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0026 - Maringo, der Höllenreiter

0026 - Maringo, der Höllenreiter

Titel: 0026 - Maringo, der Höllenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grab wiederauferstehen. Und jetzt noch der Höllenreiter. Tut mir leid, Alter, aber daran glaube ich nicht.«
    »Schade«, erwiderte Herby und schaute betrübt in sein Glas. »Ich habe es nur gut mit Ihnen gemeint. Die Sache mit Cochise – nun«, er hob die Schultern, »das wird wohl ein Märchen sein, aber den Höllenreiter gibt es wirklich.«
    »Laß uns endlich fahren«, sagte Susan. Ihre Stimme klang schrill. »Das Gerede fallt mir auf die Nerven.«
    »Madam, Sie sollten vorsichtig sein«, mahnte der Oldtimer. »Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als in unseren Schulbüchern zu lesen steht.«
    »Und bei Ihnen ist es der Schnaps, der die Dinge verdreht. Das ist doch Gewäsch.«
    Glenn zahlte inzwischen. Er verabschiedete sich von Herby mit einem Händedruck. »Machen Sie’s gut, Alter.«
    Herby schluckte. Dann murmelte er: »Beten Sie, Mister. Beten Sie, daß nichts passiert. Ich wünsche es Ihnen.«
    »Glenn, nun komm endlich.« Susan stand schon an der Tür. Remmick winkte dem Oldtimer noch einmal zu und lief seiner Frau rasch nach.
    Herby ging auch.
    »Aber du hast doch den Krug noch nicht leergetrunken«, rief der Keeper.
    Der Oldtimer winkte ab. »Ich habe keinen Durst mehr«, erwiderte er leise.
    So etwas hatte der dunkelhäutige Keeper noch nie bei Herby erlebt. Er konnte nur noch den Kopf schütteln.
    ***
    Im Wagen sagte Glenn: »Mußtest du so unfreundlich zu dem alten Mann sein? Er hat dir doch nichts getan.«
    »Er fiel mir auf den Wecker!« fauchte Susan. Sie griff nach einer Zigarette und steckte sie an.
    Glenn Remmick drehte den Zündschlüssel. »Mit deiner Art gewinnst du keine Freunde.«
    »Dafür habe ich ja dich und dein einnehmendes Wesen.«
    »Werde bitte nicht zynisch.« Glenn Remmick setzte den flaschengrünen Ford Mustang aus der Parktasche, drehte und fuhr auf die Ausfahrt zu.
    Schweigend hockte Susan neben ihm. Die Belüftung war eingeschaltet und quirlte den Rauch durcheinander. Glenn drückte auf den Knopf des Autoradios. Country Music schallte aus den Stereoboxen am Heckfenster. Es sang Johnny Cash. Die Stimme hörte man von Chicago bis San Francisco.
    Nachtdunkel lag das schnurgerade Band des Highways vor ihnen. Sie waren weitab der Fernfahrerrouten, die den direkten Weg von Westen nach Osten oder umgekehrt nahmen. Deshalb herrschte auf dieser Straße nicht viel Betrieb. Sechzig Meilen war das Geschwindigkeitslimit. Glenn hielt sich daran. Die Highway-Polizisten konnten hinter jeder Hecke lauern.
    Von der Gegend war wegen der Dunkelheit nichts zu sehen. Aber Glenn und Susan wußten, daß sie durch eine geschichtsträchtige Landschaft fuhren. Hier hatten die Hopis und Apachen sich verzweifelt gegen die Übermacht des weißen Mannes gewehrt.
    Hin und wieder tauchten hohe Reklametafeln am Wegrand auf. Auf jeder Tafel stand das Wort Las Vegas zu lesen. Das Spielerparadies war zwar noch über hundert Meilen entfernt, aber jeder Autofahrer sollte daran erinnert werden. Der Mustang wirbelte eine lange Staubfahne auf, die sich nur langsam dem Boden zusenkte.
    »Wenn ich dick im Geschäft bin, kaufen wir uns auch einen neuen Wagen«, sagte Glenn. »Vielleicht einen Europäer.«
    »Erst einmal mußt du den Vertrag unterschreiben.« Susan dämpfte seinen Optimismus. Sie kippte die Rückenlehne zurück und legte sich lang. »So, und jetzt laß mich schlafen.«
    »Okay.« Glenn drehte das Radio leiser. Schon bald verrieten tiefe Atemzüge, daß die Frau neben ihm eingeschlafen war. Glenn Remmick hing seinen Gedanken nach. Wenn er ehrlich gegen sich selbst war, dann ging ihm die Geschichte des alten Herby nicht aus dem Kopf. War der Höllenreiter wirklich nur eine Erfindung? Bestimmt, doch der Alte hatte sie mit solch einem Engagement erzählt, daß Glenn Remmick anfing zu zweifeln. Ein Dämon sollte der Reiter sein. Aber gab es überhaupt Dämonen? Eigentlich nur in der einschlägigen Literatur oder in Horror-Filmen. Aber in Wirklichkeit? Nein, das waren Märchen. Er war sich ganz sicher. Doch dann begannen die Zweifel an ihm zu nagen. Man konnte schon Angst bekommen auf diesem einsamen Highway. Glenn hatte das Gefühl, als wären er und seine Frau die einzigen Menschen in dem riesigen, gottverlassenen Land. Wenn sie jetzt eine Autopanne hatten, sah es böse aus. Glenn wollte daran nicht denken. Er sah das Licht.
    Im ersten Augenblick erschrak er. Es war nur ein winziger, heller Punkt, den er im Außenspiegel sah. Glenn dachte an ein Flugzeug.
    Aber Flugzeuge fliegen nicht so tief. Was

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