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0024 -Im Dschungel der Urwelt

0024 -Im Dschungel der Urwelt

Titel: 0024 -Im Dschungel der Urwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Techniker kapitulierten schließlich vor dem undurchdringlichen Energieschirm.
    Kaum hatte jedoch Raskujan diesen toten Punkt erreicht, da wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt. Die erste Spur des Generals Tomisenkow und seiner Leute wurde gefunden - auf einer halbinselartigen Landmasse, die der große Nordkontinent nach Süden vorstreckte und mit der er einen etwa dreihundertundfünfzig Kilometer breiten Meeresarm des großen Ur-Ozeans sozusagen umarmte.
    Raskujan, dessen ursprüngliche Aufgabe es gewesen war, Tomisenkow und seiner Truppe Nachschub zu bringen, sammelte Informationen. Er erfuhr, daß Tomisenkows Raumlandedivision unter den unerhört harten Lebensbedingungen auf der Venus der Desorganisation und Meuterei anheimgefallen war. Seitdem stand Raskujans Plan fest: Tomisenkow und seine Leute mußten zur Räson gebracht werden.
    Da Raskujan über die nötigen Mittel verfügte, seine Pläne gegenüber Tomisenkows weitgehend desorganisierten Soldaten durchzusetzen, hatte er jetzt den General selbst, große Teile der ihm ergebenen Truppen und des weiteren noch einen unerhört wichtigen Gefangenen in der Hand: Thora, die Arkonidin. Jene Frau, von der Perry Rhodan einen großen Teil der Kenntnisse bezogen hatte, mit denen allein er in der Lage gewesen war, die Dritte Macht aufzubauen.
    Raskujan triumphierte. Er triumphierte so lange, bis er feststellte, daß Thora ihn etwa so hoch achtete wie er eine der lästigen Venus-Fliegen. Sie gab ihm nicht eine einzige Antwort, geschweige denn verriet sie ihm, wie man die Energieschirme der Venus-Festung durchdringen könne.
    Daraufhin wandte er sich an Tomisenkow. Tomisenkow behandelte ihn nicht viel besser als Thora, und das war Raskujan noch unangenehmer. Raskujan war im Grunde seines Wesens eine mit Minderwertigkeitskomplexen beladene, subalterne Natur. Wenn er schon einmal den Mut faßte, einen General anzugreifen und gefangenzunehmen, dann erwartete er, daß der Gefangene sich hinterher als Gefangener benahm und nicht wie ein General.
    Seit seiner Gefangennahme - besser gesagt: nach der Landung der Hubschrauber in Raskujans Flottenlager - hatte Tomisenkow bereits fünf Verhöre über sich ergehen lassen. Für einen Mann wie ihn, der ein Jahr lang Gelegenheit gehabt hatte, seine Nerven an den Gefahren des Venus-Dschungels zu stählen, waren sie harmlose, kleine Episoden. Sie waren es um so mehr, als Raskujans Intelligenz-Offiziere einem General gegenüber, auch wenn er keine Rangabzeichen mehr trug, dieselben Komplexe zu haben schienen wie ihr Kommandant.
    Als der Dämmerungssturm über das Land hinweggebraust war, ließ Raskujan den Gefangenen zu sich selbst bringen, in den Kommandostand seines Flaggschiffes. Raskujan hatte, deutlich sichtbar, eine Maschinenpistole über den Knien liegen. Er bot Tomisenkow keinen Sitz an.
    „Wie ich höre", begann Raskujan, „verweigern Sie jede Zusammenarbeit mit meiner Flotte."
    Tomisenkow schien diese Eröffnung nicht als Frage zu verstehen; jedenfalls gab er keine Antwort.
    „Antworten Sie", bellte Raskujan zornig.
    „Warum Sie nicht mit mir zusammenarbeiten wollen!"
    Tomisenkow verzog das Gesicht zu einem spöttischen Grinsen.
    „Warum arbeiten Sie nicht mit mir zusammen?" stellte er die Gegenfrage.
    Raskujan verschlug es für eine Weile den Atem. Dann beging er den Fehler, auf Tomisenkows Frage einzugehen.
    „Weil Ihre Division desorganisiert und von Meuterei zerfressen ist", antwortete er.
    „Das ist kein Grund. Sie sind hierhergeschickt worden, um mir Nachschub zu bringen - auch moralischen Nachschub, wenn er nötig sein sollte. Ich hatte ihn nötig. Aber anstatt irgend etwas überhaupt zur Auffindung der Division und später zu ihrer Reorganisation zu unternehmen, sind Sie hier sitzengeblieben und haben dutzendweise närrische Versuche unternommen, in Rhodans Stützpunkt einzudringen. Und als Sie schließlich unsere Spur gefunden hatten, fiel Ihnen nichts Besseres ein, als uns anzugreifen! Uns, denen Sie Hilfe bringen sollten!"
    Raskujan wahrte seine Würde mit Anstrengung.
    „Sie wissen als ehemaliger Offizier ebenso gut wie ich, wie demoralisierend Ihre Leute auf meine Truppe gewirkt hätten. Es blieb mir nichts anderes übrig, als die Fronten von vornherein klar abzustecken. Mein Regiment hat mit Ihrer Division nichts mehr gemein."
    Tomisenkow winkte so verächtlich ab, daß Raskujan Mühe hatte, seinen Zorn zu unterdrücken.
    „Wem wollen Sie das weismachen?" fragte Tomisenkow. „Etwa mir? Sie vergessen, daß ich

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