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0024 -Im Dschungel der Urwelt

0024 -Im Dschungel der Urwelt

Titel: 0024 -Im Dschungel der Urwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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solange Thora sich in seiner Gewalt befand, konnte gegen ihn ohnehin nichts ausgerichtet werden.
     
    *
     
    „Zwischen den beiden Gipfeln hindurch!" befahl Tomisenkow. Der Pilot berichtete ihm jeweils, was er auf seinem Suchgerät sah, und Tomisenkow gab danach die weiteren Kursanweisungen. Im Laufe der vergangenen Stunde hatten sie sich nach Tomisenkows Schätzung, da sie wegen der Berge und der umständlichen Befehlsübermittlung ziemlich langsam fliegen mußten, vom Lager etwa hundertundfünfzig Kilometer entfernt. Die Geschwindigkeit wurde weiterhin dadurch verringert, daß Tomisenkow Zeit zu gewinnen versuchte. Er wartete darauf, daß Raskujans Wachsamkeit nachließ, und darauf, daß Thora etwas unternahm, um ihn abzulenken.
    „Dahinter sind weitere Gipfel!" meldete der Pilot. „Drei in einer Reihe. Der mittlere zwischen acht - und neuntausend Meter hoch." Tomisenkow nickte. „Zwischen dem linken und dem mittleren hindurch, dann Kurs zweihundertundfünfzig Grad." Raskujan räusperte sich. „Wissen Sie überhaupt noch, wohin Sie uns dirigieren?"
    „Oh ja", knurrte Tomisenkow. In diesem Augenblick stieß Thora einen spitzen Schrei aus und drängte sich näher an Tomisenkow heran.
    „Was gibt es?" fragte Raskujan barsch.
    Thora ruckte mit den Schultern. „Da...!" rief sie ängstlich. „Eine Flugechse!"
    Sie starrte zum Seitenfenster hinaus, als könne sie dort etwas sehen. Ihr Entsetzen war so gut gespielt, daß selbst Tomisenkow einen Augenblick lang nicht wußte, ob nicht wirklich eine Echse aufgetaucht sei. Raskujan rutschte über den nächsten Sitz und preßte das Gesicht an das Kunststoffenster. Die Maschinenpistole hatte er quer über die Knie gelegt. Im selben Augenblick schwang sich Tomisenkow herum, schob sich mit den Knien auf die Sitzfläche seines Sessels und ließ sich vornüberkippen. Bevor Raskujan gemerkt hatte, was da vor sich ging, hatte er sich mit dem Rücken an ihn gepreßt, den Rumpf vornüber gebeugt, die gefesselten Arme gehoben und Raskujan um den Hals gegriffen. Mit aller Kraft seiner Finger drückte er dem Oberst die Kehle zu. Er konnte nicht sehen, was für eine Wirkung er erzielte.
    „Aufhören", schrie Thora. „Sie erwürgen ihn ja!"
    Inzwischen war der Pilot aufmerksam geworden. Er wandte den Kopf und starrte nach hinten.
    „Passen Sie auf die Maschine auf", schrie Tomisenkow ihn an. „Wir stürzen sonst ab."
    Raskujan fiel schlaff auf den Sitz, als Tomisenkow ihn losließ und von ihm wegrückte. Mit immer noch gefesselten Händen nahm Tomisenkow die Maschinenpistole auf und klemmte sie zwischen zwei Sitze, so, daß sie zu dem Piloten hinzeigte.
    Dann sagte er: „Glauben Sie nicht, daß ein gefesselter Mann nicht schießen kann! Ich brauche nur den Abzug zu drücken, dann sind Sie ein toter Mann. Wenden Sie und fliegen Sie zum Lager zurück!"
    Die Situation war unglaubwürdig. Tomisenkow kniete auf dem Sitz, auf dem wenige Augenblicke zuvor noch Raskujan gesessen hatte. Er kniete mit dem Bauch zur Lehne des Sitzes und hatte hinter sich, so, daß er sie mit den gebundenen Händen erreichen konnte, die Maschinenpistole zwischen die Sitze der vorderen Reihe geklemmt. Er konnte den Abzug ohne weiteres bedienen, aber die Waffe brauchte zwischen den beiden Sitzen nur nach unten zu rutschen; so, daß der Pilot nicht mehr im Schußfeld lag - dann war alles aus.
    Glücklicherweise war es jetzt, da Raskujan nichts mehr dagegen tun konnte, verhältnismäßig leicht, die Fesseln zu lösen. Thora brachte es zuwege, Tomisenkow ein kleines Klappmesser, das man ihm belassen hatte, aus der Hosentasche zu ziehen und seine Fesseln damit aufzuschneiden. Von da war alles ein Kinderspiel. Der Pilot, ohnehin nicht davon überzeugt, daß Raskujan der angenehmste aller Vorgesetzten sei und seine Anweisungen besonders sinnvoll erschienen, brauchte nur noch die kleine Aufmunterung durch den Anblick der schußbereiten Maschinenpistole, um Tomisenkows Befehl ausnahmslos, schnell und willig zu befolgen.
    Tomisenkow kümmerte sich um Raskujan. Er erschrak ziemlich heftig, als er feststellte, daß der Oberst tot war. Tomisenkow deckte ihn mit seiner Jacke zu.
    „Er hatte es verdient!" sagte er. „Aber es tut mir trotzdem leid!"
     
    *
     
    Ein paar Stunden nach Mitternacht wurde Rhodans Ankunft gemeldet. Rhodan flog mit einer Maschine des Stützpunktes und landete in Raskujans ehemaligem Lager dicht neben Reginald Bulls Beiboot. Der Lagerplatz war hell erleuchtet. Rhodan war über die Vorgänge

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