Sie haben recht, Miß. Ich bin es. Sie muß ich irgendwann schon einmal gesehen haben.«
    »Ich bin Terry Lund. Reporterin beim Mirror.«
    Ich schlug gegen meine Stirn. »Ja, jetzt erinnere ich mich. Wir haben uns auf einigen Pressekonferenzen gesehen.«
    »Und mal ein Glas miteinander getrunken«, erklärte sie.
    »Es war damals sehr voll, was Wohltätigkeitsfeste nun mal so an sich haben. Tut mir leid, daß ich Sie nicht sofort erkannt habe.«
    Sie lachte hell. »Macht nichts.« Dann wurde ihr Gesicht ernst.
    »Aber etwas anderes. Fliegen Sie auch nach Dublin?«
    »Ich kann es nicht leugnen.«
    »Dienstlich?«
    »So fragte man Leute aus, Miß Lund.«
    Sie ließ nicht locker.

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