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Al Wheeler und die Teufelsbrut

Al Wheeler und die Teufelsbrut

Titel: Al Wheeler und die Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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1
     
    Ich
parkte den Austin Healey vor der Hütte, stellte den Motor ab und blieb einfach
sitzen. Die großen Wogen des Pazifischen Ozeans verebbten schaumig auf dem
Sand, und der schimmernde türkisfarbene Himmel bildete eine perfekte Kulisse
für die ganze idyllische Szene. Eines war sicher, dachte ich, hier am Strand
war alles in Ordnung. Meine Stimmung wurde allerdings zwei Sekunden später
ziemlich erschüttert, als die Vordertür der Hütte aufflog und eine Blondine auf
den Wagen zugerannt kam.
    Sie
war groß und hatte eine Figur, wie alle großen Blondinen sie haben sollten,
aber selten haben. Ihr lebhaft gemusterter Hosenanzug bestand aus einem auf
Mindestmaß gekürzten Oberteil und Hüfthosen, beides getrennt durch gut fünfzehn
Zentimeter nackte, sonnengebräunte Haut. Einen faszinierten Augenblick lang war
ich überzeugt, der tiefe V-Ausschnitt könnte die Fülle der hüpfenden Brüste
nicht halten, aber dann verlangsamte sich ihr Schritt. Ich stieg aus, und sie
blieb vor mir stehen, während ihr das lange weizenblonde Haar noch um die
Schultern wirbelte.
    »Ich
dachte, Sie kämen überhaupt nicht mehr«, sagte sie in vorwurfsvollem Ton. »Ich
habe das Gefühl, eine Ewigkeit gewartet zu haben.«
    »Noch
achthundert Meter weiter, und Sie wären über der County-Grenze und außerhalb
der Zuständigkeit des Sheriffbüros«, sagte ich im Ton der Verteidigung. »Ich
bin Lieutenant Wheeler.«
    »Stephanie
Channing, und es ist einfach gespenstisch.« Ihre blauen Augen betrachteten mich
nach wie vor so finster, als sei alles meine Schuld. »Chuck sagte, ich könne
die Hütte das Wochenende über haben; und so habe ich heute
nachmittag den Schlüssel aus seinem Büro abgeholt. Ich kam vor ungefähr
einer Stunde hierher, trat ein, und da lag sie — tot auf dem Bett.«
    »Wer?«
fragte ich matt.
    »Wer?«
Ihr ungläubiger Ton verriet deutlich, daß ich ihrer Meinung nach nicht alle
Tassen im Schrank hätte. »Woher, zum Teufel, soll ich wissen, wer sie ist?«
    »Vielleicht
sollte ich mal nachsehen«, sagte ich.
    »Das
scheint mir eine gute Idee zu sein«, zischte sie. »Es ist höchste Eisenbahn,
daß Sie was tun.«
    Die
Hütte war klein und das Innere ausgesprochen spartanisch. Ich ging durch den
Wohnraum hindurch ins Schlafzimmer, wo mir klar wurde, daß ich die Blonde
unterwegs irgendwo verloren hatte. Der nackte Körper eines schlanken
dunkelhaarigen Mädchens lag mitten in einem breiten Bett. Die Arme waren unter
den kleinen Brüsten fein säuberlich übereinandergeschlagen. Als ich näher trat,
konnte ich das häßliche, pulvergeschwärzte Loch in der linken Schläfe sehen,
umgeben von überraschend wenig geronnenem Blut. Auf dem fast schönen Gesicht
lag ein unglaublich heiterer Ausdruck — wenn man die Umstände in Betracht zog.
    Ich
untersuchte sowohl die Kommode als auch den Schrank nach Kleidungsstücken,
stellte jedoch fest, daß beide Möbelstücke leer waren. Vor meinem inneren Auge
erstand das gespenstische Bild eines Mädchens, das nackt vom Strand
hereinkommt, sich auf dem Bett ausstreckt und — nachdem es eine überaus
sittsame Haltung eingenommen hat — höflich seinen Mörder bittet, sich zu
beeilen und sie umzubringen.
    Als
ich ins Wohnzimmer zurückkehrte, thronte die Blonde auf dem Rand eines
Korbsessels, die Arme fest unter der Ehrfurcht einflößenden Fülle ihrer Brüste
übereinandergeschlagen.
    »Na?«
sagte sie in harschem Ton.
    »Der
Coroner muß jeden Augenblick hier sein«, sagte ich. »Wenn er seine Untersuchung
beendet hat, werden wir die Tote in die County-Leichenhalle schaffen.«
    »Je
früher, desto besser!« sagte sie schroff. »Es ist Ihnen wohl klar, daß das mein
ganzes Wochenende ruiniert, noch bevor es wirklich angefangen hat?«
    »Dem
Mädchen im Schlafzimmer ist wesentlich mehr ruiniert worden«, sagte ich. »Wer
ist Chuck?«
    »Chuck
Henry«, sagte sie. »Ein guter Freund von mir.«
    »Wo
kann ich ihn finden?«
    »Irgendwo
an der Ostküste. Er ist heute nachmittag um zwei nach
New York abgeflogen und hat vor, irgendwann am Montag wieder zurück zu sein.«
    »Großartig!«
wimmerte ich.
    »Ich
bezweifle, daß Chuck die Tote kennt«, sagte Stephanie Channing mit
zuversichtlicher Stimme. »Sie sieht gar nicht nach seinem Typ aus.«
    »Sind
Sie sein Typ?«
    Sie
kniff die Augen zusammen und starrte mich finster an. »Unsere Beziehung ist
strikt platonisch. Chuck hat eine Schwäche für den dummen Häschen-Typ. Alles
Kurven und Gekicher und um Himmels willen nichts hinter

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